„Kreuzfahrt, stelzen, gemeingefährlich“ sind die Wörter, aus denen wir diesmal eine Etüde basteln sollen. Danke Anna-Lena von meine literarische Visitenkarte! Danke Christiane für deine treue Begleitung.
Was gekocht ist, muss man essen
(Kreuzfahrer-Kata-Strophen)
Frau Storch stelzt frech in die Kombüse
Im Schnabel trägt sie Kleingemüse
Sie spielt den Koch, gemeingefährlich
Wird ihre Suppe sein, mal ehrlich!
Die Gäste auf den Kreuzfahrtschiffen
Die ahnen nichts von ihren Kniffen
Sie sitzen brav an langen Tafeln
Und merken nichts, weil sie nur schwafeln.
Doch was gekocht ist, muss man essen
Solln es die Fische etwa fressen?
Frau Storch liebt keine Extratouren
Mags manchem auch im Bauch rumouren
Wenn ausgelöffelt das Gericht –
Ne Widerrede gibt es nicht.
Sag nicht, die Suppe sei zu salzig
Sag nicht, sie schmecke süß und schmalzig
Sag nicht, die Farbe sei dir eklig
Sie wird dir sagen: sei nicht mäklig.
Was auf dem Tisch steht wird gegessen
Solln es die Fische etwa fressen?
So war es immer, seit im Osten
Kreuzfahrer von der Suppe kosten.
Die einen finden Spaß daran
Den andern schmerzt der Bauch alsdann
Besonders wenn nun umgekehrt
So mancherlei gen Westen fährt
Denn drüben ist es heiß geworden
nach tausend Jahren Blut und Morden.
Was nun gekocht ist, musst du essen.
Sonst werden dich die Fische fressen.
Um Missverständnisse zu vermeiden: ich mag den Vogel Adebar! Was die Dame (Beatrix von) Storch anbelangt, so steht sie hier nur stellvertretend für die alten Adelsgeschlechter, denen sie ja von Geburt aus angehört. Und deren Kreuzfahrten gen Osten unvergessen sind.
Ich hatte mich gefragt ob du auf Frau Storch anspielst, dann hat du es verraten … ja, diese Suppe muss nun ausgelöffelt werden, ob der Bauch grummelt oder nicht.
Herzliches an dich, Ulli
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wegen des „Stelzens“ kam sie mir in den Sinn. Aber ich meine es nicht höchstpersönlich, natürlich. Dafür kenne ich die Situation in Deutschland zu wenig.
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Liebe Gerda,
Ich habe die Schnipsel sofort erkannt. 😘
Frau Storch gefällt mir sehr gut, sie hat Dynamik.
Ich befasse mich gerade mit dem Künstler/ der Künstlerin auf Reisen zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Künstlerinnen auf Reisen gab es wenige, sie hatten nicht die passende Kleidung wie Wanderschuhe und Hosen zur Verfügung. Ist das nicht skurril?
Liebe Grüße von Susanne
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Tja, skurril. Aber es gab doch ein paar Frauen, die es trotzdem schafften.
Du hast die Schnipsel erkannt, vermutlich wegen der hinzugefügten rockenen Blätter, oder?
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Bestimmt, Gerda. 😉
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Ich hab den Storch auch wegen des vorgeschrieben Stelzens eingebaut. Erst im Nachhinein stellte sich heraus, wie gut er in meine Geschichte paßt.
Alles Liebe 🙋
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Bei dir ist der Storch freilich ein freundlicher Geselle. Ob er wohl reisen will? Hier kamen kürzlich welche aus dem Norden angereist, vielleicht sind sie nun schon weiter.
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Freut mich!
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Was gekocht ist, muss man keineswegs essen, jedenfalls nicht auf einer Kreuzfahrt! Da gibt es jede Menge konkurrierende Restaurants, die man dann beehren kann.
Zu Frau Adebar schweige ich.
Liebe Grüße
Christiane
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Nun, ich war grad mit anderen Kreuzfahrern unterwegs, deren Unternehmen auch Kreuzzug genannt wird. Du weißt schon, die den Splitter des Kreuzes suchen und ihn im Auge des anderen finden, während in ihrem Auge ein Balken Platz hat.
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wir löffeln sie aus, hab einen guten Tag
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so ist es wohl schon immer gewesen.
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Liebe Gerda,
Deine Legearbeit und Dein Gedicht sind wieder köstlich, nein einfach wundervoll!
Ich sehe sie jetzt mal ohne politischen Hintergrund und erfreue mich an ihrer Ironie!
Herzliche Grüße Babsi
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Danke Babsi! Es ist eine Art Bänkelgesang, da sind politische Anspielungen in Schwarz-Weiß-manier üblich. 🙂
https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjpvM7TjeDdAhUCL1AKHWGRBmMQFjAAegQIARAB&url=https%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2Fwiki%2FB%25C3%25A4nkelsang&usg=AOvVaw1v__p1nrT0J6HHOCQafWJT
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Ich habe mich die letzten Monate soviel mit der Politik auseinandergesetzt und deswegen möchte ich einfach nur mal die Kunst dahinter sehen! Und die ist, wie gewohnt von Dir, super klasse!
Bänkelgesang kannte ich nicht und hab’s natürlich gleich gegoogelt!
https://de.m.wikipedia.org/wiki/B%C3%A4nkelsang
Wieder was dazugelernt!🤗😁🙋♀️
Liebe Grüße Babsi
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So geht es mir auch. Und so sage nur ich zu mir: mach einfach Kunst draus .
Ist übrigens derselbe link wie meiner.
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🙈🤗👍😘
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Sehr schöne Etüde, ich hab sie mit einem Lächeln gelesen 🙂 Tja, das Gute ist ja, dass die echte Frau Storch noch redlich kocht, und ihr Süppchen noch nicht ganz fertig ist. Da hat man noch Hoffnung, dass die Gäste zur Vernunft kommen und diese Köchin vor dem Essen über Bord werfen…😉 Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!
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ich mag Störche und ich mag Deine superglossigklare Etüde sehr, liebe Gerda
Menschliche Störche dagegen sind mit größter Vorsicht zu genießen und deren Gekochtes würde ich nie essen, denn es leitet einen Würgereiz ein…
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Manchmal ist der Suppenkasper klüger als das große Wohlerzogene Publikum
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Ganz genau, liebe Gerda!
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Das hast du sehr schön umgesetzt, in Text und Bild.
Herzliche Grüße und Danke für den Schmunzler,
Anna-Lena
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danke! und immer gern!
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