Eine neue Legearbeit, diesmal mit einer Kohlezeichnung verbunden, als Nachtmusik. Nur wenige der unzähligen Schnipsel, die sich angesammelt haben, mochte ich einsetzen. Sehr gemächlich ging ich vor, abwägend, ohne thematische Festlegung. Möge jede/r dran finden, was er/sie mag. „Keep walking / Ruhe sanft“.
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Abwägung. Ruhe im Beobachten. Grosses Fragezeichen.
Was gilt? Was ist wahr?
Eckard Tolle erzählte eine Geschichte, in der ein Mönch in Abständen Vorwürfe erfuhr: Jedes mal antwortete er : Ist das so?
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Was gilt? Was ist wahr? – Ja,das ist die Frage der Fragen.
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Ich erwähnte Ulli gegenüber „RASHOMON“. Dieser Film hat das Dilemma als Thema.
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Auf den ersten Blick heiter, aber beim näheren Betrachten wächst die Unruhe und etwas Bedrohliches zieht herauf. Die Ruhe ist trügerisch. Marie
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ich kann mich dir nur anschließen …
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danke Marie! Manchmal liegt unter der heiteren Oerfläche ein verborgenes Wissen, dass wir selbst nicht kennen (mein Kommentar bei Petra)
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Luftig, leicht, und viel Raum, ich find es super. Strahlt für mich eine heitere Stimmung aus.
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velen Dank, Heike!
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Ganz zuerst habe auch ich den Eindruck der Leichtigkeit, vor allem unten im Bild. Aber auch da deutet sich schon Dunkles an: was ist das rechts für ein Paket, eine Last, die zum Himmel weist ? Und sind das Fetzen an den Bögen, oder vielleicht fallende, verwelkte Blätter? Was unten links noch wie ein angedeuteter Boden aussieht, oben wird es zu dunklen Bögen, Tore, wohin? Vögel wie Raketen? Eine Wolke wie ein Hubschrauber? Ein Wegweiser in alle Richtungen wie ein Marterpfahl? Und jetzt fällt man zurück auf den Boden der Tatsachen (Richtung des rechten Bogens)? Das Paket, die Last von gerade noch erinnert mich jetzt an einen Sarg… Ruhe sanft ?
Na, bei nochmaligem Anschaun ändert ich sicher noch einiges. Ein Bild zum Eintreten, Verweilen und „Keep walking“ Herzlich, Petra
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danke, Petra, danke auch allen anderen, die sich hier zu dem Bild geäußert haben.
Als ich das Bild legte, fragte ich mich: warum machst du die Vögel wie Raketen (oder Kampfflugzeuge)? Ich legte sie daher neu, doch kehrte ich zur Ursprungsform zurück. Und der Baum in der Mitte – wieso sieht er aus wie ein Sendemast? Oder wie ein schiefer Wegweiser vielleicht? Auch den veränderte ich oft, stellte ihn senkrecht, aber am Ende musste er so bleiben: mit vier Sprossen und schief.
Und warum hatte ich die Grundform der Zeichnung so gewählt: ich hatte dafür eine graue Pappe in Form eines Grabsteins genommen, den ich mit dem Kohlestift umfuhr – eine für mich ganz ungewohnte Technik. Und dieser graue Klotz rechts, genau dort, und darauf dies „keep walkin'“ – es musste so sein, alle meine Versuche, es anders zu legen, scheiterten. Und die zwei Tore, das eine irgendwie schief nach unten verzogen, das andere hoch und in die Weite führend. Und all diese bunten Fetzen, die sich an die Linien anlegten. als ich die flammenartige Form auf den Stein mit „Keep walkin“ gesetzt hatte, wusste ich: das Bild ist fertig.
Ich hatte bei all dem nichts im Sinn, kein Thema. ich wollte gar nichts, „es“ wollte mich.
Gestern kamen zwei Frauen, baten um Hilfe. Ich kannte sie beide, N allerdings nur als Freundin von M. Ich fotografierte schnell die Legearbeit und fragte: Was ist das Anliegen? N sah schlecht aus, das Gesicht wie eingefallen. Sie ist Meteorologin bei der Luftwaffe, ihr Mann ist Kampfpilot und Ausbilder, sie haben zwei kleine Kinder. Und ich erfuhr: der Kollege ihres Mannes mit denselben Qualifikationen – auch er verheiratet mit zwei kleinen Kindern, die Familien sind sehr befreundet – konnte sich aus seinem abstürzenden Flugzeug nicht per Schleudersitz retten, man fand nur ein paar verstreute Leichenteile. Das geschah Ende August. Nun soll ihr Mann den Platz des verunglückten Kollegen und Freundes einnehmen. Er ist der einzige, der das tun kann.
Über unsere anschließende Arbeit kann ich hier nichts berichten, aber als ich heute Nacht das Bild ansah, kam mir der Titel: „Keep walking – Ruhe sanft“. Und auch die Tore bekamen ihren Sinn.
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Für mich, tief drinnen, finde ich auch etwas.
Ich horte es, koche eine Würzherzmarmelade draus, und schweige fein still.
Gruß von Sonja
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Danke Sonia!
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sehr interessant, lebe Gerda, beste Grüße und alles Gute wünsche ich.
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Herzlichen Dank Klaus
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ein wunderschönes Wochenende steht kurz bevor, dazu wünsche ich schon jetzt alles Gute
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Sehr interessant, auch die Kommentare dazu.
Ich ließ das Bild eine Weile auf mich wirken. Erst dachte ich auch: Frieden, Heiterkeit, Leichtigkeit. Aber dann drängten sich immer bedrohlicher die – Du nennst sie Tore, ich sah – Felsen in den Mittelpunkt, mit strengen Augen, strengem Blick, Mundwinkel grimmig nach unten gezogen. Als dürfte die Leichtigkeit nicht sein …
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Ich finde es kuschelig und geborgenheitsuchend.
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danke, gann uma!
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Es öffnet sich langsam, Dein Legebild, liebe Gerda, nach und nach
Ich sehe eine Gruppe, Steine?, Grabsteine?, oder doch Menschen, die still und stumm überlegen, die sich nicht schlüssig sind, noch abwartend, abwägend, geduldig und in sich hineindenkend?
Aber dicht stehen sie gedrängt, jeder ist mit dem anderen verbunden…
Liebe Grüße in die Nacht von Bruni
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Danke Bruni! ich lese deine Versionen so gern.
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