Alltag 4

Ullis Aufruf zum Alltag hat viele zauberhafte Beiträge gefördert. Die meisten bemühen sie sich dabei um den besonderen Blick, die gesteigerte Aufmerksamkeit für all das, was uns tatsächlich im Alltag umgibt und was wir meist kaum beachten, weil es eben „dazugehört“.
Mir ist bewusst, dass genau das in Ullis Absicht lag: das Alltägliche zu feiern, sich bewusster zu werden, wieviel Schönes darin liegt, wenn man es nur beachtet.

Nun tue ich das tatsächlich sowieso. Jeder Schatten, jedes Kraut kann mich begeistern. Tagtäglich. Aber darüberhinaus (oder darunter) gibt es die Alltag-Routine, die mit leicht müdem Blick über die Dinge streift, ohne sich groß um sie zu bemühen. Diesen gleichgültigen Blick versuchte ich einzufangen, als ich gestern abend bei normaler Beleuchtung durch die Wohnung strich und fotografierte, was mir eben „ins Auge fiel“ und vermutlich ständig, täglich ins Auge fällt, ohne dass ich es groß beachte: Bilder an der Wand, im Regal, Wohnungsdurchblicke…. ein paar Aspekte nur meines Surroundings, das ich sehe und nicht sehe, täglich, immer wieder, das irgendwie zu mir gehört wie meine Haut, angelagert in vielen Jahren des Schaffens, der Reisen und des Zusammenseins mit denen, die ich liebe. In jedem Ding, in jeder Ecke die gespeicherten Erinnerungen.

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Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Fotografie, Kunst, Leben, Legearbeiten, Malerei, Meine Kunst, Psyche, Umwelt abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

32 Antworten zu Alltag 4

  1. mmandarin schreibt:

    Danke, dass du so großzügig Einblick gewährst in dein Alltägliches, das bringt mich dir noch näher.. Bislang habe ich mich nicht beteiligt an dieser Aktion, obwohl es mich reizt und ich tatsächlich aufmerksamer die täglichen Abläufe beobachte. Eigentlich müsste ich zunächst eine Homage auf meine Wärmflasche schreiben. Sie begleitet mich täglich (vor allem in den letzten Tagen, weil mich ein Schnupfen im Griff hat, ach ja, Papiertaschentücher müßten auch ganz oben auf die Liste.) Ich will mal schauen, wie ich das in Szene setze. Deine Kunst, so unglaublich vielfältig, ist ein wahrer Augenschmaus. Herzlichst Marie

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    • Ulli schreibt:

      Ja bitte, liebe Marie, bitte die Wärmflasche und bitte die Papiertaschentücher!!!
      Heute habe ich zwei Scherenschnitte gemacht (zeige ich morgen), dabei habe ich die ganze Zeit auch an dich gedacht.
      Kopfwehulli (seit Tagen) grüßt Schnupfenmarie von Herzen

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    • gerda kazakou schreibt:

      Liebe Marie, hab Dank für deinen Besuch! Ich benutze grad wieder vermehrt meine koreanische Heizmatte, gegen Arthritis-Schmerzen hilft sie recht gut. Hoffentlich verzieht sich deine Erkältung bald wieder! .

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    • gerda kazakou schreibt:

      Na dann! Bleib mal schön tropfnasig…. 😉

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      • www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

        🙂

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      • www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

        Was für ein wunderschöner Rundgang durch Deine Alltäglichkeiten, liebe Gerda, die in Wahrheit alle Besonderheiten sind, voller gutem Geschmack und gutem künstlerischem Blick.
        Auch zwei Deiner Schnipselbilder, aufgehoben hinter Glas in Rahmen, damit sie nicht wieder wegfliegen können.
        Danke für diesen feinen Einblick, dem ich gerne gefolgt bin.

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    • gerda kazakou schreibt:

      Danke, Bruni, für deinen Besuch! Tatsächlich sind es sogar drei Schnipselbilder (Vögel, Symposion, Don Quichote), allerdings keine Originale, sondern Drucke.

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      • www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

        Keine Originale, sondern Drucke, auch gut, liebe Gerda, eine wundervolle Erinnerung auf jeden Fall an diese schönen Motive von Dir!

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  2. Myriade schreibt:

    Schön, so lebe ich auch gerne: Bücher, Bilder , Pflanzen. Nur Eulen habe ich keine. Die gefallen mir aber auch besonders gut, wie sie da und dort verschiedene Funktionen übernehmen.
    Den achtsamen Blick auf das Alltägliche hat man ja immer – kurz aber doch – wenn man längere Zeit auf Reisen oder eben nicht daheim war.

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  3. wildgans schreibt:

    Wie angenehm, dass ich mich mit einer Tasse Tee zurücklehnen und mir diese hübschen Ecken und Bilder zeigen lassen konnte…Danke!

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  4. Ulli schreibt:

    Liebe Gerda, ach wie schön … es ist mit dir durch die Wohnung zu streifen, mich zu erinnern, mich nicht zu erinnern. Vielen, herzlichen Dank für diesen Rundgang voller Kunst von dir und anderen, mit sehr persönlichen Einblicken und all den kleinen Dingelingen mit ihren ganz eigenen Geschichten, die ich zwar nicht kenne, die sie aber ausatmen.
    Und ja, es ist einer der Aspekte, die ich im Hinterkopf am Anfang des Alltagprojekts hatte, ein weiterer ist der, dass eine Facette gezeigt oder aufgeschrieben wird, die sonst kaum oder gar keinen Raum im Blog haben. Tatsächlich habe ich vorhin solch eine bei dergl entdeckt und habe mich sehr darüber gefreut. Mit dem worüber jede und jeder schreibt, welche Bilder sie/er zeigt entstehen Gesichter/Typen, die aber nur ein Ausschnitt sind. Jede und jeder entscheidet im Voraus wie sie/er sich präsentieren will, was von sich selbst gezeigt wird und was eben nicht. Schön, wenn sich andere Türen öffnen. Das spricht auch von Vertrauen, in Maßen.
    Also, nochmals vielen Dank für deins, du hast mir eine große Freude gemacht,
    liebe Grüße
    Ulli

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    • gkazakou schreibt:

      Dacht ich mir, Ulli, dass es dir Freude macht. Hoffentlich wird dein Kopf bald besser. Brauchst vielleicht einen Zauberspruch von Eulenschwinge.

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    • gkazakou schreibt:

      Wenn es eine Option ist…

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    • gkazakou schreibt:

      Wie übst du denn? Schreibst du sie auf? Analysierst du sie? Suchst du systematisch nach Lösungen? Ich überlege grad, wie ich verfahre, wenn mich Sorgen plagen.

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      • Ulli schreibt:

        Zunächst nehme ich sie wahr, es sind verschiedene. Viele sind wie eine schlechte Angewohnheit, mit ihnen habe ich es relativ einfach, da sich schon zu oft gezeigt hat, dass sie im Nachhinein vollkommen überflüssig gewesen sind, ihnen nicke ich also zu, lade sie aber nicht zum Tee ein. Andere, die mir wirklich etwas über das Jetzt und Hier und dem was nicht stimmt erzählen, gebe ich Raum und überlege nächste Schritte und wenn ich sie nicht ue warum nicht. Groooßes Feld!

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    • gerda kazakou schreibt:

      Danke! der letzte Satz ist leider verstümmelt.

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    • gerda kazakou schreibt:

      danke. Die Idee, die Sorgen erst mal zu sortieren nach gewöhnlichen Routine-Sorgen, denen man einfach nur Hallo sagt, und ernst zu nehmenden, mit denen man sich abgeben muss, finde ich schon mal prima, muss ich mir merken. Und auch die Fortführung: Lösungsschritte überlegen und dann überlegen, warum ich sie nicht tue (vermutlich wegen der Kosten?aus Bequemlichkeit? Weil ich nicht wirklich dran glaube?) ….. Es gibt dann wohl auch noch solche existentiellen Sorgen, für die einem keine Lösungsschritte einfallen. Das sind die wirklich harten Brocken.

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      • Ulli schreibt:

        Letztere wachsen sich Zurzeit aus, ich werde zur Felsenbeißerin … um diese zu lösen braucht es eine Menge von mir und ich zaudere gerade herum,es ist vielschichtig. Mehr lieber privat …

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  5. kopfundgestalt schreibt:

    Wow!! Thomas Bayrle…i am an huge fan of him. Ich ahbe Arbeiten von ihm in Frankfurt, im MMK, gesehen, das war soooo inspirierend.

    Ich schätze dich als jemand ein, der wenig bis garnichts an seiner Wohnung ändert. Weiß nicht. Meine Frau stellt ständig um, platziert einiges um. Kürzlich kauften wir einen neuen CD- Player und sie bestellte sich nun einen neuen Plexiglas-CD-Ständer. Und hört im Moment die meisten CDs durch, ob sie sie noch haben will.
    Sie hat diese Energie, ständig etwas an ihrer Wohnung zu ändern.

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    • gerda kazakou schreibt:

      Ich freu mich über dein interesse an Bayrles Arbeiten. Wir waren mit Thomas und Helke Bayrle durch den Kinderladen befreundet, in den unsere Kinder gingen. Dies Bild (und noch ein paar andere) hat Thomas meinem Mann geschenkt. Damals war er noch fast unbekannt. Er experimentierte mit mechanisch beweglichen Figuren. War auch ein ausgezeichneter Drucker. Dies Bild ist eins von denen, wo er eine Großfigur aus vielen winzigen Kleinstfiguren gleichen Typus zusammensetzte. Viele kleine blaue Arbeiterinnen = eine große Arbeiterin. Ein anderes Bild zeigt viele kleine Fiat-Bandarbeiter, die zusammen einen Agnelli bilden. Und wieder ein anderes viele kleine Chinesen, die zu dem einen großen Steuermann, Mao, werden. Die großen propagandistischen Menschenmassenbilder, die damals in China üblich waren – heute kennen wir sie aus Nordkorea – inspirierten ihn dazu.

      Unseren Haushalt verändere ich nicht, weil ich mich wenig dafür interessiere. Bilder hänge ich manchmal um, aber nicht die im gemeinsamen Wohnbereich,denn mein Mann mag Veränderungen nicht und mir ist es egal.

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      • kopfundgestalt schreibt:

        Wie ein Schatz, Bayrle so nah zu kennen.
        Für mich ein ganz Grosser.

        Veränderungen sind Geschmackssache! Ein wenig habe ich mich meiner Frau angepasst, aber sie schlägt dem Fass den Boden aus, haha.

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    • gerda kazakou schreibt:

      Stimmt, weil ein ein ganz und gar sympathischer,bescheidener Mensch und zugleich bedeutender Künstler ist.

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  6. fundevogelnest schreibt:

    die Eule hat es mit besonders angetan

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  7. chris schreibt:

    So eine schwarze Eule aus Metall habe ich auch… 😉

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