Zweite Raunacht: Sonntag, 23-24. Dezember.

Zwei Skizzen machte ich heute nachmittag im Stadtwald. Ruhiger als die gestrigen, in denen der Hell-Dunkel-Kontrast für starke Dramatik sorgte.

Zum Gestrigen notierte ich mir: „Naturkräfte, Wesen, Urwüchsiges. Polares. Wild-wüst. Witzig und lebendig. Nicht-Menschliches, Vor-Menschliches. Instinktives, Triebhaftes. Triebe des Wurzelstocks der Weinrebe, wild, zeigend, gestikulierend. Am Tage waren es unsere Schatten gewesen, die von T und mir, auf der Straße, mit dem Geländer eines Hauses oder dem Schatten eines verknorzten Baumes.

Ich machte ein Spielchen mit einem Holzstück, auch dieses urförmig-tanzend, hob es auf von seinem verrottenden Grund, stellte es ins Licht, auf einen gewölbten Granitboden. … . Wie so viele stecke ich im Vormenschlichen fest und suche dort Trost und Information.  Benutze Natur als Projektionsfläche. Mein Kumpel, der Hund, meine Motive Wurzelmännchen und Bäume….“

Das also war gestern. Heute dann das Wiedersehen mit lieben Kolleginnen früherer Jahre und zwei Zeichnungen, die ihrerseits Gesellungsformen darstellen. Gesellungsformen der Bäume. Der eine steht allein, weit sich ausbreitend, der Wald ist nur angedeuteter Schatten. Die andere Skizze zeigt eine Baumversammlung mit Zwillingsbaum, sich anschmiegendem dünneren Baum und zwei entfernteren Stämmen.

Ein paar Bearbeitungen des allein stehenden Baums habe ich auch versucht.

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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16 Antworten zu Zweite Raunacht: Sonntag, 23-24. Dezember.

  1. tontoeppe schreibt:

    Die letzte Bearbeitung sieht fast wie ein Linolschnitt aus, Gerda. Auch die mit den kräftigen (lila) Farben gefällt mir sehr.
    In Deinem heutigen Kolleginnen- Freundinnen- Beitrag kann man gut sehen, welch schönes Licht ihr derzeit habt… da macht das Zeichnen sicher doppelt Spass.
    Liebe Grüße, Birgit

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  2. gkazakou schreibt:

    Danke, Birgit! Tatsächich macht an solchen Tagen nicht nur das Zeichnen mehr Spaß 🙂

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  3. Ulli schreibt:

    So habe ich nun deinen ersten Beitrag in meinem Kommentar an dich mit diesem verwoben – auch hier gilt Freude und das Zusamammensein der Bäume, das eine ist, was sie uns überirdisch zeigen (und du uns), das andere sind ihre Wurzelverzweigungen unter der Erde …

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  4. frauholle52 schreibt:

    Liebe Grüße und frohe Weihnachten! Regine

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  5. Tolle Zeichnungen, Bäume sind einfach wunderschöne Motive! Ein frohes Fest 🎄😀

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  6. www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

    Gute Tage für Dich, liebe Gerda, und Dein Baumbild rechts, es ist so wunderschön. Es strahlt eine himmlische Ruhe aus und immer sehe ich nur den einen im Vordergrund, den mit dem dickeren Stamm. Ein Traumbaum für mich, noch biegsam von der Gestalt, hingeneigt zum schmaleren Stamm… Wer weiß, was er dem anderen spricht

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    • gkazakou schreibt:

      Danke, Bruni! Auch dir alles Liebe. Hoffentlich verbessert sich deine Gesundheit weiter, dass du die Tage recht genießen kannst.
      Der Baum rechts ist ein Zwillingsbaum, der Stamm teilt sich ziemlich nah am Boden.

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  7. www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

    Sie schienen mir auch wie ein Herz und eine Seele, liebe Gerda
    Wie geht es Dir denn gesundheitlich?

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    • gkazakou schreibt:

      die liebe Gesundheit schwankt, liebe Bruni, wie auch die Stimmung und das Wetter. Heute ist es grau und regnet, und mir geht es gut. Dies graue Wetter wirkt bei mir als Tiefenentspannung.

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      • www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

        *lach*, bei mir ist es umgekehrt. Trübe Tage bedrücken mich manchmal, nicht immer, sonnige Tage lassen mich fast immer strahlen…

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    • gkazakou schreibt:

      Die Ausnahme macht uns halt glücklich…..Wenn die Sonne ständig vom Himmel strahlt, sehne ich mich manchmal nach den stillen grauen Tagen des Nordens, nach Regen und Sturm und Nebelschwaden. Im Grau werden alle Farben leuchtender. Das viele Licht zehrt sie auf. Aber natürlich freue ich mich auch, wenn die Sonne wieder erscheint. Womit ich eigentlich fest rechne. 😉

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      • www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

        und deshalb ist der Frühling bei uns für mich hier die schönste Jahreszeit, liebe Gerda
        Die Sonne hat die Farben noch lange nicht verrschluckt. Sie läßt reifen, spießen und gedeihen und langsam entwickelt sich die Pracht der Farben.Trübe Tage sind gemäßigter als jetzt und ich nehme sie viel lieber in Kauf, wie das trübe und triste Wintergrau.

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  8. Pingback: Adieu Februar, sei mir willkommen, März! (Gesellungsformen) | GERDA KAZAKOU

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