Bleistift oder Tintenstift – ein Vergleich

Heute probierte ich aus, wie sich dasselbe Motiv als Bleistift- und als Tintenstift-Skizze ausnimmt. Ich baute kein Stillleben auf, sondern nahm, was da war: eine ziemliche Anhäufung von Allerlei auf dem Couchtisch, dahinter die Couch mit dem Hund.
Schnell war mir klar, dass solche Skizzen mir mit dem Tintenstift leichter von der Hand gehen. Es ist auch spielerischer. Also blieb ich dabei und skizzerte dasselbe noch mal von der anderen Seite, den Hund auch extra von nah – es wurde ein Tokuwabohu von Linien, denn er verlagerte sich ständig.
Für die Skizzen benutzte ich wieder das kleine Skizzenbuch doppelseitig.

Dann wollte ich noch  wissen, wie sich die beiden Medien – Bleistift und Tintenstift – bei digitalen Bearbeitungen verhalten. Würden sich die Unterschiede verwischen und vielleicht ganz verschwinden? Oder bliebe auch in der Bearbeitung der Charakter des ursprünglichen Mediums erhalten?

(Du erkennst mehr, wenn du die Bilder anklickst)

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Leben, Materialien, Meine Kunst, Methode, Technik, Zeichnung abgelegt und mit , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

20 Antworten zu Bleistift oder Tintenstift – ein Vergleich

  1. Sandra Matteotti schreibt:

    Ich schwankte auch immer mal wieder, welches Medium mir besser gefällt, womit ich lieber/besser/mir gerechter arbeite. Spannend diese Frage noch im Zusammenhang mit der Digitalisierung zu sehen.

    Gefällt 3 Personen

    • gkazakou schreibt:

      Wahrscheinlich hängt es auch vom Thema ab. Mir gefällt zB die letzte Zeichnung gut mit Tintenstift, gerade auch in der ersten Beatbeitung.

      Gefällt 2 Personen

      • Sandra Matteotti schreibt:

        Ich tendiere generell immer wieder zurück zu Tinte… Bleistift hat das Verlockende des Korrigierenkönnens. Es ist auch so ein wenig traditioneller im Vergleich zu den Stiften – nimmt man ne Feder, sieht es anders aus. Und doch… Ich mag die Stifte, sie sind klar, scharf, ultimativ.

        Gefällt 1 Person

    • gkazakou schreibt:

      Interessant, ja, Serap nennt sie clean und kontrastreich, du klar, scharf, ultimativ. Susanne findet, dass Bleistifte schmieren und du, dass sie zum Radieren verleiten, und auch, dass Tintenstifte moderner wirken. Eure Kommentare gehen alle in dieselbe Richtung. Ich empfinde es ähnlich, nur bin ich mir nicht sicher, was ich bevorzuge. Auch das WeicheAmbivalente, Übergangsreiche hat seinen Charme. Bleistift ist näher zur farbigen Malerei, da es mehr Farbtöne hat.

      Gefällt 2 Personen

  2. mynewperspective schreibt:

    Wie auch schon gestern gechrieben, finde ich die Tintenstift Skizzen sehr „clean“ und kontrastreicher. Mit gefällt es wirklich äußerst gut.

    Gefällt 2 Personen

  3. kunstschaffende schreibt:

    Hier gefallen mir die Bleistiftzeichnungen sehr viel besser, gerade mit Filter und Farbverstärcker kommen sie sehr gut raus!

    Liebe Grüße Babsi

    Gefällt 1 Person

  4. Susanne Haun schreibt:

    Du weißt, liebe Gerda, ich favorisiere den Tintenstift! 🙂 Der Tintenstift ist unveränderlich während der Bleistift schmiert 😉 LG Susanne

    Gefällt 2 Personen

  5. gkazakou schreibt:

    Das stimmt. 🙂

    Like

  6. Random Randomsen schreibt:

    Mich spricht hier der farbverstärkte Tintenstift-Tito besonders an. Die Bearbeitung verändert das Bild auf wundersame Weise. Es scheint hier, als würde Tito durch seine Präsenz der ganzen Umgebung eine besondere Aura der Lebendigkeit und Wärme verleihen. Das ist natürlich immer so – aber dass es auf einer Zeichnung so deutlich rüberkommt, finde ich bemerkenswert. 🐻

    Gefällt 1 Person

  7. Ulli schreibt:

    Ich habe in jungen Jahren viel mit Feder und Rapidographen gezeichnet, später mit Bleistiften verschiedenster Stärken, auch mit Kohle und Rötel, alles hat seinen ganz eigenen Reiz!
    Als ich deine Bilder betrachtete und noch einmal im Innern hörte was du geschrieben hast, da hatte ich dieses „leichte “ Gefühl in den Fingern, das ich habe, wenn ich mit einem Tintenstift zeichne oder schreibe, sie gleiten so mühelos über das Papier (und können aber auch schmieren, wenn man nicht achtpasst 😉 )
    mehr steht unter den Bildern …
    liebe Grüße nun auch von hier zu dir,
    Ulli

    Gefällt 1 Person

    • gerda kazakou schreibt:

      dies leichte Gefühl – ja, so ist es. Spielerisch, nicht ganz ernst zunehmen, hinterlässt bei leichtester Berührung mit dem Papier Spuren, und doch präzise. Beim Bleistift ist soviel mehr Variation in der Feinmotorik, von leichtem Gleiten bis hin zum energischen Druck, weniger Trennschärfe, mehr malerische Qualitäten.

      Gefällt 2 Personen

  8. juergenkuester schreibt:

    Auch wenn ich in dieser Runde der Kommentierenden aus dem Rahmen falle: mich sprechen die digital bearbeiteten Ergebnisse am meisten an. Liegt wahrscheinlich an der farblichen Komponente und dem Holzschnittartigen, na ja,
    Liebe Grüße

    Gefällt 1 Person

    • gerda kazakou schreibt:

      danke Jürgen. Sicher haben die digital bearbeiteten Zeichnungen mehr Bildcharakter als die rohen Zeichnungen, und mir geht es ähnlich: ich schaue sie an und denke, wie sie sich wohl als echte Druckgraphik machen würden, die herzustellen ich leider nicht in der Lage bin. Dann wieder überlege ich, was davon ich in die Malerei überführen könnte – eine ziemlich aussichtslose Überlegung. Du siehst, die digitalen Bearbeitungen halte ich immer noch für eine Art Betrug, für etwas „Unechtes“. Warum eigentlich?

      Like

      • juergenkuester schreibt:

        Tja, dieser Haltung kannst Du ändern. Auch das Digitale von der Zeichnung ist ein Original. Wertigkeitsfragen sollte man nicht stellen.
        Liebe Grüße
        P.S.: Glückwunsch zum neuen Auto und eine unfallfreie Zeit wünsche ich Dir. Mögest Du immer genügend Luft im Reifen haben.

        Gefällt 1 Person

    • gerda kazakou schreibt:

      danke, Jürgen, recht hast du, aber es braucht Zeit, alte Vorstellungen loszulassen, Und eine davon besagt: echt sei nur, was ich selbst mit meiner Hände Arbeit hervorgebracht habe. Digitales sei fake. #
      Danke für die guten Wünsche! Ich werde auf die Reifen aufpassen!

      Like

  9. kowkla123 schreibt:

    ich kann mich nicht entscheiden, übrigens hab ich eine Frage, mir ist es zu kalt, was sagst du dazu?

    Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..