Beim Artemis-Heiligtum von Vravron (Brauron)

 

Artemis-Heiligtum von Brauron (Vravron)

eigenes Foto von früherem Besuch

Das Heiligtum der Artemis in Ost-Attika  (schau mal hier) konnten wir heute leider nicht betreten, es war Montag und geschlossen. Doch die naturgeschützte Landschaft ist auch so schon reiner Genuss. Es ist ein natürliches Feuchtgebiet, durchflossen von einem Bach und durch einen Naturpfad erschlossen. Der ist ein wenig vernachlässigt, die metallenen Tafeln in Braille-Schrift für blinde Besucher sind selbst blind geworden, aber einige der Knöpfe funktionieren noch, die, wenn man sie drückt, Vogelgezwitscher und Froschgequake ertönen lassen. Die wirkliche Natur war ruhig, die Vögel scheu, denn immer gibt es trotz Verbot Jäger in der Gegend. Und außerdem hatte ich Tito dabei.

Und schon ist – husch, husch – auch dieser Tag vorbei.  Gute Nacht!

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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18 Antworten zu Beim Artemis-Heiligtum von Vravron (Brauron)

  1. kopfundgestalt schreibt:

    Husch, husch ist geklaut 🙂
    Die Tage sind manchmal schnell vorbei. Man kann nicht endlos reinpacken, die Energie ist nicht endlos. Was ich oft bedauere.

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  2. Susanne Haun schreibt:

    Ach ja, ich weiss nicht, liebe Gerda, ob wir Tage mit mehr als 24 Stunden verkraften würden 🙂 also wir, der Mensch. Ich freue mich, wenn ich sehe, wie du mit deinem Sohn die Tage verbringst. Da kann man doch nur sagen, dass Leben ist schön! Liebe Grüße von Susanne

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  3. ann christina schreibt:

    Wie schön! Dein altes Foto sieht aus wie ein Renaissance-Gemälde. Und ich weiß genau, wie dieses Brot schmeckt, ich liebe dieses Mittelmeerbrotaroma! Liebe Grüße!

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    • gkazakou schreibt:

      danke, Ann Christina, ich mag das Foto auch sehr. Aufgenommen habe ich es im Oktober 2010, nachdem ich dort mit einigen Frauen eine Aufstellung zum Mutter-Tochter-Thema machte. Vater Agamemnos, Mutter Klythaimnestra, Tochter Iphigenia, die, so der Mythos, in Braubron beerdigt wurde. Iphigenia war ja (auch bei Goethes Drama) nach ihrer Opferung und Errettung Priesterin der Artemis….
      Ich überlege grad, ob ich die Protokolle der damaligen Aufstellung mal hier veröffentliche….

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    • gkazakou schreibt:

      Ich habe eben schon die alten Notizen herausgesucht. Ist aber ziemlich schwierig, das nun in einen verständlichen nicht allzu langen Bericht zu übersetzen. Aber ich denke drüber nach. Ich habe solche „archetypischen“ Aufstellungen an verschiedenen Orten geleitet, und die Erlebnisse waren immer sehr stark, aber natürlich auch interpretationsbedürftig. Wer dabei war, schickte mir seine Wahrnehmungen, die er in der Rolle gemaccht hatte, so dass ich mehr als nur meine eigenen Eindrücke zur Verfügung hatte. Ich versuchte dann, die verschiedenen Facetten zusammenzubringen.

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    • gkazakou schreibt:

      Bei den Archetypen-Aufstellungen geht es nicht um das Thema einzelner Personen, sondern um ein tiefer liegendes Thema, das quasi epochal wichtig ist. Die Opferung der Iphigenie durch ihren Vater Agamemnon (mit dem Ziel, in den Krieg gegen Troja aufbrechen zu können) ist zugleich das Ende der matriarchalen Welt. Damals ging der Herrschaftsanspruch noch von Mutter zu Tochter – der Mann wurde geheiratet und bekam erst dadurch die Königswürde. Klythaimnestra war die Herrin von Mykene und ihre erstgeborene Tochter Iphigenie die Nachfolgerin. Durch die „Opferung“ der erstgeborenen Tochter (Kore) wurde der Weg freigemacht für den Sohn Orest, der seine Mutter ermordete, nachdem diese den heimkehrenden Agamemnon mithilfe des von ihr erkorenen neuen Königs ermordet hatte – aus Rache für die Opferung der erstgeborenen Tochter. … Orest wird dann von den Erynnien gejagt, das waren die Rachegöttinnen bei Muttermord. Er kommt erst frei, als er Iphigenie, die durch Artemis gerettet wurde, von einer barbarischen Insel heimholte, wo sie Priesterin war.
      Dieser Mythos wird in der „Orestie“ des Aischilos auf eine Weise erzählt, dass alle Schuld bei der Mutter liegt. Klythamnestra ist die Böse. Der Sohn, der seine Mutter umbrachte, wird durch das erste menschliche Gericht (Areopag) freigesprochen und die Erynnien werden in Eumeniden verwandelt – wohltätige weibliche Wesen, die in Krügen leben.

      Es ging in der Aufstellung also vor allem um das (archetypische) Trauma der Frauen, ihre natürliche Stellung verloren zu haben, die sie durch ihre Fähigkeit, Kinder zu gebären, hatten. Bis dahin war nur die Blutsverbindung Mutter-Kind anerkannt – wer der Vater war, blieb unbekannt bzw unerheblich. Danach wurde das Vaterrecht etabliert, bei dem die Frau nur noch der Pflanzboden war, auf dem das Kind, das der Vater durch sein Sperma einpflanzte, gedieh. (Das Sperma wurde bis ins 19. Jh hinein als Humunculus – Menschlein – vorgestelllt, zu dem die Frau nichts weiter beitrug, als dass es in ihrem Bauch heranwuchs).

      Bis heute ist der Verlust, den wir Frauen in uralten Zeiten erlitten haben und der im Mythos der Iphigenie ihren Ausdruck fand, in unserer Seele eingeschrieben. wir leiden darunter und wir sind wütend. Nun aber wäre es langsam an der Zeit, dass sich Mann und Frau versöhnen, denn nur so kann der nächste Schritt – die Vollendung des Menschen in sich selbst – gelingen.

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  4. Ulli schreibt:

    Mmm … wieder so ein Genuss mit euch unterwegs zu sein! Danke fürs Mitnehmen.
    Zu dem Heiligtum der Artemis wollten wir ja „eigentlich“ auch, aber eben … huschhusch geht ein Tag nach dem anderen.
    Herzliche Grüße an euch
    Ulli

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