Meute und Hetzjagd – Klärung der Wortbedeutung

Gab es in Chemnitz Meuten (Zusammenrottungen) und Hetzjagden? An dieser Frage erhitzen sich die Gemüter.

Wie wichtig die sorgfältige Klärung von Wortbedeutungen ist, bevor sie in den politischen Diskurs eingebracht werden, wurde mir mal wieder bewusst, als ich heute in Wolfgang Sofskys Blog folgenden Beitrag fand. https://holbachinstitut.wordpress.com/2018/09/08/meute-und-hetzjagd/. Er machte mir klar, warum die eine Seite so entsetzt ist, dass diese Begriffe auf ihre Stadt angewendet wurden, und wie leichtfertig bzw ignorant diejenigen sind, die darauf beharren, sie weiter anzuwenden.

Nicht nur Taten können Schreckliches anrichten, auch Worte können das! Hüten wir unsere Zunge! Schnell entschlüpfen Worte, die sich schwer wieder einfangen lassen.

https://holbachinstitut.wordpress.com/2018/09/08/meute-und-hetzjagd/

(Ich fand keinen Hinweis darauf, dass das Verlinken von Einträgen des Holbach-Instituts nicht erlaubt sei. Falls ich etwas übersehen haben sollte, bitte benachrichtigen, dann werde ich den Beitrag wieder entfernen)

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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87 Antworten zu Meute und Hetzjagd – Klärung der Wortbedeutung

  1. Myriade schreibt:

    Ich fürchte nur, dass der durchschnittliche „Wutbürger“ mit dieser Art von Text nicht viel anfangen kann.

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  2. Myriade schreibt:

    Ich dachte, dein Punkt wäre, dass sich die Chemnitzer nicht ernst genommen fühlten. Wenn aber der politische Diskurs immer anderswo und von anderen geführt wird, kann sich daran wohl nichts ändern

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    • gkazakou schreibt:

      Nein, Myriade, mein Punkt ist, dass Wörter in Umlauf gesetzt werden, die einen extrem menschenfeindlichen Inhalt haben. Mir kommen Szenen in den Sinn wie die „Kristallnacht“ und all die anderen Judenprogrome, mir kommen Szenen von Ku-Klux-Klan-Lynchmorden an schwarzen Amerikanern in den Sinn, mir kommt der türkische Mob in den Sinn, der die griechische Minderheit in Istanbul 1955 zusammenprügelte (https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwj67_D2vqvdAhXpk4sKHaNjD9sQFjAAegQIARAB&url=https%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2Fwiki%2FPogrom_von_Istanbul&usg=AOvVaw2MdCgEL2JD0QpFzpGkt-pu), die Reihe ließe sich in allen Kontinenten leider noch lange fortsetzen.
      Keinen Zusammenhang mit solchen Ereignissen sehe ich in den Bildern aus Chemnitz. Lynchmorde und Progrome können in Zukunft durchaus passieren, wenn die Spannungen weiter aufgebaut anstatt abgebaut werden. „Den Anfängen wehren“ – ja. Aber nicht dadurch, dass man ins Feuer bläst, das man löschen will.

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      • Myriade schreibt:

        Ja, ich sehe, was du meinst. Ich kann die Ereignisse in Chemnitz nicht wirklich beurteilen. Ich sehe die Bilder, höre die Kommentare und weigere mich das ewige Argument aller Rechten zu glauben, dass es sich um „Lügenpresse“ handelt und alles eigentlich ganz anders ist. Details werden vielleicht falsch interpretiert, aber dass es im Osten Deutschlands trotz eines viel geringeren Ausländeranteils als anderswo auch schon vor 2015 fremdenfeindliches Klima gegeben hat, scheint mir doch eine Tatsache zu sein.
        Wie auch immer, ist es natürlich klüger zu versuchen zu beruhigen als Öl ins Feuer zu gießen

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    • gkazakou schreibt:

      Liebe Myriade, auch ich kenne die Fakten nur aus der Ferne. Aber so viel weiß ich doch: Hetzjagden und Lynchmorde hat es offenbar in¨Chemnitz nicht gegeben, und ich bete darum, dass das so bleibt.
      Stell dir vor, in Wien käme es zu solchen Vorfällen wie in Chemnitz jetzt. Weißt du, was ich dann zu dir sagen würde? Also, ihr Österreicher hattet ja schon immer ein faible für die Nazis, sogar Hitler war einer, das wollt ihr gern vergessen machen. Und der Anschluss? Wie habt ihr gejubelt! In den letzten Parlamentswahlen ist Wien bekanntlich ziemlich braun geworden, und eure Asylpolitik wird nur noch von den Ungarn rechts überholt. die auch zu eurem alten Einflussbereich gehören – Wenn du dich wehrst und sagst: was hab ich damit zu tun? ich leide ja selbst darunter? und: es war auch gar kein Progrom, ich war dabei! dann werde ich dir die Mainstream-Medien zeigen und sagen Lies! Liebe Grüße! Gerda
      ps weiter unten schreibe ich, warum ich so empfindlich gegenüber Gruppenhaft bin.

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      • Myriade schreibt:

        Ach liebe Gerda ….. Es scheint ja doch einen Angriff auf das Geschäft eines jüdischen Kaufmanns gegeben zu haben. Fensterscheiben eingeschlagen, Besitzer verletzt, „Saujude“ etc. Und die aggressiven „Ausländer raus-Rufe“ werden doch auch nicht alle gefälscht sein. Aber ja, ich habe es nicht persönlich gesehen.
        Der Satz: „das hat es nicht gegeben, ich war dabei“ kann unmöglich von einer intelligenten Frau wie dir stammen! Wer kann den überall gleichzeitig sein und genau wissen, was irgendwo stattgefunden haben kann. Personen, die zwar in Chemnitz leben, aber alles andere als objektiv sind sondern hochemotional aufgeladen und ohne jeden Durchblick über das ganze, finde ich nicht verlässlicher als Berichte aus seriösen Medien. Natürlich gehört die Bild nicht zu den seriösen Medien und die zahllosen obskuren Videos, in denen irgendjemand behauptet Experte für irgendwas zu sein auch nicht.
        Was sind denn für dich „Mainstreammedien“? Und welche Medien hältst du für seriös?
        .
        Was du über Österreich schreibst ist ja leider fast alles wahr. Bis auf die verschwiegene Hintergrundinformation, dass in Ö 2015 umgerechnet auf die Bevölkerungszahlen mehr Migranten aufgenommen wurden als in Deutschland und dass diese, was die finanzielle Unterstützung betrifft auch besser dran sind als die in D. Aber darum geht es ja nicht. Es geht um die Sippenhaft. Dagegen bin ich auch, absolut. Aber das Verschweigen von Vorkommnissen und Klimata fällt meiner Meinung nach nicht in den Bereich „Vermeiden von Sippenhaft“

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    • gkazakou schreibt:

      Liebe Myriade, ich bin jetzt sehr müde (hier ist es gleich zwei),erkläre dir aber morgen gern, was ich unter Mainstreammedien versteh. Zu dem Angriff auf das jüdische Geschäft: das hab ich auch in den Nachrichten gesehen. Wer waren die (der) Täter? Leider gibt es inzwischen viele Gruppen, die in Frage kommen. Extreme Rechte, Extreme Linke, Extreme Moslems, Hooligans, Provokateure, Hirnverbrannte. Zum Glück ist der Schaden nicht groß. Aber dennoch ist es ein Fakt, dass das Leben von Juden in Deutschland wieder schwierig geworden ist. Auch sie haben ein Sicherheitsproblem und brauchen funktionierende Institutionen.

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    • gkazakou schreibt:

      Hallo, Myriade! Du wolltest wissen, was für mich Mainstreammedien sind. Hier versuche ich eine Antwort:
      Die Medien, die über ein Geschehen mit fast gleichlautenden Titeln berichten und mit sehr ähnlichen Argumenten bewerten, schaffen eine Meinungs-Strömung. Stimmt diese Meinungsströmung mit der der herrschenden Eliten überein, sind sie Teil des Hauptstroms (Mainstream).
      Einige Medien berichten unter anderen Titeln und bewerten die Ereignisse anders. Sie bilden quasi Nebenströme zum Hauptstrom. Zwei solcher Nebenströme scheinen mir wichtig: diejenigen, die einseitig die andere, im Mainstream unterschlagenen oder unterbewerteten Aspekte eines kontroversen Geschehens betonen und diejenigen, die bemüht sind, alle relevanten Aspekte gleichmäßig zu beleuchten.
      Da es neutral, sachlich, ausgewogen berichtende Medien leider kaum (noch?) gibt, muss man zu sehr vielen Quellen – des mainstreams und der Nebenströme – gehen, um zu einem einigermaßen sicheren Urteil zu kommen.(Ich selbst gehe vor allem auch zu fremdsprachigen). Das ist zeitaufwändig und schwierig. Die meisten Menschen tun das daher nicht, sondern lesen, was ihnen von einer Quelle geboten wird, und positionieren sich entsprechend pro oder contra.
      Die mit den herrschenden Eliten übereinstimmenden – da von ihnen kontrollierten und finanzierten, personell ausgestatteten und mit vorgefertigten Stellungnahmen versorgten – Medien sind die größten und angesehendsten. Man nennt sie auch Qualitätsmedien, In Deutschland sind es FAZ, WAZ, ZEIT, SÜDDEUTSCHE, SPIEGEL,TAGESZEITUNG, WELT, TAZ, ARD, ZDF, DW und viele regional orientierte Medien. Zu kontroversen aktuellen Geschehnissen kann man in allen diesen Blättern fast wortgleiche Beiträge lesen. Auch wenn es kleine Abweichungen gibt, bleibt die Gewichtung der Fakten dieselbe (iGanz aktuell der Todesfall in Köthen: an Herzversagen – nicht an den Verletzungen gestorben, Zeit für Trauer, Mahnung zur Besonnenheit, sogenannter „Trauermarsch“ – in einer Zeitung las ich abweichend etwas von „oft gegen den Kopf getreten“ und bezeugten Hilferufen „ich bekomme keine Luft“. ich las keinen Bericht über die Art der Verletzungen, aber viel über eine Herzerkrankung, ferner las ich von einem Bruder des Toten, der ein bekannter Rechtsradikaler sei – keine Ahnung, ob das später dementiert oder bestätigt wurde, die Absicht ist jedenfalls klar).
      Selbstvertändlich gibt es in den Mainstrem-Medien qualitativ hochstehende Einträge – vor allem im Bereich der Kultur und der Geschichte, selten zu aktuellen kontroversen Themen der Innen-, Außen- und Wirtschaftspolitik. Die Kabarettisten retten gelegentlich die Ehre der öffentlichrechtlichen Anstalten.
      Ich wollte, es wäre anders. Denn so kommt es, dass sich die Menschen, die sich nicht repräsentiert sehen, bei zweifelhaften Quellen anderer Couleur bedienen.

      Über die Boulevard-Presse, die in der Regel auch den Mainstream bedient, möchte ich mich nicht äußern.
      Hab eine feine, nicht zu arbeitsreiche und schmerzfreie Woche, Gerda

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      • Myriade schreibt:

        Vielen Dank. liebe Gerda für deinen ausführlichen Kommentar.
        Allerdings bin ich in vielem anderer Meinung:
        Zitat: “ Die mit den herrschenden Eliten übereinstimmenden – da von ihnen kontrollierten und finanzierten, personell ausgestatteten und mit vorgefertigten Stellungnahmen versorgten Medien (…) “ Mit vorgefertigten Stellungnahmen versorgt, werden Medien in Diktaturen. Ich finde, dass das eine beleidigende Unterstellung ist, die du da pauschal über alle Journalisten einer Reihe von Zeitungen machst. Es stimmt einfach nicht, dass in Qualitätszeitungen – und ich verwende diesen Begriff absolut positiv – nicht verschiedene Seiten eines Themas beleuchtet werden. Auch im Bereich aktueller Politik und Wirtschaft. In allen von dir genannten Zeitungen und in vielen anderen in vielen Sprachen erscheinenden kann man kontroversielle Meinungen zu allem und jedem lesen. Keine balkenhohen Schlagzeilen sondern ordentlich recherchierte, intelligent dargestellte Meinungen. Und keineswegs sind alle Verfasser von Kommentaren und Leitartikeln immer einer Meinung. Im übrigen: wenn sich mehrere Medien in einer Sache einig sind, heißt das doch nicht, dass ihre Meinung automatisch falsch ist.
        Ich wundere mich auch über die Behauptung, dass alle Medien gleichgeschaltet sind und in den Diensten einer nicht genau definierten Gruppe namens „Elite“ stehen, als wären diese Eliten (wer immer das jetzt genau ist) sich in allem und jedem einig. Das klingt doch sehr nach Verschwörungstheorie.
        .
        Auch ich sehe ein großes Problem darin, dass viele Menschen sich im politischen Diskurs nicht repräsentiert sehen. Bei vielen liegt das aber daran, dass die von ihnen vertretenen Meinungen in einem demokratischen System keinen Platz haben. Parolen wie „Chemnitz ist unsere Stadt“ „Wir wollen unser Land zurück“ etc kann man nur schwer als ernstzunehmende Stellungnahme interpretieren ….

        Danke für die guten Wünsche, die Woche lässt sich ganz gut an. Ich hoffe bei dir ist es ebenso

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      • gkazakou schreibt:

        Liebe Myriade, so ist es, wenn man schnell nach Quellen sucht, Tut mir leid, ich werde das richtig recherchieren müssen und dann meine Erkenntnisse, falls vorhanden, mitteilen. Du kannst ja inzwischen den anderen beiden links nachgehen, wenn du willst. Immerhin geben sie dir Namen derjenigen, die ich „Eliten“ nannte, aus dem Bereich der Medien..

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    • gkazakou schreibt:

      Danke auch dir für deinen ausführlichen Kommentar, liebe Myriade. Offenbar schätzen wir die Dinge aufgrund welcher Erfahrungen auch immer unterschiedlich ein, und das darf auch so bleiben. Nur eins: Dass nur in Diktaturen die Medien mit vorgefertigten Stellungnahmen versorgt werden, ist falsch. Ein Großteil der Medien-Kommentare besteht aus nichts anderem als aus Verlautbarungen von Ministern, Polizeichefs und anderen Offiziellen. das ist in Deutschland nicht anders als in, sagen wir, Griechenland, Österreich, USA, Russland, China. Ferner gibt es die große Macht der Presseagenturen, aus denen sich kleinere Zeitungen fast ausschließlich bedienen, da sie nicht selbständig recherchieren können. Auch die großen Medien recherchieren selten selbst – und wenn, beschränken sie sich auf Kurzinterviews mit ein zwei Bürgern.
      Aber ich räumte ja ein, dass es auch Ausnahmen gibt.

      Zur Vernetzung der großen deutschen Medien und ihrer bekanntesten Vertreter mit zentralen US-Einrichtungen gibt es interessante Daten, ich muss mal sehen, ob ich sie auf die Schnelle finde. (ich hab jetzt grad nur dies gefunden: https://swprs.files.wordpress.com/2017/07/swiss-propaganda-research-logo-200.png, darin wird u.a. die Atlantik-Brücke erwähnt, hier die Mitgliederliste bei Wiki (who is who der deutschen Elite) https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjRhITy9LDdAhUtp4sKHRtiCOMQFjAAegQICRAB&url=https%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2Fwiki%2FListe_von_Mitgliedern_der_Atlantik-Br%25C3%25BCcke&usg=AOvVaw1nPizylnGlhhLEzgXHmZKc, die Liste der deutschen Journalisten, die dazugehören (2016) https://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Die-weltweite-Gefaehrdung-der-Pressefreiheit/Journalisten-Mitglieder-der-Atlantikbruecke/posting-28519977/show/)

      …also Herausgeber und Mitarbeiter des Springer-Verlags, des Spiegels, der Bertelsmann-Verlags, der Zeit usw. Ich weiß nicht, ob dir das was sagt, aber es macht vielleicht deutlicher, wovon ich rede.

      Der Ausdruck „Eliten“ gefällt mir auch nicht sehr, aber er ist nun mal üblich als zusammenfassender Begriff für diejenigen, die die Spitzenpositionen im Staat und in der Wirtschaft innehaben – also eben die Leute, die zB in der Atlantik-Brücke und damit vernetzten ähnlichen Einrichtungen präsent sind. .

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      • Myriade schreibt:

        Der Verein sagt mir leider gar nichts, aber dein link führt zu einem Kommentar zu einem nicht sichtbaren Forenbeitrag von jemandem mit dem Nick „533“, der eine Liste von Personen aufzählt, die zu diesem Verein gehören sollen und stellt die Behauptung auf, dass diese Tatsache, wohl einseitige Berichte erzeugen wird. Leider kann ich nicht sehen, wofür oder wogegen das ein Beweis sein soll

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  3. kunstschaffende schreibt:

    Sind Wutbürger prinzipiell weniger intelligent, dass ist auch wieder so ein Stigma! Leidenschaftlich empfundener Eifer gegen oder für eine Sache, Situation oder Personengruppen findet man zunehmend in der Politik und den Medien, die sich auf alles stürzen, was nicht ihrem Kurs und ihrer Überzeugung entspricht!
    Das ganze Geschehen ist von ALLEN Seiten nicht mehr objektiv und nicht mehr glaubwürdig!

    Ich habe es gelesen liebe Gerda, es zeigt wie wichtig eine wohl überdachte Wortwahl ist, in jeder Beziehung!

    Liebe Grüße Babsi

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  4. rotewelt schreibt:

    In einigen Medien wird der Begriff Hetzjagd kritisiert, von anderen bewusst weiter angewendet (die politische Couleur beider Seiten unterscheidet sich nicht, allesamt sind Befürworter der Merkel-Politik). Was ich selbst dazu denke: Hmmm. Erstmal bin ich nachdenklich und ein wenig verwundert. Sonst wird auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt, aber bei diesem Begriff schon. Das finde ich, ehrlich gesagt, etwas seltsam. Okay, man kann es versachlichen und sagen, dass gewalttätige Rechte Menschen, die eine dunklere Hautfarbe aussehen und wie Flüchtlinge aussehen, verfolgen und auf sie losgehen? Einen sooo großen Unterschied sehe ich, was den schrecklichen Inhalt betrifft, nicht.

    Aber vielleicht ist ja schon der Inhalt falsch und die Bilder, die man sehen konnte, sind nicht echt, sondern Fakes. Das zumindest vermutet ja der Verfassungsschutzpräsident Maaßen, der behauptet hat, es hätte keine Hetzjagden gegeben, die Videos seien manipuliert. Was mich allerdings wiederum gar nicht verwundert. Denn Politik und Verfassungsschutz sind ja erwiesenermaßen schon lange auf dem rechten Auge blind. Ich sage nur „NSU“. Verfolgt und bestraft wurden zumeist nur linke Gegner der herrschenden Politik und zwar auch vollkommen Gewaltlose.

    Aber heutzutage ist es wirklich schwer, Stellung zu beziehen, weil tatsächlich viele Halb- oder Unwahrheiten verbreitet werden, von allen politischen Seiten. Während die sogenannten Linken – SPD, Grüne und Linke – die Migration und Flüchtlinge generell oft verklären (sogar selbst ernannte Feministinnen drücken bei Muslimen gern mal ein Auge zu, wenn es um die Einschränkung der Freiheiten von Frauen geht) und auch die Merkel-Mitte und so tun, als seien sämtliche Immigranten die besseren Menschen, die selbst unter ihren hier zum Teil schweren Lebensbedingungen natürlich niemals oder kaum kriminell werden, behaupten CSU und AfD samt Mitläufergesocks fälschlicherweise, die Kriminalität, vor allem Gewalttaten, sei seit 2015 gestiegen. Angeblich traut man sich im Osten – da, wo kaum ein Ausländer lebt – nicht mehr auf die Straße, zum Piepen!

    Nein, ausnahmsweise kritisiere ich – selbst ja sonst immer hellwach, was die Benutzung gewisser Worte betrifft – die Wortwahl in diesem Fall nicht. Man muss in diesen Zeiten schon deutlich sein und zu etwas aufrüttelnden Worten greifen dürfen, finde ich. Wehret den Anfängen.

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    • gkazakou schreibt:

      Liebe Ute, hast du Videos, die Zusammenrottungen und Hetzjagden auf Menschen mit dunklerer Hautfarbe zeigen? Bitte verlinke sie hier, Ich kenne nur ein Video, in dem ein wüster Typ aus der Menge heraus auf einen (vielleicht) Ausländer drohend zugeht und zurückgehalten wird..

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    • Raffa´s Welt schreibt:

      Liebe Rote Welt,

      ja, die Gemengelage scheint unübersichtlich zu sein. wie du schon schreibst, werden Halb- und Unwahrheiten verbreitet.
      Das bei der vorherrschenden Medienlandschaft jedoch ein erhebliches Übergewicht bei „einer Seite“ besteht, ist für jeden erkennbar.
      Hier können wir leider nicht den Anfangen wehren- und die Folge ist ein gewolltes ausspielen der Gesellschaft. Denn mittlerweile ist es so, daß die, die nicht für die offizielle „Version“ sind, automatisch die werden, die in ein rechtes Lager verortet werden.
      Das ist frei nach dem faschistischen Motto: „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich“ und muß mit allen Mitteln bekämpft werden.
      Die Menschen sollen Stellung beziehen, welch´wunderschöner militärischer Begriff.
      Das u.a. zum Thema: Macht und Wirkung von Worten.

      Erlaube mir anhand der Thematik NSU, welche du angesprochen, hier zwei andere Sichtweisen vorzustellen. Ich kannte zunächst auch nur die Nachrichten der Qualitätsmedien, bis ich auf das hier gestoßen bin, zwar in ungekehrter Reihenfolge, was die Viedeos angeht.

      Wolf Wetzel ist Autor, Publizist und Journalist (der freitag, Junge Welt und bei den Nachdenkseiten von Albrecht Müller und Wolfgang Lieb – 2 Ex-SPD Mitgliedern) und Vorstandmitglied von Business Crime Control.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Business_Crime_Control

      Solltest du weiter neugierig sein, hier noch der langjähriger Präsident (1994-2000) des Thüringer Landesamtes für Verfassungsschutz im Interview – natürlich nicht in der Mainstream-Presse.

      Ich selbst weiß ebenfalls nicht alles, ich war auch nicht vor Ort – Es lohnt sich jedoch immer, eine weitere Meinung einzuholen (machen wir ja auch beim Arzt, wenn es spitz auf Knopf geht), bevor man sich seine Meinung bildet und sie dann auch argumentativ wie öffentlich kund tut.
      Bevor man geliehene Worte übernimmt, sich mitreißen läßt, hilft es mir, in die Liebe zu gehen – oder auch mal zu schweigen, doch hüte ich mich, jemand anderen zu verurteilen.

      Viele Grüße von einem ebenfalls Ex-SPDler,
      und ich bin ganz bei dir: Wehret den Anfängen
      Raffa.

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      • rotewelt schreibt:

        Lieber Raffa,
        es stimmt, in den offiziellen Medien gibt es schon ein Übergewicht einer Seite. Und es fällt auch auf, wie wenig doch über den Mord berichtet wurde, der den Anlass für die Übergriffe in Chemnitz gab. Differenzierte Betrachtungen gibt es kaum, es wird bewusst manipuliert. Das ändert aber nichts daran, dass diese Massen an Rechten mit Deutschlandflagge, Hitlergruß etc. schon bedenklich sind und auf keinen Fall verharmlost werden dürfen. Ehrlich gesagt, mich gruselt’s vor den fremdenfeindlichen und zum Teil brutalen Glatzen und ihren Mitläufern.

        Ein gewolltes Ausspielen der Gesellschaft – so kommt es mir auch manchmal vor. Bestimmte Kritik darf man tatsächlich kaum noch üben, ohne in die rechte Ecke gestellt zu werden – siehe Sahra Wagenknecht. Von den regierenden Parteien und der Opposition (Grüne, Liinke) wird so getan, als sei eine Zuwanderung wie im bisherigen Ausmaß locker zu wuppen. Aber wie viele der 2015 ins Land geströmten Migranten sind wirklich integriert? Wie viele haben einen Job und können selbst für sich sorgen? Wie viele leben noch in Ghettos? Ich weiß es nicht.

        Danke für die Links. Selbst hole ich mir auch öfter Informationen aus den Nachdenkseiten, ich finde, dass es dort oft recht differenzierte Betrachtungen gibt aus einem anderen Blickwinkel. Ich hatte aber noch keine Zeit,, mir die Video anzusehen, hole ich nach.

        Dass ausgerechnet ich den Begriff „Stellung beziehen“ verwendet habe, ist mir peinlich, denn normalerweise versuche ich, Wörter aus dem Militärischen zu vermeiden.

        Viele Grüße zurück

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      • Raffa´s Welt schreibt:

        Tja, an der lieben Sahra kann man sehen, welches Theaterstück hier aufgeführt wird. Vielleicht ein Trigger, hinter die Kulissen zu schauen…

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  5. lieberlebenblog schreibt:

    Man kann über eine bestimmte Wortwahl diskutieren. Befremdlich wird es für mich, wenn dahinter die konkreten Ereignisse in den Hintergrund zu treten scheinen. In den Mediatheken von ARD, ZDF, 3SAT z.B. finden sich zahlreiche Dokumentationen, die bei der Prioritätensetzung hilfreich sein können.

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    • gkazakou schreibt:

      Auch dich möchte ich bitten, mir die genauen Quellen zu nennen, damit ich sie mir ansehen kann. danke. Die Debatte bei ARD über das Thema habe ich mir angesehen. Ich weiß, dass manche es für Wortklauberei halten, aber ich nicht. Ereignisse werden erst durch ihre Bezeichnung und Zuordnung konkret und wirkmächtig. Worte haben sehr viel Macht. Mob, Hetzjagd, Progrom, Zusammenrottung sind schwerstwiegende Worte, die man nur anwenden sollte, wenn sie unvermeidlich sind. Und leider gibt es die Phänomene ja in der Welt, für die sie zutreffen (ich kommentiere bei Myriade mit einem link zum weniger bekannten Progrom an den griechischen Bevölkerung Istanbuls, 1955)

      Prioritätensetzung? Für mich gibt es nur eine: möglichst wahrhaftig und in Frieden zu leben, jeden Menschen zu respektieren und niemanden leichtsinnig zu schädigen – egal wie er denkt, fühlt, lebt.

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      • lieberlebenblog schreibt:

        Liebe Gerda, in den genannten Mediatheken findest du reichlich Material in den Rubriken Nachrichten und Dokumentation. Im SPIEGEL Online findet sich mit Datum vom 7. September ein Artikel von Michael Knobbe zur Debatte über den Begriff „Hetzjagd“ (im Netz ist der Artikel Abonnenten vorbehalten; ich vermute, dass er in der Druckausgabe ebenfalls veröffentlicht wird). In diesem Artikel wird mit deutlichen Worten zur Vorsicht beim Umgang mit bestimmten Begriffen gemahnt, ganz ähnlich deiner Argumentation. Aber – und da schließe ich mich an – es heißt weiter: „Die Diskussion über die Wahl der richtigen Worte ist wichtig, sie beschäftigt Journalisten jeden Tag. Sie darf aber nicht eine viel wichtigere Diskussion verdrängen: über die Ursachen des Hasses, der in Chemnitz offenbar wurde, über die Gewalt, Hitlergrüsse, Naziparolen, über die Angriffe, die es gab, über das strukturelle Problem, das Sachsen mit dem Rechtsextremismus hat.“
        Ich hoffe, meine Besorgnis ist damit klarer geworden.

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    • gkazakou schreibt:

      herzlichen Dank, Silke! Selbstverständlich möchte auch ich nicht, dass die Diskussion über Worte an die Stelle einer Diskussion über Gründe und mögliche Abhilfen dessen tritt, was sich da in Chemnitz Ausdruck verschaffte, Die Wortwahl ist freilich ein Teil der Aufarbeitung (oder auch nicht), sie spaltet oder sie führt zu Versöhnung. Liebe Grüße dir!

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  6. gkazakou schreibt:

    ich möchte eure Kommentare, für die ich euch danke, entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, erst später kommentieren.

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  7. versspielerin schreibt:

    sicher war es hier das falsche wort am falschen ort zur falschen zeit… und es hat sicher die kritische stimmung noch angeheizt. aber die debatte darum sollte doch die wirklichen probleme nicht verschleiern, was bestimmt von einigen genau so intendiert ist, und somit davon ablenken: im netz verfügbare videos zeigen übergriffe auf ausländisch aussehende menschen und sie zeigen menschen, die naziparolen/ gesten von sich geben. insofern finde ich diese wortklauberei jetzt eigentlich etwas seltsam. es ist ein hartes wort, ja, aber, was vorgefallen ist, ist auch nicht ohne!

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    • lieberlebenblog schreibt:

      Das meine ich, wenn ich von Prioritätensetzung spreche.

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      • gkazakou schreibt:

        ich möchte dir gern antworten, Ulli, aber kommt das jetzt bei dir an? Es geht um das Wort von der Faschisierung. Offenbar meinen wir da was Verschiedenes. Du erinnerst dich an den Satz: wenn der Faschismus wiederkommt, dann sagt er nicht: ich bin der Faschismus? Was ist Faschismus eigentlich genau? ich sah heute Abend einen Dolumentarfilm über den Faschismus in Italien, woher ja auch das Wort stammt. Fascia – das Rutenbündel der römischen Amtsträger. In Deutschland gab es den Nationalsozialismus, der sich selbst nie Faschismus nannte. Aber egal. Mussolini kam ursprünglich aus der Arbeiterbewegung (sozialistisch) und gab ihr ein korporatistisch-nationalistisches Gesicht. Er entnahm seine Symbole dem Alten Rom und und träumte von alter Herrlichkeit, kriegerischen Eroberungen vor allem in Nordafrika (Libyen, Abessinien, Eritrea). Mit Hitlers Aufstieg hatte er einen Verbündeten gefunden, der ihn bald überflügelte und der einen antisemitischen Ansatz verfolgte, den es im italienischen Faschismus nicht gab. Gemeinsam war ihnen die Freude an völkischen Mythen, Symbolen, theatralischen Aufmärschen, Kriegsgedröhn und Eroberungskriegen, an der totalitäre Formierung der Gesellschaft durch den Staat und der Unterdrückung Andersdenkender, besonders der Kommunisten, die in gewisser Weise ihre Konkurrenten waren, denn beide wendeten sich an die damals sehr breiten Schichten der Arbeiterklasse und der verarmten Kleinbürger. Sie wurden von Bankern und Industriellen gebilligt und sogar gefördert, da sie sie als Alternative zum Kommunismus ansahen.,
        Was also sind die Elemente des Faschismus? Eine abschließende Definition gibt es nicht, aber eine ganze Reihe von Merkmalen kann man auflisten. Schau mal bei Wikipedia unter Faschismus-Theorie, ist recht ausführlich.

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      • lieberlebenblog schreibt:

        Es gab keinen Antisemitismus in Italien? Glaubst du wirklich, den hätten erst die Deutschen den Italienern beigebracht? Du mahnst zur Vorsicht bei dem, was und wie man es sagt – jetzt tu ich‘s mal …

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      • gkazakou schreibt:

        Liebe Silke, danke herzlich für deine Ermahnung, Worte sorgfältig zu benutzen. Ich meine, ich habe das durchaus beachtet, wenn ich schreibe, dass „der (Nationalsozialismus) einen antisemitischen Ansatz verfolgte, den es im italienischen Faschismus nicht gab“. Tatsächlich erließ Mussolini, der seit 1922 an der Macht war, erst 1938 Judengesetze – ob auf Hitlers geheiß oder eigene Initiative, wird diskutiert. Bis dahin gab es viele jüdische Mitbegründer, Unterstützer und Mitläufer von Mussolinis Partei. Ein Drittel der jüdischen Bevölkerung war Parteimitglied. Nach 1938 wurden die Juden diskriminiert, aber nicht umgebracht. Erst nach Mussolinis Sturz, als Italien einen separaten Waffenstillstand unterzeichnete und Deutschland mit Mussolini ein Marionettenregime errichtete (1944) , begann die systematische Vernichtung des italienischen Judentums. Ich besuchte in Rom das ehemalige Ghetto und sah die Fotos von den Abtransporten.durch deutsche Wehrmachtsangehörige und SS-Leute.

        Ich fand eben einen richtig guten, informativen Artikel vom Tagesspiegel, 2013, zu diesem Thema.

        https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjL_Kahwa3dAhXMhiwKHQZRDBQQFjAAegQIARAB&url=https%3A%2F%2Fwww.tagesspiegel.de%2Fweltspiegel%2Fsonntag%2Fantisemitismus-in-italien-der-duce-und-seine-juden%2F8490650.html&usg=AOvVaw1IKbKhD3yYxo4mBflbBEAt

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      • lieberlebenblog schreibt:

        Liebe Gerda, vielen Dank für die Präzisierung und den sehr interessanten, differenzierenden Artikel, in dem deutlich wird, wie aus anfänglich latentem Antisemitismus Judenverfolgung bis hin zur Tötung von Juden wird. Mir geht es in erster Linie darum, dass Antisemitismus schon viel eher anfängt und an keine Nationalität gebunden ist. Was Italien betrifft, ist Primo Levi eine (dir sicher bekannte) empfehlenswerte Lektüre, was Deutschland heute betrifft, und bei weitem nicht nur Chemnitz, ein aufmerksames Verfolgen der Geschehnisse in den reichlich vorhandenen seriösen Medien angezeigt. Was im übrigen deine Besorgnis im Blick auf die Weltlage betrifft, kann ich das sehr gut nachvollziehen. Aber ich kann nur da ansetzen, wo ich konkret die Möglichkeit dazu habe: in Diskussionen in meinem direkten Umfeld, als Bloggerin (in höchst bescheidenem Umfang) und als Unterstützerin von Initiativen und Projekten, die vor Ort Präventionsmaßnahmen- und Aufklärungsarbeit betreiben und sich für eine offene, humane, vielfältige Gesellschaft einsetzen.
        Mit herzlichen Sonntagsgrüssen,
        Silke

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      • gkazakou schreibt:

        Ganz herzlichen Dank, Silke. In abraccio! Gerda

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    • gkazakou schreibt:

      Liebe Diana, für mich ist es durchaus nicht Wortklauberei. Schau mal unten im Kommentarstrang – Elsbeth und meine Antwort. Worte haben Kraft. Vielleicht gewichte ich die Ereignisse ja falsch, aber der immer wieder auftauchende Begriff „Ereignisse von Chemnitz“ macht mich stutzig. Mir scheint, dass es sich bei der offiziellen Benennung der „Ereignisse“ mit „Hetzjagd“, „Zusammenrottung“ und „Meute“ um bewusste Spaltungspolitik handelt: die guten Empörten werden aufgerufen, sich gegen die schlechten Empörten zu empören. (auch Herr Maas, seines Zeichens Außenminister und Kriegstreiber, ist selbstverständlich empört).
      Besteht eine echte Gefahr der Faschisierung Deutschlands? Man kann dieser Meinung sein. Aber dann kommt sie nicht von diesen Chemnitzer Tröpfen in Nazi-Look, sondern von den obersten Etagen der Politik, Verwaltung und Wirtschaft, den sogenannten Eliten..

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      • Ulli schreibt:

        Ich sehe die Entwicklung in Deutschland schon so, dass eine Gefahr der Faschisierung da ist. Es ist eine Gefahr und noch nicht eine Tatsache und diese Gefahr wird von vielen Menschen ernst genommen, ich gehöre dazu. Es ist nicht zu verstehen, dass Hitlergrüße nicht strafrechtlich verfolgt werden und auch das Zeigen der Hakenkreuzfahne nicht geahndet wird, beides ist verboten. Auch sind das Verhalten und die Äußerungen von Herrn Maassen und Herrn Seehofer nicht hinnehmbar! Es gibt nun einmal die Bilder und Videos, die zeigen, dass anderes aussehende Menschen verfolgt wurden. Sicherlich sind Meute und Hetzjagden gewichtige Worte und kann man das auch anders formulieren, aber das gilt doch nicht nur in diesem Fall. Erinnere ich mich an so manche Berichterstattung über sogenannte Linke Demonstrationen ist man auch nicht zimperlich mit der Wortwahl und tut manchem Menschen dabei Unrecht, da kräht dann aber kein Hahn danach und das ist es was außerdem gerade eben vielen Menschen aufstößt, die dieses Praktiken zu Recht kritisieren und auf die unterschiedlichen Reaktionen von Polizei und Staatsgewalt aufmerksam machen, je nachdem wer protestiert – G20 ist erst ein Jahr her und es gab dort vieles in der Berichterstattung was schlichtweg falsch gewesen ist!

        Insgesamt aber kann ich dir schon zustimmen, dass man, besonders als schreibender Mensch, auf die Wortwahl zu achten hat.

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      • kunstschaffende schreibt:

        Liebe Gerda,
        genauso denke ich auch und die Macht der Worte und Retorik haben Adolf Hitler und seine Schergen auf furchtbarste Weise gezeigt.
        Insofern sehe ich in keinster Weise darin Wortklauberei!
        Liebe Grüße Babsi

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  8. karfunkelfee schreibt:

    …liebe Gerda, bei Deinen Zeilen schießt mir der Rilke ein: ich fürchte mich so vor der Menschen Wort…sie sprechen alles so deutlich aus…
    Du weißt ganz bestimmt schon, welches Gedicht ich meine…
    …und ‚Wutbürger‘ ist auch ein solches Schlagwort im wörtlichen Sinn, Asyltourismus, auch eins, ach ich könnte noch viele aufzählen, denn es sind alles verallgemeinernde Begriffe, Dachwörter für Klischeehäuser… Bei ihnen ist Vorsicht und Umschau wichtig, insbesondere, wenn sich die Medien damit hohe Einkünfte oder Manipulationen versprechen. Das Spiel mit den Tendenzen hat viel von panem et circensen…
    Herzliche Grüße aus dem herbstlichen Teuto✨

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    • gkazakou schreibt:

      danke, liebe Fee, ja. es sind Totschlagwörter. Und das ist keine Kleinigkeit. Wörter haben sehr viel Kraft. Und wenn man mich mit einem Wort totschlagen möchte, indem man mich zB Nazi nennt – dann wehre ich mich. Mein „halbdeutscher“ Sohn wurde mit 10 Jahren von seinen griechischen Mitschülern mit „Heil Hitler“ gegrüßt. Es konnte auch vorkommen, dass mir ein Taxifahrer zu meinem Deutschtum gratulierte, „nur schade, dass ihr nicht alle umgebracht habt“. In Griechenland passiert es mir bis heute, dass ich mit den deutschen Verbrechen konfrontiert werde oder mich für Merkels Politik rechtfertigen soll. Aber natürlich gibt es auch viele, die sagen: nun lass doch die Gerda in Ruh, was hat die damit zu schaffen, „die ist doch eine der unsrigen“, was natürlich auch nicht zutrifft.
      Ich bin daher sehr sehr gebranntes Kind, was die falsche Zurechnung zu Gruppen angeht, und verstehe die Empfindlichkeit, in diesem Fall der Chemnitzer, die sich plötzlich braun eingefärbt sehen, nur weil sie vielleicht eine kritische Haltung gegenüber der unkontrollierten Zuwanderung haben oder vielleicht nicht mal das.

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      • Ulli schreibt:

        Es ist natürlich nicht richtig, wenn man nun behaupten würde oder behauptet, dass Chemnitz ein durch und durch braunes Nest sei. Aber ich habe nun sehr viele Stimmen gehört und gelesen, denen dies auch klar ist. Dennoch hat es diese unsäglichen Bilder und Geschehen in Chemnitz gegeben, wäre es in Dortmund passiert (eine weitere Nazihochburg in D, um mal von den Sachsen wegzukommen), dann glaube ich nicht, dass die Berichterstattung anders gewesen wäre. Man muss doch thematisieren was gewesen ist und das waren nun einmal richtig viele faschistisch denkende Menschen, die aus ihren Meinungen auch keinen Hehl gemacht haben. Damit müssen jetzt leider die Chemnitzerinnen und Chemnitzer leben, hier liegt ja auch eine Chance! Es ist noch nicht so lange her, dass Leipzig diesen braunen Anstrich hatte, die Leipzigerinnen und Leipziger haben sich gewehrt und es gab danach sehr viel Leute auf den Gegendemonstrationen zu Legida als davor, mit dem Erfolg, dass die Legida ihre Montagsdemonstrationen eingestellt hat.

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      • versspielerin schreibt:

        apropos dortmund

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      • versspielerin schreibt:

        meine heimatstadt… wäre es da passiert, würde ich das ganze nicht anders einschätzen, als ich es jetzt tue. viele chemnitzer fühlen sich angegriffen, es ist aber doch kein angriff auf sie pauschal oder auf die stadt.
        Danke für deine statements hier und die interessanten links, ulli!
        lg

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      • Ulli schreibt:

        wird auch oft totgeschwiegen …

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      • karfunkelfee schreibt:

        Ja. Mit Deutschenhass kollidierte ich auch schon- in den Niederlanden, in Norwegen. Ich schrub es schon in einem anderen blog heut: mein Bruder bekam das italienische Blut der Vorfahren voll ab: braune Haut, schwarze Augen und Haare. Auf dem Gymnasium wurde er als Ithaker, Kümmeltürke und Südländer ausgebuht, angefeindet, von anderen Kindern derb tyrannisiert und verprügelt. Das ist jetzt über vierzig Jahre her….will sagen: Ausländerhass in Deutschland ist kein neues und unbekanntes Thema. In einem Gerücht sei auch immer ein wahrer Kern, lernte ich. Der Mord in Chemnitz ist ein Politikum. Ein Stadtfest wurde abgebrochen, Demos eskalierten. Jeder geht auf den anderen los, doch ganz besonders beängstigt mich auch die Rohheit, mit der sowohl verbal als auch körperlich inzwischen gefochten wird und das muss thematisiert werden – egal von wem die Gewalt ausgeht. Ich sehe und verstehe die ungeheuren Auswüchse dieser enthemmten Übergriffigkeiten als ein Symptom der Kontrolle des differenziert denkendes Verstandes sich entziehen wollenden zunehmenden Radikalismus. Umso mehr tritt der bewusste Umgang mit der Meinung in den Vordergrund. Diese Diskussion um Fake News hat ja leider auch ihre Gründe. Über Plattformen wie FB werden Politikern bewusst falsche Zitate unterstellt um die Wut zu schüren. Da leider unsere Staatsleute einen bewussten Umgang mit Sprache und Strömungen zurzeit allesamt sehr vernachlässigen und selbst gebildete Köpfe einem Sarrazin zustimmen. Und das finde ich bedenklich. Wie kann ich jede Information als unbedenklich oder bedenklich einstufen, wenn ich angewiesen bin auf Quellen, die mir die Info zutragen?
        Wie kann ich mir eine Meinung bilden, wenn Artikel schreien statt sprechen? Wie Endzeitprediger auf dem Sinai?
        Das geht doch gar nicht.
        Also frage ich Hinz und Kunz, Ahmed und Fatima und schau wer mir begegnet und wie. Das kann ich jeden Tag aktiv tun und mir Gefühle verkneifen, wenn mich die Angst packen will, weil eine Boulevardzeitung im Universum wieder mal eine Furzblase verursacht?
        Verallgemeinern ist immer schlecht. Und das ist dummerweise auch eine Verallgemeinerung…
        Ich kenne Chemnitz noch nicht.
        Soll eine sehr hübsche Stadt sein.
        Ein guter Grund, es mal besuchen zu wollen.
        Liebe Grüße zu Euch allen🧚‍♀️
        P.S. Entschuldige bitte den vielen Text…😔

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    • gkazakou schreibt:

      Liebe Fee, deine Wörter können gar nicht zuviele sein. Denn selbst, wenn ich zwar das meiste, aber nicht alles unterschreiben würde, sie sind gut zu lesen. – Übrigens wurde mein Sohn (Halbgrieche) in Deutschland nie angegriffen oder diskriminiert. Er ging in eine Schule in einem Frankfurter Arbeiterviertel, 3/4 waren Nichtdeutsche (die Hälfte waren Türken, die noch in Sonderklassen unterrichtet wurden, um Deutsch zu lernen, die Hälfte seiner deutschsprachigen Klasse waren Griechen, Italiener, Jugoslawen, und nur die andere Hälfte, also ein Viertel der Schüler insgesamt, war deutscher Herkunft. (1975-79). Wir wohnten in einem Mietshaus, die Besitzerin war eine Handwerkerfrau, die Ausländer ablehnte, aber in ihrem Haus lebten viele Griechen und Türken und nur drei deutsche Familien. Ihre Mieter zählte sie nicht zu den Ausländern, die mochte sie und holte sich ihre Kochrezepte. – Vorbehalte gegen Nicht-Deutsche gab es natürlich überall, zB bei der Wohnungssuche, und auch für mich als Deutsche, die offenbar keinen Deutschen abgekriegt hatte, galt das Vorurteil. Das umgekehrte Vorurteil gilt dann auch in dem Herkunftsland des Mannes.es ist das uralte Thema der „Zugehörigkeit“, über das sich Romane schreiben ließen. .

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      • karfunkelfee schreibt:

        Es ist leicht sich in Übereinstimmungen zu suchen und es ist eine Kunst, sich in unterschiedlichen Ansichten so zu begegnen, dass am Ende jedem ein gutes Gefühl bleiben kann.
        Ich finde viele dieser Kommentare hier weitsichtig, vielschichtig und klug. Danke, für die weiter führenden Links, Ulli. Lese hier viele Beobachtungen, Hinweise, Eindrücke und Meinungen, Besorgnis.
        Wachsamkeit ist gefragt.
        Liebe Grüße zu Euch

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    • gkazakou schreibt:

      Herzlichen Dank, liebe Fee, für deinen feinen weisen Kommentar. Ja, sich nicht nur in Übereinstimmungen zu finden, sondern sich auch über Differenzen hinweg zu verstehen und die Unterschiede zu ertragen, ohne den anderen missionieren zu wollen – das ist Menschenkunst, die es zu üben gilt. Es ist für mich eine merkwürdige Erfahrung, dass ich, die ich als Jugendliche überall den Gestank des Nazi-Leichnams in der Nase hatte und vor der deutschen Gesellschaft und Geschichte immer wieder geflohen bin, nun aus der Ferne mit so viel mehr Gleichmut auf die deutschen Angelegenheiten sehen kann als viele von euch. Habt Dank für Verständnis, Großmut und nützliche Informationen.

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  9. elsbeth weymann schreibt:

    „fake news“…“alternative Fakten“…“illegale Kombattanten“( für Kriegsgefangene, denen man das Recht auf Behandlung für Kriegsgefangene abspricht, damit man sie nach Guantanamo wegsperren kann)…“Reichskristallnacht“—( als ob nur ein wenige Kristallglas zu Bruch ging…statt Pogromnacht )…“Entsorgungspark „.(klingt ganz gemütlich–..statt Endlager für unverwesbaren , ewigen Atommüll u.s.w….u.s.w…..us.w. Die Welt ist voll davon…
    liebe Gerda, ich verstehe recht gut, dass Du auf die MACHT der Wörter und ihre mögliche Vernebelungs-WIRKUNG hinweist.
    …“ denn da wo die Begriffe fehlen, stellt ein WORT zur rechten Zeit sich ein“…sagt Mephisto im Faust. Es geht, wie ich Dich verstehe, wahrlich nicht darum das Geschehen in Chemnitz zu verharmlosen.!Da gibt es nichts zu verharmlosen !!! Aber Worte—sind auch Taten. Wir haben da Mit-Verantwortung.Alle.
    Liebe Grüße,
    Elsbeth

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    • gkazakou schreibt:

      Liebe Elsbeth, es geht mir durchaus darum, die richtigen (und weder verharmlosende noch verletzende Wörter) für die Ereignisse zu finden.
      Deine Beispiele für die systematische Verharmlosung schlimmster Ereignisse durch entsprechende Wortprägungen sprechen mir aus der Seele. Endlösung und Endlager sind solche mörderischen Wörter. Nicht weniger problematisch finde ich es aber, wenn man Ereignisse mit verletzenden Wörtern beschreibt, die sie nicht verdienen.
      Was sind denn die Ereignisse in Chemnitz? Ein Mann wird auf offener Straße durch mehrere Messerstiche getötet und zwei andere werden schwer verletzt – ist es das, was ich nicht verharmlosen soll, indem ich es Totschlag, und nicht Mord nenne? Doch ich nenne es lieber Totschlag, denn ich kenne die Motive und Zusammenhänge nicht. Soll ich nicht verharmlosen, dass sich die Leute über den Totschlag maßlos aufregen? dass ein paar Glatzköpfe sich mit Hitlergruß ablichten lassen? dass sie „Ausländer raus“ gröhlen? oder jemand einem Ausländer (?? ) drohend hinterherrennt? (Ich kenne nur das ARD-Video, da kann ich nicht erkennen, um was für eine Person es sich handelt und welche Hautfarbe sie hat)
      Wenn eine Kanzlerin diese Geschehnisse aus Regierungsposition heraus als „Hetzjagd“ bezeichnet, hetzt sie selbst gegen eine Bevölkerungsgruppe, die sich „empört“. Das ist bewusste Spaltungspolitik: die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Worte sind Waffen – das wissen Politiker. Und so rufen sie auf zur Empörung gegen die Empörten. Alle guten Empörten (zu denen sie selbst gehören) sollen die schlechten Empörten (auch verächtlich „Wutbürger“ genannt) gefälligst Mores lehren.
      Liebe Grüße dir! Gerda

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      • Ulli schreibt:

        sorry Gerda, aber es waren nicht nur ein paar Glatzköpfe …

        wie schon geschrieben, ich stimme dir ja zu, dass die Wortwahl wichtig ist und dass man auch ruhig dahinter schauen kann, wer welches Wort in die Welt setzt und was damit vielleicht beabsichtigt ist.

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    • Ulli schreibt:

      auch diesen Artikel entdeckte ich gerade … damit solls auch gut sein. Ich schicke dir diese Links ncht, um dich zu „belehren“, ich denke an mehr Informationen dabei, https://www.zeit.de/wissen/geschichte/2018-09/chemnitz-weimarer-republik-nazizeit-vergleich-rechtsextremismus

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      • Myriade schreibt:

        Danke, interessiert gelesen.

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      • gkazakou schreibt:

        Danke, ist ein sehr brauchbarer Artikel, dem ich weitestgehend zustimmen würde. Deutschland steht heute nicht vor einer Vergewaltigung durch die braunen Horden. Meines Erachtens steht es natürlich ebensowenig vor einer Vergewaltigung durch Islamisten. Beides sind maßlose Übertreibungen. Gefahr besteht nur, wenn die Institutionen wie Ende der 20er und Anfang der 30er Jahre kläglich versagen.

        Ich finde übrigens den Vergleich Kommunistenangst damals – Ausländerangst heute nicht treffend. Islamistenangst oder Terroristenangst würde es vielleicht etwas besser treffen. Aber das kann ich nicht wirklich beurteilen.

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      • Ulli schreibt:

        Ob der Vergleich so ganz stimmig ist will ich jetzt nicht unbedingt diskutieren, es geht doch letztlich darum, dass Feindbilder geschaffen und Ängste geschürt werden, die mit ein Grund sind, dass die AfD im Auftrieb ist.
        Ich schrieb es ja schon vorhin, die rechtsextreme Bewegung ist eine Gefahr, der man ins Auge schauen muss, der man begegnen muss. Die Anfänge sind längst vorbei und gerade deswegen gilt es sehr aufmerksam zu sein und sich zu verhalten.
        Du hast geschrieben, dass du heute viel gelassener reagieren kannst, vielleicht hat es ja auch damit zu tun, dass du nicht mehr hier lebst und dass du älter geworden bist?

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      • gkazakou schreibt:

        Ich bin gespannt auf deinen Montag-Eintrag, Ulli! Vieles geht mir im Kopf rum, angestoßen durch diese ganze Diskussion, und das ist immerhin positiv. Auch ich werde am Ball bleiben. Vielleicht mache ich jeden Samstag einen „politischen“ Beitrag. Schließlich bin ich nicht nur an Kunst und Natur interessiert, sondern vor allem und in erster Linie am Menschen und seinen Schicksalen.

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      • gkazakou schreibt:

        Liebe Ulli, obs daran liegt, dass ich älter geworden bin und im Ausland lebe? Ja, wohl auch. ich bin übrigens nicht in allem so gelassen. Die Schwerpunkte meiner Sorgen liegen anders als die, von denen ich in deutschen Blogs lese. Meine Hauptsorge gilt dem NATO-Aufmarsch gegen Russland, den drohenden Bombenangriffen der USA auf Syrien und den Iran, dem Zustand in der Türkei, in Ägypten (heute 70 Todesurteile in einem Massenproozess!) und im Irak (Unruhen an der Grenze zum Iran), dem Frieden in Mitteleuropa und natürlich auch in meiner Weltecke. Ich hatte ja die Hoffnung, dass Amerika mit Trump genug um die Ohren haben und die Welt mal eine Weile in Ruhe lassen würde. aber es sieht nicht danach aus. Den imperialistischen Westen – in allen seinen Facetten: USA, GB, Frankreich, Deutschland, Waffenindustrie, Revanchisten etc – dürstet nach einem neuen Krieg mit Russland. In Deutschland sind es alle Parteien außer – ausgerechnet! – AfD und die Linke.

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      • Ulli schreibt:

        Ob diese Länder wirklich nach einem neuen Krieg „dürsten“ weiß ich nicht, der kalte Krieg tobt ja schon wieder länger und ja, es gibt viel Säbelrasseln, leider.
        Die Welt ist in einem desolaten Zustand, die Probleme groß, die Gier nach Ressourcen auch, da ist Frieden ein wichtiges Ziel und eben auch Sachlichkeit, um die Probleme anzugehen und zu lösen, aber genau das sehe ich kaum.

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      • gkazakou schreibt:

        Dies ist eine Antwort auf Ulli (dürsten nach Krieg): Sicher, nicht die Länder, aber der mächtigste Teil der Eliten dieser Länder drängt uns in den Krieg. (Pardon, ein wenig zu dramatisch ist dieser Ausdruck „dürsten“, und zu ungenau die Lokalisierung „imperialistischer Westen“). Im heutigen Eintrag von Gerhard Mersmann, Form 7 (https://form7.wordpress.com/2018/09/09/die-grosse-tragoedie/ ) heißt es korrekter :
        „Einzelne Menschen haben es nicht nur soweit gebracht, dass sie über Reichtümer verfügen, die den mancher Nationen bei weitem übertreffen, sie können es sich mittlerweile sogar leisten, ganze Staaten zu destabilisieren und ihre Eliten zu kaufen. Dafür werden die Verhältnisse militarisiert und Kriege inszeniert.
        Es ist die Tragödie des 21. Jahrhunderts. Der Übergang global greifender Macht auf einzelne, winzig kleine Interessengruppen, die ganze Regierungen für ihre Interessen instrumentalisieren.“
        Liebe Grüße! Und nun verabschiede ich mich ein bisschen von der Politik, ich brauch Abstand. Gerda

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    • gkazakou schreibt:

      danke, Ulli, sehr interessant und sachlich. Zahlen, Namen, Quellen – so lob ich mir Information. Übrigens hatte die NPD in meiner Heimatstadt mal über 20 % erreicht. – Die harten Motorradcliquen waren damals ebenfalls sehr verbreitet, die Hooligans erst später, aus England herüberschwmmend. Solche faschistoiden Zusammenschlüsse von jungen Männern gibt es überall auf der Welt, sie sind äußerst unangenehm und gefährlich für Einzelpersonen, aber politisch irrelevant. Nur wenn sie als Schlägertrupps politisch instrumentalisiert werden (wie von Hitler die Röhms SA), sieht es schlecht aus mit der Demokratie. (Kennst du Brechts Lied vom SA-Mann?)

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      • Ulli schreibt:

        Liebe Gerda, ich hocke gerade an einem Beitrag für Montag: Sachlichkeit statt Polemik, wo ich auch diese beiden Artikel verlinke. Ich finde sie wohltuend, aus den Gründen, die du auch benennst: Zahlen, Namen, Quellen, nur so kann ich mir ein klares Bild machen. Ich nehme in diesem Artikel auch das Gewicht der Worte, der Wortwahl auf, na, du wirst es ja lesen, es ist letztlich ein Konglumerat aus unseren Diskussionen, dem, was ich in den letzten Wochen gelesen und gehört habe und dem Zusammenhang von Symbolen und Worten, ihrer Kraft, bzw. ihrer Macht. Es ist ein wichtiges Thema. Sprache und Bildung, gehören dann eben doch zusammen.
        Danke auch für das Brecht-Lied, das ich kannte, aber nun noch einmal gelesen habe, weil es nicht mehr so präsent gewesen ist- ja, das ist eine traurige Wahrheit, die er beschreibt.

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      • lieberlebenblog schreibt:

        Liebe Gerda, politisch irrelevant sind diese Gruppen dann nicht mehr, wenn sie im Schulterschluss mit einer im Parlament vertretenen Partei stehen. Genau dieser Schulterschluss wurde in Chemnitz konkret sichtbar. Die Besorgnis vieler Menschen ist alles andere als übertrieben.

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  10. elsbeth weymann schreibt:

    http://www.spiegel.de/video/chemnitz-rola-saleh-stellte-sich-gegen-den-mob-video-99020602.html
    noch ein Beispiel…. dass Rechtsextreme immer mehr unverfroren und „selbstsicherer“ in Worten und in Taten ihrem Hass und ihrer Menschenverachtung freien Lauf lassen, kann einem schon gewaltige Sorge bereiten.Aber auch die Gegenbewegung in Chemnitz —und überhaupt–ist wach und aktiv. !°

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    • gkazakou schreibt:

      Danke, Elsbeth, auch für diesen link. Ürigens ist die Situation gerade für die schon vor langer Zeit nach Deutschland eingewanderten Menschen besonders prekär.

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    • Raffa´s Welt schreibt:

      Der Gebrauch von Worten sollte man wahrlich abwägen, gerade wenn ein Herr Steinmeier samt anderer Organisationen einlädt,
      Ich bin mehr als irritiert über, Verzeihung, die wache Gegenbewegung.

      Bitte werte Elsbeth, schau dir das mal hier an, als Ganzes und vor allem und insbesondere diesen Ausschnitt des Konzertes ab Minute 11:00 und schenke mir dazu deine Worte.

      Mit friedvollem Gruß, jenseits der politischen Schubladen,
      Raffa.

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      • gkazakou schreibt:

        danke auch für diesen link, Raffa..

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      • elsbeth weymann schreibt:

        Danke Raffa…JA, das ist wie die Meinung des 2.Arztes einholen. !
        ich kannte auch bisher kein Video von „# wir sind mehr“. Ich war einfach erst einmal nur froh, dass es überhaupt eine Gegenbewegung gab. Hier nun —also :Massen toben…grölen bei Texten …puh, der alleralleruntersten Schublade…..wo sind wir hier eigentlich ???….und wer ist „wir“?
        Also..nochmals Dank für das Video !

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      • rotewelt schreibt:

        Au weia, mit diesem „Mehr“ kann ich mich sicher nicht identifizieren.

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  11. lieberlebenblog schreibt:

    Ich schließe mich Ulli und Elsbeth an und warne vor Verharmlosung.

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    • lieberlebenblog schreibt:

      Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich glaube nicht, liebe Gerda, dass du bewusst verharmlost. Allerdings glaube ich, dass die Gefahr nicht zu unterschätzen ist.
      In diesem Sinne nochmals herzliche Grüße:

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      • kunstschaffende schreibt:

        Die Gefahr hat aber mehrer Seiten und da ist die Gefahr groß, den Blick zu verlieren!

        Liebe Sonntagsgrüßse Babsi

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      • lieberlebenblog schreibt:

        Du hast recht: man sollte keinen Tunnelblick bekommen – was aber nicht heißt, dass es nicht Zeiten und Situationen gibt, in denen Farbe bekennen angesagt ist – was mich betrifft: Bunt statt Braun.

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      • kunstschaffende schreibt:

        Ich weiß ehrlich gesagt nicht warum das Argument bunt ständig kommt, denn dass sind wir doch schon lange! Multikulti ist doch gar nicht das Problem, nur dass wird ständig argumentiert und die wahren Probleme werden ständig verharmlost!
        Aber heute mach ich auch mal Pause von diesem Kreativkiller Politik!🤔🤗😉
        Auch zu Dir herzliche Sonntagsgrüße
        Babsi

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      • gkazakou schreibt:

        Kreativkiller – tolles Wort! Ja, wer hat was gegen bunt? Ich jedenfalls nicht! Du auch nicht. Und jetzt mal Dchluss, ich geh schwimmen! 🙂

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  12. Raffa´s Welt schreibt:

    Liebe Gerda,
    da hast du ja reichlich Traffic auf deinem Kanal.
    Wie ich sehe, ist es schwierig, zu Besonnenheit, zu Vorsicht beim Urteilen mangels authentischer Information usw. zu erinnern.
    Es gilt halt, wie hier in den Kommentaren gar wörtlich gelesen, Position und gar Stellungen einzunehmen. Ich versuche für mich, den Horizont soweit als möglich offen zu halten, nicht zu verurteilen. Jedoch muß und sollte es in einer Demokratie (p.s. wie war noch die alte wörtliche Übersetzung aus dem Griechischen? Demos und kraten?? – klär mich auf!!) möglich sein, andere Perspektiven, Blickwinkel und Hintergründe aufzuzeigen – was eigentlich Aufgabe des Qualitätsjournalismus wäre.
    Es scheint nahe zu, daß es wichtiger ist, Ideologien zu verteidigen (das hatten wir ja schon bei mir) und die Menschlichkeit bleibt auf der Strecke, von der Liebe ganz zuu schweigen. Gebrauche ich das Wort richtig? – das diabolische ist immer noch auf dem Vormarsch (dia balem?? das Bild trennen??)

    Ich finde es gut, daß du einmal die Woche etwas „politisches“ auf den Speiseplan setzt. Man schauen, wie die Diät anschlägt.

    Alles Liebe und Gute,
    kalinixta,
    Raffa..

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    • gkazakou schreibt:

      Herzlichen Dank für den Kommentar! deine Absichten gleichen den meinen.

      Demos (Δημος verfasstes Volk, Gemeinde), kratein (κρατειν herrschen).
      Diabolos / altgriechisch διάβολος, von dia (zwischen) und ballo (werfen), also etwa Trenner, Zwietracht-Säer. Auch Herr der Lügen genannt. Mit Mephistopheles verwandt. Kann man bei Faust studieren.
      Liebe Grüße und καληνύχτα!

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      • Raffa´s Welt schreibt:

        Yassou, Gerda.
        Der gute, alte Goethe, 1805! – der kommt mir in letzter Zeit nur zu oft in den Sinn.
        Deine Absichten sind die meinen…
        Ich finde das Timing der Texte/Beiträge auf unseren Blogs schon sehr erstaunlich. Wie ich gesehen habe, hast du auch den letzten Teil des Drewermann-Interviews „gesehen“.
        Ich habe mir es gerade auch nochmal angeschaut. Welch´eine wunderbare Herausforderung und Begleitung in diesem Jetzt.

        Die Verbundenheit der Absichten,
        Danke, daß wir uns „so“ gefunden haben.
        Raffa.

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  13. kowkla123 schreibt:

    kommt wohl immer darauf an, wie man damit umgeht, ich hoffe, es geht dir gut?

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  14. Pingback: Sachlichkeit statt Polemik |

  15. www.wortbehagen.de schreibt:

    War für eine Menge von Kommentaren, in denen sich die Infos überbieten
    Ich komme kaum nach mit dem Lesen und erkenne, je weiter ich lese, um so unkonzentrierter werde ich. Deshalb sage ich nur eines dazu.
    Wortklauberei klingt so, als wolle man Worte abwerten, aber ich weiß selbst, wie ungeheuer wichtig es ist, Worte nicht zu verpflücken, sonden sie liebevoll unter die Lupe zu nehmen, sie bewußt und möglichst genau zu formulieren, wertfrei zu sein in der Sachlichkeit und nie zu vergessen, daß in Chemnitz Menschen leben von jeder Art, so wie in allen anderen Städten auch und daß Sippenhaft uns allen fremd sein sollte, denn sie verfälscht immer, vermischt alles und läßt die ´Mischung im Sippenhafttropf brodeln und stiftet niemals Frieden und das ist es doch, was wir alle wollen:
    Frieden unter den Menschen
    Wie war das noch? Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten?
    Und unsere Nächsten leben doch überall, die, die denken wie wir und nicht anders.
    Niemals sollten wir uns nur als Masse verstehen, sondern als Mensch unter Menschen.
    Auf daß es keine Kristallnacht mehr gäbe

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    • gkazakou schreibt:

      Wie wahr und wohltuend dein Kommentar, Bruni! Wir Menschen geraten uns oft an die Köpfe, weil einer dem anderen Sachen unterstellt, die ihm ganz fremd sind. Wer von allen, die hier lesen und kommentieren, verabscheut nicht Menschenverächtliches, Rechthaberisches, wer wünscht sich nicht Vielfalt, Menschlichkeit, friedliches Miteinander? Da sind wir uns doch alle einig!
      Mit wem und worum streiten wir uns dann überhaupt? Vielleicht sehen wir nur verschieden, wie man Menschlichkeit fördern und friedliches Miteinander sichern oder wieder herstellen kann. Geht es mit Konfrontation, mit Unterstellungen, mit Massenfesten „gegen“, mit Vertuschung, mit halben Wahrheiten und halben Lügen? Sind wir denn nicht reif genug, Geduld zu haben zum Zuhören, zum Argumentieren, zum Akzeptieren, dass andere Menschen andere Ansichten haben als wir selbst? Gerade die, die Toleranz fordern, sind oft so intolerant, dass sich mir die Haare aufstellen. Und sie schlagen mit Knüppeln auf Mücken, über die sie sich ärgern.
      Noch ist – Gott sei Dank !! – in Deutschland niemand Freiwild, das in Hetzjagden zusammengetrieben und fertiggemacht wird. Noch gilt, dass man in Deutschland jede Hautfarbe und Nationalität, Glaubensrichtung und politische Überzeugung haben kann, ohne deshalb eingesperrt oder totgeschlagen zu werden. Es genügt, sich an die verfassungsmäßige Ordnung zu halten und das Leben und die Ansichten anderer zu respektieren. Mögen die, die für die Unversehrtheit und Freiheit aller Menschen im Land zuständig sind, wachsam sein und ihre Arbeit tun!

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    • rotewelt schreibt:

      Ich lese hier öfter von Verallgemeinerung und Sippenhaft, aber gerade hier kann ich den meist sehr nachdenklichen und überlegten Kommentaren nicht erkennen, dass jemand derart verallgemeinert und alle Chemnitzer in einen Topf wirft. Beileibe nicht!

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      • gkazakou schreibt:

        Da hst du zum Glück recht, Ute, In den Kommentaren lese ich so was nicht. Es gibt allerdings Sätze wie: In Ostdeutschland, in Chemnitz, Dresden — Nazi-Hochburgen, mehr als anderswo…. da kann sich ein Betroffener schon auch in Sippenhaft genommen fühlen, obgleich er selbst ja wohl am meisten leidet unter der Nähe zu Möchtegern-Hitlernachahmern.
        „Sippenhaft“ ist ein belasteter Begriff, das stimmt. Aber wie soll man, beispielsweise, nennen, wenn zB die Griechen als faule Schuldenmacher bezeichnet werden, die jetzt, egal ob sie zu den Staatsschulden beigetragen oder davon porfitiert oder sie gutgeheißen haben oder nicht, sie nun abzahlen müssen. Und zwar nicht nur die Lebenden, sondern eben auch die noch gar nicht Geborenen werden haftbar gemacht für die Verfehlungen von Vätern und Großvätern – und das nennt sich internationales Recht.

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  16. rotewelt schreibt:

    Ehrlich gesagt tun mir auch jene Chemnitzer leider, die nun so gar nichts mit der rechten Gewalt zu tun haben. Aber sie können ja etwas tun, indem sie auch auf die straße gehen oder sich anderswie abgrenzen und manche machen es ja auch. In solchen Zusammenhängen darf man das Wort Sippenhaft schon gebrauchen, auch was „die Griechen“ angeht. Es war schon auch perfide, den Griechen so hohe Darlehen anzubieten, dass sie im Grunde nur zusagen konnten, doch eigentlich klar war, dass sie die Schulden nie abbezahlen würden können. Merkels und vor allem Schäubles Bemerkungen zu Griechenland seinerzeit fand ich unterirdisch arrogant und mies.

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    • gkazakou schreibt:

      Tja, die haben ihre Wirkung ebenfalls nicht verfehlt. Heute spricht man in Europa ja nur noch mit einem Achselzucken und hinter vorgehaltener Hand über das leider zugrundegerichtete Griechenland – und man liebäugelt damit, ein paar griechische Inseln zu Auffanglagern für unerwünschte Flüchtlinge zu machen. Dafür würde man diesen Griechen ja auch ein paar Euros zustecken, die sie wohl brauchen, um ihre Schulden zu bedienen. die liegen mittlerweile doppelt so hoch wie am Anfang der Krise und vor den sog. „Hilfspaketen“. Es ist kein Ende des Blutens abzusehen – auch nicht in hundert Jahren. Der öffentliche Besitz des Landes ist für 99 Jahre an einen mehrheitlich von Ausländern besetzten Fond überschrieben worden, über den die griechische Regierung nicht bestimmen kann. Der Fond ist beauftragt, den öffentlichen Besitz zu „privatisieren“, um davon einen (Bruch)Teil der Schulden zu begleichen. 600 000 gut qualifizierte Griechen sind bereits ausgewandert, Die Renten werden auch im kommenden Jahr zusammengestrichen, obgleich sie heute schon nicht zum Leben reichen, die Infrastruktur bricht zusammen… Aber das haben sich „die Griechen“ ja selbst zuzuschreiben, weil sie zB U-Boote und Panzer von Deutschland und Flugzeuge von Frankreich und den US kauften, um sich gegen NATO-Freund Türkei zu verteidigen. Vieles könnte ich über Merkels und Schäubles Politik sagen – „wir schaffen das“ ist ein schönes Wort, das auch in Bezug auf Griechenland sehr gut passt.
      Pardon, ich weiß, du bist gar nicht anderer Meinung, liebe Ute, ich habe einfach nur die Gelegenheit ergriffen, ein bisschen Luft abzulassen. ich habe in den letzten Tagen so viel vom deutschen Bauchweh gelesen, das, mit Verlaub, nur ein Bauchgrimmen ist im Vergleich zu den hiesigen Sorgen. Und unsere Sorgen hier sind wieder nur ein Witz im Vergleich zu denen der Syrer und Iraker.

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