Ich bastele mir eine Ausstellung.

Heute war es zu kalt, um draußen zu zeichnen.  Bei meinem Hundespaziergang machte ich nur ein paar Fotos von Müll aus Plastik und Glas. Zu Hause machte ich mir dann ein paar hübsche Bilder daraus und hängte sie in eine digitale Galerie. So ersparte ich mir die Fahrt zu einer analogen Galerie und sah die Bilder, die ich sehen wollte – nämlich meine eigenen. Win – win der Moderne.

Prima war auch: Ich konnte nach gusto umhängen, den Raum und die Bilder vergrößern oder verkleinern, und das alles, ohne einen Tropfen Schweiß zu vergießen.

Bei der letzten Hängung habe ich schon mal zwei Original-Fotos rechts dazu gehängt. Ich zeige sie euch jetzt gleich noch mal mitsamt den interessantesten Bearbeitungen.

No. 1: verrotteter Plastikmüll mit Kiefernnadeln wird zu einer großen Schneelandschaft.

 

Ein von Steinen zertrümmertes Glas mit Holzrahmen …

Ein Scherbenhaufen mit Kiefernnadeln …

 

Derselbe Scherbenhaufen, zweites Foto …

Was ist Wirklichkeit, was Schein? Ist der analoge Müll im Wäldchen realer als das gerahmte Gemälde, das ich in meine digitale Galerie hänge? Das sind so Fragen.

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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40 Antworten zu Ich bastele mir eine Ausstellung.

  1. lieberlebenblog schreibt:

    Das großformatige „Nr. 1“ Bild finde ich besonders toll – in der Tat „Moderne“, wie gemalt!

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  2. Susanne Haun schreibt:

    Eine sehr gelungene Ausstellung, liebe Gerda. Ich gratuliere dir und bin gespannt, wie du diese Idee ausbaust. Liebe Grüße von Susanne

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  3. kunstschaffende schreibt:

    Super Gerda, eine wunderschöne Ausstellung und eine klasse Idee!😍👏👏👏👏👏👏👌👍

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  4. kunstschaffende schreibt:

    Ach so, das Bild im Holzrahmen finde ich ganz besonders gut!👌👍

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  5. finbarsgift schreibt:

    Beeindruckendes Zusammenwirken von Realität und Virtualität … und plötzlich wird aus realem zerbrochenen Glas ein virtuelles Farbgemisch! Klasse …
    Liebe Grüße zur Nacht vom Lu

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  6. mmandarin schreibt:

    Klasse, was für tolle „Naturgemälde“ was Frau alles sieht, wenn sie richtig hinschaut. Sehr schön. Marie

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  7. kowkla123 schreibt:

    habe deine Ausstellung besucht, das hat viel Spaß gemacht, hab einen angenehmen Tag

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  8. Ulli schreibt:

    Gestern habe ich im Garten Eis und Grünes fotografiert, wie ähnlich sich die Bilder sind, nur dass es bei dir Glasscherben sind!
    Und noch eine Parallele gibt es, als ich die Rückblicke machte, tat ich dies auch mit Hinblick auf einen Raum, den ich bespielen könnte (ich will mich im neuen Jahr um Ausstellungen kümmern) und bekam durch den PC zumindest Ideen wie es dann aussehen könnte, wie die Hängungen sein müssten. Die vituelle Welt ist doch wahrlich auch eine Bereicherung!
    Deine Schneelandschaft gefällt mir sehr, ebenso das Foto und die Bearbeitung von dem zerborstenem Glas im Holzrahmen.
    Herzliche Grüße
    Ulli

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  9. Peter Klopp schreibt:

    Wer hätte gedacht, dass man so viel Schönes aus Müll, Schutt, und Abfall machen kann?!

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  10. www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

    Grandios, liebe Gerda. Du bist fürwahr eine Künstlerin mit Leib und Seele und Deine Ausstellung ist so gut, daß ich sie mir locker in der riesigen neuen Kunsthalle in MA vorstellen könnte!
    Deine Ausstellung ist museumsreif! Ich bin ringsum begeistert

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    • gkazakou schreibt:

      Und was mach ich jetzt, liebe Bruni? Den Managern der Kunsthalle meine Blogadresse geben und hoffen, dass sie ebenso begeistert sind? Ich fürchte, das wird nix. Aber es ist ja schon wunderbar, dass es dir so gut gefällt. Was brauche ich da eine Kunsthalle. Die Trauben sind sowieso sauer….

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      • www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

        *lach*, ich würde mal eine Mappe mit Deinen Werken losschicken, aber vielleicht in Deiner Nähe, wo Du Möglichkeiten zum Eingreifen hast.
        Ich finde es zu schade, daß eine Künstlerin wie Du zur Zeit nirgendwo eine Ausstellung hat und Deine Werke sind doch viel zu gut, um nur in Schubladen zu schlummern und sich dort zu langweilen 🙂 Sie brauchen doch Luft zum Atmen.

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    • gkazakou schreibt:

      Recht hast du, Bruni! Bilder brauchen Luft und Gucker. aber hast du mal eine Malerin mit ihrer Mappe gesehen, wie sie von Galerie zu Galerie wandert, immer hoffend, immer abgewiesen? Ich hab so was gesehen und hab überhaupt keine Lust darauf. Es ist schlimmer als mit den Verlagen. Denn GaleristInnen haben meist nicht die geringste Ahnung von Kunst, sondern interessieren sich nur für mögliche Käufer in deiner Bekannt- und Verwandtschaft. Eine Galeristin, die hier eine Galerie für moderne Kunst führte, war allerdings auch nicht zu beneiden: sie erzählte eines Tages, dass sie die Galerie aufgegeben habe, weil sie das moderne Zeugs einfach nicht mehr sehen konnte. Nun säubert sie als Freiwillige Hundekäfige in einem Hundeasyl und ist glücklich dabei.

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      • www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

        ich weiß, es ist ein mieses Geschäft. Mein Schwiegervater ist getingelt, von Galerie zu Galerie und am Ende stellte er aus, wo es ihn viel Geld kostete und nie wurde eines verkauft.
        Von meinen sammelte er Fotos und hatte eine Galeristin gefunden, die ausstellen wollte. Sie starb und die Söhne lehnten ab. Tja
        Und nachdem ich zwei Absagen von Verlagen hatte, mit wunderbaren Formulierungen, ich sollte mich an den neuzeitlichen Dichtern orientieren, zerriss ich die netten Briefe und veröffentlichte nur ein einziges Mal, na ja, 1 einhalb Mal 🙂

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    • gkazakou schreibt:

      Zum Glück gibt es jetzt ja die selbstgemachten digitalen Galerien und Bücher, da ist man den Geschäftsinteressen nicht mehr soo ausgeliefert.

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  11. wechselweib schreibt:

    Haha, cool: „win win der Moderne“, schön gesagt. Und sehr ansprechende Ergebnisse, man sieht richtig, wie viel Spaß du hattest! 🌈

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  12. Katrin - musikhai schreibt:

    Du bast immer wieder tolle Ideen!

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  13. Pega Mund schreibt:

    … und der titel des beitrags: „Ich bastele mir eine Ausstellung“ – auch klasse!

    liebsten gruß,
    pega

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