Zu schreiben ist eine abc-etüde mit feinen Wörtern von Natalie, vom Fundevogelblog. Und wo sind meine Kata-Strophen? Die zwei Wochen sind fast rum!
Nieselregen, weich, irren – eigentlich drei sehr gut zusammenreimende Wörter. „Ich irrte im Nieselregen durch die aufgeweichten Wiesen“ oder „ich irrte, wenn ich meinte, der Nieselregen würde bald aufhören und einem sonnigen Tag weichen….“ – o ja, die Verbindung klappt. Sie klappt auch lautlich, zum Beispiel als Tanz von E und I:
E und I umtänzeln sich
sie drohen und umschwänzeln sich
Mal führt die E, dann wird’s ein Ei
Das weich gebraten lecker sei
Dann wieder tanzt der I nach vorn
Und schleppt die E die stumm geworn
Im Niesel der vom Himmel fällt
Was unserer E nicht so gefällt.
Sie macht sich doppelt und wird Regen
Der I muss heftig überlegen
Wie er die E doch unterkriegt
Und sie am Ende gar besiegt.
Doch warum nicht mehr Toleranz
Beim irren E und I Getanz?
Warum auf Brechen und auf Biegen
will stets der I die E besiegen?
Es wär doch schön, wenn an den Händen
Die beiden mal zusammenfänden
Als Nieselregen der ganz sacht
Die Erde nass und fruchtbar macht.
Na gut. Ich hab noch einen Anlauf genommen. Wo Regen, dachte ich, wird auch ein Regenschirm gebraucht. Oder ein Knirps. Den habe ich schon in drei Etüden erfolgreich eingesetzt. Nämlich in diesen:
abc-etüde: Aus dem Leben eines Knirpses (Kata-Strophen mit glücklichem Ausgang)
In den folgenden Kata-Strophen nehme ich auf die drei Vorgänger-Etüden Bezug. Daher der Titel:
Reminiszenzen
Der Knirps, den die Gerlinde einst besaß,
und ihn im Eislokal vergaß
weil – ich erzählte es dir –
jemand in Mafia-Manier
erschossen wurde wo sie saß
und ihr Speiseeis grad aß…
Der Knirps, den Arabelle, die vorbei kam
bemerkt und schleunigst an sich nahm
für ihre Nummer im Zirkuszelt
so dass er sah die große Welt…
Den dann zurück sich holte die Gerlinde,
zu seinem Unglück, wie ich finde,
zumal sie ihn nun beinah hasste
und den Entschluss alsbald auch fasste
ihn wegzuwerfen, den Alten
mit seinen Knicken und Falten….
Der Knirps, den die Frau Käthe
zu Lampenschirm und Susis Hosen umnähte
Du mochtest ihn, so wie mir schien
Erinnerst dich sicher gern an ihn….
Den Knirps, den hätt ich gern in diesem Nieselregen
Der nass mich macht und Schlamm aus allen Wegen.
Der einmal weich, dann wieder härter prasselt
Und mir die neue Zopffrisur vermasselt,
Den Knirps, den hätt ich gern, oder auch einen andern
Denn ohne Knirps im Regen ist schlecht wandern.
Und wenn ich mich nicht irre, bleibt das Wetter schlecht
Ach hätt ich doch nen Knirps, nen treuen Knecht!
Schnipsellegebild vom 14.3.2019, mit ein paar Schnipseln von Jürgen Küster (Buchalov), Susanne Haun, Ulli Gau und mir.
Wieder einmal sehr gelungen,!
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Danke, Werner!
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Schön, wieder einmal ein,Schnipselbild von dir zu sehen, liebe Gerda! Besonders gefällt mir die Schnipselmischung. 😜
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Die Schnipselmischung ist mir lieb und teuer, Susanne. Sie enthält so viele interessante Energien von lieben Menschen 🙂
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*hahaha*
Immer wieder köstlich deine Poeme! 😁
Liebe Morgengrüße vom Lu
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Guten Morgen, liebe Gerda, mir geht es wie Susanne, ich freue mich über ein neues Schnipselbild und natürlich über deine Kata-Strophen, ganz besonders gefällt mir dieser Abschnitt:
Warum auf Brechen und auf Biegen
will stets der I die E besiegen?
Es wär doch schön, wenn an den Händen
Die beiden mal zusammenfänden
Als Nieselregen der ganz sacht
Die Erde nass und fruchtbar macht.
Gestern war es, als ich einen Text vom Dalai Lama zum Thema „Herz-Erziehung“ las, dass auch er sich für die Weiblichkeit in der Welt stark macht – Konstantin Wecker schrieb vor ein paar Tagen: Die Welt muss weiblich werden.
Nun, für mich muss sie nicht weiblich persé werden, ich wünsche mir, wie du, den gemeinsamen Tanz, auf dass die Erde (wieder) fruchtbar werde.
Hab´s schön heute, liebe Grüße, Ulli, heute wieder vom Regenberg
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Herzlichen Dank, Ulli.
Ein paar Anmerkungen meinerseits dazu: Der I ist hier das bewusste und oft sehr dominante kontrollierende ICH, das E das breit-tiefe instinktgesteuerte Unbewusste, das, wenn dominant, als ungezähmte Kraft sehr zerstörerisch wirken kann. Beide sind notwendig, um in ständigem Wechselspiel ihre jeweiligen Schwächen zu kompensieren.
Wenn jemand sagt:die Welt muss weiblicher werden, dann sagt er eigentlich: wir benötigen sehr die kompensierende Wirkung des Unbewussten, Kindlichen, das neue frische Impulse in den alt und starr gewordenen Denkapparat des I einspeist..
In Jungscher Terminologie wäre I = animus, E = anima. In der Frau ist Animus, im Mann Anima wirksam. Konstantin Wecker ist vermutlich ein Mann, der sich nach seiner Anima (weiblichen Kraft, Mutter, Seele) sehnt, die in der heutigen Zeit nicht genug zum Ausdruck gebracht werden kann..
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GLEICHberechtigung innerhalb des Selbsts und außerhalb in der Welt, dafür lohnt es sich zu gehen!
Gerade habe ich unten in der Männerwerkstatt mit angepackt, zwei Frauen und zwei Männer schleppten Gestelle an vier Ecken verteilt – geht doch 😉
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Zwei Etüden in einem Beitrag, liebe Gerda, die zähle ich doppelt 😁
Ich schließe mich ansonsten Ulli an, hinterfrage die Dynamik bei deinen Tänzern und erfreue mich an dem Lob des Knirpses – o ja, ich habe die Etüden dazu noch lebhaft in Erinnerung. Auch hier stürmt und nieselt es, ich hoffe, wir sehnen uns diese Tage im Sommer nicht zurück.
Schön, auch mal wieder Schnipsel in Aktion zu sehen!
Liebe Grüße
Christiane
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Danke Christiane! Tatsächlich regnete es draußen, als ich die zweite Etüde schrieb, aber ich hatte es nicht bemerkt, denn es war schon dunkel. Auch jetzt ist es duster, ein Wetter, um einen Knirps einzustecken oder zuhaus zu bleiben. 🙂
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Ich liebe deinen Wortwitz!
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😉 DANKE!
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Knirps hört sich ja klein und unwichtig an, aber genau das ist er nicht, ich wünsche ein schönes Wochenende mit vielen schönen Momenten
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Bei uns ist es noch zu kalt für Nieselregen und weichen Boden finde ich nicht, weil er noch von Schnee bedeckt gefroren ist. Viele liebe Grüße aus Kanada!
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Bist halt ziemlich weit in den Norden gezogen, lieber Peter. Falls die Erderwärmung hält, was sie verspricht, werdet ihr ja bald auch im März die Blumen blühen sehen…. 😉
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Hoffen wir das Beste! Vielen Dank!
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Eine gelungene Wortakrobatik, liebe Gerda!
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Dankeschön, Anna-Lena!
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