3 x Fotomotiv : Nachtrag mit Kommentaren

Erich (mannigfaltiges) schrieb im Kommentar zu den drei Fotos: Was mir aber hier am meisten gefällt, sind die Kommentare….

Und da es mir ebenso geht, habe ich eure Kommentare etwas verkürzt noch mal zusammengestellt und gelegentlich auch versucht, eure Anregungen als Bild umzusetzen. Manche von euch gehen mehr auf die ästhetische Seite ein, andere betonen das Erzählerische, die Projektion seelischer Zustände oder die Symbolik. Herzlichen Dank allen Guckern und Kommentierenden!

Doch vorweg: Was wollte ich selbst mit den drei Bildern? Vielleicht erinnert ihr euch noch, dass ich mit einem Vorsatz nach Neapel fuhr: „Technik und Natur bilden überall, wo Menschen leben, „eine Natur“. So manche versuchen, die menschengemachten „Störungen“ im Foto auszublenden oder zu vertuschen, um die Illusion der reinen Natur herzustellen. Ich möchte nun genau das Gegenteil tun: meine Aufmerksamkeit will ich konzentrieren auf die je besondere Verwobenheit dieser beiden so verschiedenen Quellen unseres Lebens. Meine Absicht ist dabei nicht kritisch, sondern sachlich-wahrnehmend. Wie ich daraus Kunst machen kann? Man wird sehen.“ https://gerdakazakou.com/2018/07/01/natur-technik-eine-natur-gedanken-und-au-revoir/

Das erste Foto enthält „Störungen“, die so manche(r) gern liquidieren würde. Doch was geben sie mir?  Sie machen das Bild „welthaltig“.  Wir sind nicht irgendwo, sondern in Neapel. Wir treten durch ein hohes Tor aus dunklem verwittertem Holz mit verrosteten Riegeln aus der sonnigen Straße in einen schattigen Hof und schauen nun zurück auf eine frisch gestrichene orange Wand, davor das alte Pflaster, auf dem ein Auto parkt. Wir bemerken das vertrocknete Grün, den weißen Zettel an der frisch gestrichenen Wand, ein mysteriöses Fenster, ein Stromkabel quer über die Wand. Durch diesen Bildausschnitt eilt eine junge Frau, rotbehost und mit modischem Akzessoir, Pferdeschwanz und high heels. Die Frau ist trotz der Akzessoirs ein Natur-Element. Auch die verwitterte Oberfläche des Tores und die vertrocknete Pflanze, das Licht und den Schatten möchte ich zur Natur rechnen.

In der technischen Welt herrscht die gerade Linie vor, hinzu kommt die gleichmäßig gekrümmte Linie von Bauelementen und des Autos. Im Gegensatz dazu steht die unberechenbare sich immer wieder neu findende Linie des Lebendigen, der Natur (Pflanze, Tier, Mensch). Das ist denn auch das Faszinierende an verwitternden Oberflächen: der unregelmäßige und daher als lebendig empfundene Verfall einer ehemals „makellosen“ Oberfläche.

Hier nun eure Kommentare in etwas verkürzter Form, dazu auch meine Umsetzungen, sofern vorhanden.

Katrin: Kontrast rote Wand Holztür“ Ohne diesen Farbkontrast fehlt die Spannung, das Bild 3 ist langweilig.

Myriade: „neben den beiden Farbflächen im „Endbild“ auch irgendein Rest des Elements Mensch“ – der Mensch sollte „irgendwie“  im Bild 2 sichtbar bleiben – Aufgabestellung für den Maler, nicht den Fotografen.

Gerhard: Ich tendiere zur Nr.2, auch wegen der Farbwiederholung.
Vielleicht könntest Du das alte Pflaster noch wegnehmen? Dann wäre der Zweiklang perfekt.

Altes Material gegen jungen Anstrich. Ich mag es, wenn zwei völlig unterschiedliche Materialien in einer Komposition zusammenklingen.

Erich B: Auch ich mag das zweite Bild, das Auto stört mich u.a. auch

Christiane: Das zweite Bild ist mir zu statisch, obwohl ich den Kontrast mag, allerdings hätte ich versucht, es anders aufzuteilen und hätte an der Wand das Plakat und dieses rote Kästchen herausgenommen….Ich bin für das erste Bild, wobei ich anders geschnitten hätte, das Auto und das Grün weg, oben was ab (eher wie Bild 2) und bestimmt das Plakat raus. Das rote Ding hätte ich vermutlich gelassen, es unterstützt optisch die fallende Linie. 

Alexander: Alle 3 Fotos haben was, bis auf das Heck des Autos. Das Fenster und die Tür sind interessant. Normalerweise ist es verpönt, einen abgeschnittenen Mensch zu fotografieren. Ausnahmen bestätigen aber die Regel und durch die halbe Frau und das rote Bein bekommt das Foto einen Touch.

Sonia: Die Dynamik der Rothosenfrau fehlt auf den anderen Fotos!
Obwohl die Holztürfläche wie gemalt aussieht.

Karin: Bei Bild eins hätte ich den ganzen linken Bereich entfernt einschließlich des Plakates, wobei das Relief für mich der Hinweis, dass die Figur beim Schreiten ins Ungewisse der Symbolik von Ocker und Schwarz ausgesetzt ist.
Das zweite Bild ist unbelebt, da fehlt mir etwas

Susanne: Bild 2. Einsamkeit und Platz für eigene Gedanken.

Jürgen: Das erste Bild erzählt mir Geschichten, rein spekulative, frei erfundene. Was will man mehr

Diana Eine Art „Triptychon“….(kann) im Gesamtwirken eine kleine Geschichte erzählen.
als am harmonischsten empfinde ich das zweite, …es lässt dem Betrachter viel Raum für eigene Gedanken

Serap: Bild 2 bietet m.E. mehr Raum für die eigene Phantasie. Wer befindet sich vor/hinter der Tür und ist (noch) nicht sichtbar?… Steht die offene Tür für das sehen und/oder gesehen werden? …

Gann Uma: Die Person durchschreitet Welten, Dimensionen, in einer noch sichtbar, in der unsichtbaren noch nicht ganz da. – Ich würde die Person von ihrem Sack befreien, rot einfärben, und dann als Dimensionsüberschreiter einsetzen. z. B. in dem Gitterkarree im dritten bild als Silhouette. Kopfüber oder so. – Überall wo Durchgänge zu anderen Räumen erahnbar sind, könnte sie symbolisch agieren.

Agnes: Bild 2 sehr spannend: Die schwere dunkle Tür im rechten Bildteil scheint etwas Geheimnisvolles zu verdecken. Der linke Bildteil ist hingegen leicht, schwungvoll, fröhlich. Man sieht, dass es eigentlich weitergeht und nur verdeckt wird und fragt sich, wohin es wohl geht? Auf jeden Fall, so scheint es, in die Freiheit, ins Licht.

Random: Für mich erzählen die drei Bilder eine typische Lebens-Geschichte..
1. Eine offene Türe lässt uns ganz konkret verschiedene Möglichkeiten erkennen. Links oder rechts. Zu Fuß oder mit dem Auto.
2. Innehalten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten – aber welches ist mein Weg?
3. Erkenntnis. Die offene Türe bietet vielleicht mehr Möglichkeiten, als wir auf den ersten Blick wahrgenommen haben. Das Gitter scheint irgendwie vier (Himmels?)Richtungen zu symbolisieren. Aber es ist und bleibt ein Gitter. Es ist also ein Gleichnis – nicht ein konkreter Weg. Unsere Imagination ist gefragt

(Gerda: Ein „Kompass in die Unterwelt“?)

Beispielsweise, ja. Und es gibt weitere Lesarten. So gibt es etwa (um nur eine Möglichkeit zu nennen) im Zentrum des Gitters vier Dreiecke, die aus vier „Himmelsrichtungen“ auf dieses Zentrum deuten. Wir nennen unser Leben zwar „Dasein“ – ironischerweise (traurige Ironie) ist es aber selten ein „da Sein“. Also hier der Hinweis, dass es nützlich sein kann, im eigenen Zentrum anzukommen (sich buchstäblich konzentrieren), bevor man sich für einen Weg entscheidet. Da kommt dann auch der feine (nicht so kleine) Unterschied zwischen „Weg“ und „weg“ ins Spiel. Passenderweise könnte auch hier der Kompass in die Unterwelt nützlich sein. In diesem Fall die Unterwelt der eigenen Schatten – Verdrängtes, Verleugnetes, usw. was ja auch zum „da Sein“ gehört.

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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37 Antworten zu 3 x Fotomotiv : Nachtrag mit Kommentaren

  1. Ulli schreibt:

    Liebe Gerda, der vorhergegangene Beitrag ist an mir vorbeigegangen, aber ich habe ihn mir gerade angeschaut und den einen und anderen Kommentar gelesen, damit ich wieder auf dem Laufendem bin. Tatsächlich hätte ich wohl auch das Auto weggeschnitten, während ich die junge Frau unbedingt gelassen hätte, sie bringt nicht nur Dynamik ins Bild sondern auch Kontrast ins Statische der orangenen Wand mit Gitterfenster und der Holztüre davor. Interessant finde ich, dass du diese Türe als Natur betrachtest, okay, sie ist aus Holz und ja, Wind und Wetter haben sie verändert, aber sie ist nicht so gewachsen, sondern wurde eben hergestellt, von daher gehört sie für mich nicht in diese Rubrik.
    Die Frau im Gitter dauert mich, sie findet keinen Ausgang? Gefangen, so wie Menschen eben in sich gefangen sind?
    Über den Kompass in die Unterwelt denke ich noch nach, weniger inhaltlich, als über das Bild, ich glaube es ist mir statisch…
    herzliche Samstagnachmittaggrüße mit kleinen Regentröpfchen,
    Ulli

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    • kopfundgestalt schreibt:

      Die Frau im linken Bild verlässt leichtfüssig das Gitter! 🙂

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    • gkazakou schreibt:

      Liebe Ulli, nicht die Tür betrachte ich als Natur, sondern die „verwitterte Oberfläche des Tores“, also das, was unter der Einwirkung der Witterung zur Natur zurückstrebt. Man sieht es an dem Linienverlauf. (Ich erkläre ja auch, warum Verwitterungsprozesse so faszinierend auf uns wirken). Dass du (und fast alle) das Auto wegschneiden wollt, wundert mich kein bisschen, obgleich ihr natürlich alle den Vorteil des Autos wahrnehmen wollt. 🙂 Ähnliches gilt für die Stromleitung, die ja auch „stört“. . Aber du verstehst, warum ich sie drin lasse? Ich will ja – ohne zu kritisieren oder zu ästhetisieren – zeigen, was ist, und nicht, was sich idealiter vielleicht ergeben könnte. Ich will das, was unsere Umwelt ausmacht, als Einheit wahrnehmen und nichts ausklammern oder ausblenden.
      Die Frau im Fadenkreuz ist eine Illustration entsprechend den Vorstellungen von Gann Uma, und die vier Felder habe ich als Antwort zu Random („So gibt es etwa im Zentrum des Gitters vier Dreiecke, die aus vier „Himmelsrichtungen“ auf dieses Zentrum deuten…….. Das Gitter scheint irgendwie vier (Himmels?)Richtungen zu symbolisieren. Aber es ist und bleibt ein Gitter. Es ist also ein Gleichnis – nicht ein konkreter Weg“) mit den vier Farben der Himmelsrichtungen (nach den Informationen aus deinem Blog) eingefärbt.

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      • rotewelt schreibt:

        Es kommt natürlich darauf an, ob man dokumentieren will – was wohl deine Intention ist – oder ein „künstlerisches“ oder ästhetisches Foto schaffen. Das macht den Unterschied und nun weiß ich, was du (hier) wolltest: dokumentieren, abbilden, was ist (wobei ja auch das objektiv nicht möglich ist, denn jeder hätte etwas anderes „gesehen“ – Objektivität gibt es in der Fotografie nicht). Jeder fotografiert andere Motive und aus anderen Motiven. Manchmal liegt mir auch mehr an der Dokumentation, mal mehr am künstlerisch-persönlichen Ein- und Ausdruck. Die Stromleitung störte mich übrigens überhaupt nicht, die hätte ich auch bei meine Vorschlag belassen.

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      • Ulli schreibt:

        Liebe Gerda, danke für deins, nun verstehe ich dich noch besser!
        Die vier Farben nach dem System des Medizinrades sind mir aufgefallen.
        Ich muss mich sputen, darum jetzt nur gaaanz kurz.
        Liebe Grüße, Ulli

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    • gkazakou schreibt:

      Antwort für Rotewelt und wer sich angesprochen fühlt:
      Ich gebe gern zu, dass ich noch nicht völlig klar ausdrücken kann, worauf ich abziele. „Dokumentieren“ ist nicht genau, was ich will. Und selbstverständlich wählt auch ein Fotograf Ausschnitte. Aber wie du an den Kommentaren siehst, gibt es eine große Spannweite zwischen der Art, wie man diese Ausschnitte wählt oder auch technisch herstellt (beschneidet). Und da kommt es eben auf den leitenden Gedanken an: was will man.
      Auch ich habe eine ästhetische Absicht, mit dem Unterschied, dass ich die Elemente, die mir die Umwelt vor Augen stellt (Natur mit ihrer lebendigen Linie und Eigenbewegung, Architektur und Gebrauchsgegenstände jeder Art mit ihren starren, gradlinigen oder gleichmäßig gebogenen Linien (das Auto mit seiner scheinbaren Eigenbewegung ist ein Sonderfall)) gleichberechtigt gelten lassen möchte. Das ästhetische Problem ist, bei der Verschiedenartigkeit der Formensprache dennoch eine Einheitlichkeit im Bild herzustellen. Damit haben sich natürlich schon viele Künstler herumgeschlagen. Manche haben den Menschen wie einen technischen Gegenstand behandelt (besonders extrem Fernand Leger), andere wiederum haben die technischen Gebilde von Natur überwuchern lassen, so dass sie schon fast natürlich wirken (zB Ruinen als Thema der Romantiker). Als Maler stellst du nach außen, was in dir drinnen ist – ganz nach Belieben, als Fotograf musst du dich an den Gegebenheiten messen …
      Die einfachste Lösung, disparates Material unterzubringen, ist die Collage. Da wird eine Einheit im Medium hergestellt, auch wenn die Bildinhalte disparat bleiben. Ein Schritt weiter ist dann die Assamblage: da werden Gegenstände (zB Flechtwerk eines Stuhls) mit Gemaltem kombiniert (am raffiniertesten tat das Marcel Duchamps mit seinem Werk Tu u*)
      Also, ich will aus diesem Ansatz durchaus etwas für mein künstlerisches Tun ableiten. Die Herausforderung ist für mich die getreue Wahrnehmung und der Respekt vor der Wirklichkeit ohne willkürliche Intervention.(Das habe ich auch in meinen Stillleben versucht). Da gibt es einen Gleichklang mit dem Konzept der „Achtsamkeit“ (das Gann Uma unten in ihrem Kommentar erwähnt)
      Herzliche Grüße und Dank für für den Ansporn, meine Gedanken zu klären.

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      • rotewelt schreibt:

        Ja, ich dachte auch sofort nach dem Schreiben meines Kommentars, dass „Dokumentieren“ zu kurz gegriffen ist. An anderer Stelle schrieb ich ja selbst, dass ich deine Fotos als Mischung aus Dokumentation mit persönlicher Sichtweise empfinde – Letzteres könnte man dann auch als deine eigene „ästhetische Sichtweise“ bezeichnen, die du hier ansprichst. Ich denke, ich verstehe, was du mit gleichberechtigter Wahrnehmung (und entsprechender Darstellung) meinst. Selbst habe ich kein festes Konzept, wenn ich fotografiere. Was ich abbilde, hängt von dem ab, was ich in diesem Moment wahrnehme, was sich dem Auge bietet und in welcher Stimmung ich bin. Mal kann das zum Beispiel ein starker Kontrast sein, ein ungewöhnlicher Moment oder eben auch die ungefilterte Wirklichkeit. Viele Grüße und einen schönen Sonntag.

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  2. kopfundgestalt schreibt:

    Gann Uma’s Idee erinnert mich an Ulli-Umsetzungen. Das wirkt spannend!

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  3. Genial. Was man aus einem Foto doch alles machen kann. Ich finde das Autofragment gehört genauso dazu wie das Mädchenfragment.

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    • gkazakou schreibt:

      Danke Joachim. Ja, sie gehören dazu. Es kommt wie bei allem auf die Absicht an, und meine ist, nichts willkürlich auszublenden, um mir eine Welt „wie sie uns gefällt“ zusammenzuschneiden. Ich will mir keine Welt „machen“, sondern lernen „wahrzunehmen“. Das ist die Herausforderung.

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  4. Random Randomsen schreibt:

    Was für spannende Domino-Effekte. 🙂
    Die „unbesackte“ Frau wirkt wesentlich leichter. Da bekommt auch das Gitter eine andere Qualität. Die starre Form wirkt hier stabilisierend, als Basis für die tänzerische Leichtigkeit. Taktstriche der Lebensmelodie.
    Die gefärbten Felder geben dem Ganzen ebenfalls eine weitere Qualität. Die Richtung zum Zentrum wird deutlicher. Und es wird auf den Punkt gebracht, dass die vier Gegensätze eben auch eine Einheit bilden. Für mein Auge bekommt das „Gitter-Bild“ zudem einen deutlichen 3D-Effekt. 🙂

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  5. Myriade schreibt:

    Das menschliche Element im Fenster gefällt mir sehr

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  6. kunstschaffende schreibt:

    Ich bin zu spät dran, aber das erste Bild spricht mich total an, weil es durch die Frau eine Dynamik bekommt! Auch wenn nur die Hälfte ihrer Bewegung zu sehen ist. Der Kontrast mit dem Holztor, finde ich auch sehr gut! Eine feine Studie!

    Liebe Grüße Babsi

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  7. kunstschaffende schreibt:

    Sorry, den Kontrast natürlich!🙈😊

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  8. gann uma schreibt:

    Wow, das ist so spannend. Gefällt mir sehr, die Umsetzung von meiner Idee. Besonders wie du die Schrägen aufnimmst. Das Schwarz von der Holztür muss unbedingt mit aufs Bild. Ich hätte die Figur noch eine Ebene im Gitter nach hinten gesetzt.

    Das eingefärbte Elementegitter gefällt mir sehr, besonders auch das Weiß.

    Mir fällt auf, dass du den Blick der nichtbewertenden Aufmerksamkeit hast (erinnert mich an das Thema Achtsamkeit.) Während ich mit meinen dilettantischen Assoziationen am bewerten, interpretieren und (auch) ausgrenzen bin.
    Ich sehe meine Haltung mal nicht grundsätzlich als unkünstlerisch (ich tendiere eher zu Text) und hoffe, dass sie verdichtend und auch abstrahierend sein könnte.

    Die von dir in voherigen Posts angedachte Spannung von Kunst und Natur hatte ich im Kopf, sonst hätte ich vermutlich auch das Auto elimiert.

    Anderer Gedanke: wenn man das Tryptichon von hinten nach vorne denkt, also das dritte Bild als erstes interpretiert, würde eine andere Dynamik herauskommen. Mir persönlich gefällt ein quadratisches Bildformat (außen).

    Die Holztür gibt immer mehr Raum, sie ist dreidimensional und gibt immer mehr Räume preis.

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    • gkazakou schreibt:

      danke für deine ausführliche Stellungnahme. Tatsächlich ist es für mich auch neu, mich mit einem leitenden Gedanken (Wahrnehmungs- und Erkenntnisabsicht) in der Welt zu bewegen. Automatisch griff ich zum iphone, als ich den Kontrast Tür-Wand sah, dennn so was reizte mich immer schon. Doch dann sah ich, was ich sah, alles, und die Frau lief ins Bild, ich stutzte und sagte mir: das ist es, was du jetzt hier siehst, halte es fest. Danach machte ich dann noch das „klassische“ zweite Bild, bei dem ich aufpasste, dass mir nichts „Störendes“ im Bild blieb. Und das dritte Bild ist dann noch ein Schritt weiter zum Formalstiischen hin. Der Dreiklang war nötig, um die Absicht des ersten besser zu begreifen. Jede Selektion ist ja auch eine Bewertung: das taugt was, das will ich haben, das nicht. Diese Haltung haben wir fast immer, und die will ich in mir überwinden. Das heißt nicht, dass mir im Leben alles recht ist. Ich mag einen Fußgängerbereich lieber ohne parkendes Auto – aber die Wirklichkeit kümmert sich nicht um meinen Wunsch. Ich mag auch lieber eine Welt, in der sich die Menschen gegensseitig unterstüzen, anstatt sich umzubringen, aber auch da kümmert sich die Wirklichkeit nicht um meinen Wunsch.
      ich glaube, wir verstehen uns. alles Liebe!

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  9. gann uma schreibt:

    Vergessen (und hat nichts mit dem Bild zu tun): Thomas Manns Werk durchzieht das Thema Natur-Kunst und deren Gegensätze und Verschiebungen, Durchdringungen …
    Kennst du sicher.

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  10. www.wortbehagen.de schreibt:

    Deine künsterlische Umsetzung zum Kommi von Gann Uma ist grandios, liebe Gerda.

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  11. Ulli schreibt:

    Nun habe ich doch wieder viel Gedankenstoff bekommen und denke darüber nach, was es heißt die Wirklichkeit so aufzunehmen wie sie ist und sogleich frage ich mich: geht das denn, jetzt einmal abgesehen von den verschiedenen Blickwinkeln, Brennweiten, Sichtweisen, also allem individuellem- bei der Fotografie haben wir die Möglichkeit wenigstens zum Teil das zu zeigen, was uns gerade eben begegnet und gibt es dann noch ein Thema, wie es das ja gerade bei dir gibt und bei mir auch schon gegeben hat, dann richtet sich unsere ganze Wahrnehmung danach aus und geht jenseits von Bewertung. Ich denke dabei auch an Jürgen, Irgendlink (http://irgendlink.de/), der auf seinen Fahrradreisen alle 10km mit seinem Radel stehenbleibt und gerade das fotografiert was vor ihm ist, mit immer der selben Brennweite, ob Stadt oder Land. Diese Bilder fügt er dann daheim zu einem ganzem Bild zusammen, die Straße, der Weg ist eins, das drumherum das andere und da ist auch nur das, was ist, keine Schnörkel, keine Schere…
    erst gestern dachte ich, bei Betrachtung eines „perfekten“ Fotos, das es mir nicht gefällt, dass mir zu viel Technik dahinter ist, mir war als wäre ein Stück Seele verloren gegangen, was ich übrigens öfters denke, gerade bei den digitalen Fotoarbeiten im Netz. Sie sind (vielleicht) schön, aber nur schön reicht mir nicht!
    Oh, jetzt würde ich gerne mit dir in dem kleinen Café am Meer sitzen und mit dir schwadronieren 🙂

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  12. gkazakou schreibt:

    Das wäre fein! Da saß ich gestern bei Sonnenuntergang und schaute, meinen Wein genießend, einer Foto-Inszenierung zu. Ich berichte darüber noch.

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  13. Pingback: Natur und Technik |

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