Zwei Eulen – zwei Boote – ein verwelktes Kastanienblatt und ein Fruchtstand – ein Pinienzweig mit Zapfen, eine Tischdecke und eine Lampe, die die Szene beleuchtet und deren Licht Schatten an die Wand malt. (Das Foto habe ich nachträglich für euch gemacht. Ich zeichne nie nach Fotos, sondern immer vor der Natur bzw vor den Objekten).
Die Dinge hatten nichts miteinander zu tun, bis ich sie zusammenstellte. Doch sobald ich anfange, sie zu zeichnen, beginnen sie eine Geschichte zu erzählen, ein Drama aufzuführen. Ein Wind kommt auf, bewegt den Zweig, das Blatt, das Boot. Der Rand der Decke schlägt leichte Wellen. Die runde Eule aus Perlmutt schaut furchtsam auf das kleine Boot. „Mit dem soll ich reisen, und das bei solchem Sturm?“ Streng blickt der hoch aufgerichtete Eulenmann. „Manche Schiffe ziehen vorbei, aber sie sind nicht für dich. Man reise mit dem, was man hat.“
Ich habe die Zeichnung diesmal mehrfach fotografiert, so dass das Licht der Lampe das Papier mal von der einen, mal von der anderen Seite beleuchtet. Das zeigt sich dann deutlich in den Bearbeitungen.
Das sind wunderbare und sehr phantasievolle Zeichnungen. Schön, wie du mit deinen Zeichnungen Geschichten erzählst!
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Hab herzlichen Dankfür deine guten Worte!
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Ich sehe mir gerade deine Photoshop-Variationen an. Zeichnungen sind durch nichts zu ersetzen finde ich, aber die unendliche Vielzahl digitaler Spielmöglichkeiten und Abwandlungsformen ist faszinierend. Und erstaunlich, wie sehr sich die Wirkung der einen Zeichnung immer wieder verändern kann. Spannende Ansichten. Danke dafür 🙂
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So seh ich das auch. Die Zeichnung ist nicht ersetzbar. Aber die elektronischen Variationen, die auf der Grundlage einer guten Zeichnung möglich sind, faszinieren mich immer wieder. ich bin, wenn ich die in der Bearbeitung perfekt erscheinende Zeichnung ausreichend bewundert habe, aber immer wieder froh, zum nicht ganz perfekten Original zurückkehren zu können. Denn auch ich bin unperfekt.
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Das hast du treffend beschrieben. Das empfinde ich auch so.
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gefällt mir ausgesprochen gut
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Mein Blick wird interessanterweise als erstes von der Eule rechts am Bildrand angezogen, geradezu saugt sie meine Aufmerksamkeit auf, wie sie so – skeptisch, mahnend, fragend, (vorwurfsvoll?) auf die Szene blickt. Sie hat gerade eingeatmet – es ist genau die kurze Pause zwischen dem Ein- und dem Ausatmen. Was sie gleich sagen wird, würde mich brennend interessieren.
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🙂 ichglaube, er ist wirklich einer, der nie seinen Schnabel halten kann, so vollgestopft mit Weisheit wie er ist.
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Er guckt auch so ein wenig von oben herab *g*
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Eine wunderhübsche Zeichnung, liebe Gerda, die abgerundet wird von der Blüte (ja, so empfinde ich das, was Du wohl ein verwelktes Kastanienblatt ist) im Vordergrund.
Die letzte der Bearbeitungen überschüttet Deine Zeichnung mit einem goldenen Glanz und gibt ihr eine ganz besondere Note. Sie gefällt mir sehr.
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Danke, Bruni! Ja, die Blüte ist ein Kastanienblatt, das ich gestern heimtrug. Zwei der Blättchen fielen gleich ab, aber die anderen hielten noch fest, leicht gold und grün waren sie eingefärbt, am Rande schon dunkelbraun, und dies herbstliche Absterben versuchte ich dann in der Farbvariante einzufangen.
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Es ist Dir wunderbar gelungen, liebe Gerda!
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danke, Bruni.
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