“ … jetzt scheinst Du den thematischen Weg gefunden zu haben, der alle Elemente, die im Material enthalten sind, verbindet. Oder? Das Thema, der Inhalt, bändigt das Material“. Das schrieb Jürgen, von dem die Schnittreste stammen, im Kommentar. Und erklärend fügte er hinzu: „Mit „bändigen“ ist gemeint, dass das Thema sich wie ein Band um das Material schließt und ihm eine feste Form gibt.“ Das war gestern, und mein Thema war „Verschollene Romane“ – wegen der zerschnittenen Schriftzüge auf dem Material hatte ich diesen Titel gewählt.
Heute wendete ich mich gezielt den Schriftzügen zu, die, wie ich von Jürgen wusste, „handschriftliche Textstellen aus diversen Büchern“ sind. Sie stammen, ebenso wie die aufgeklebten Bilder und die schwarze Übermalung, vom verstorbenen Künstler Peter Maschke. Ich hörte sagen, er habe „das Reisen und die Frauen geliebt“.
Die Schriftzüge, soweit sie noch lesbar sind, habe ich hier zusammengestellt. Auffällig ist die Häufung von zwei Wörtern: „sichtbar“, „Sichtbares“ und „Schatten“, „Schattenbild“, außerdem „bekleidet“. Der Brief an „Änne“ kommt hinzu.
Bei den aufgeklebten Bildern fiel mir, außer farbigen Szenen, die ich Heronimus Bosch und Boticelli zuordne, das Foto eines Fotografen auf.
Dominantes Element ist die schwarze Farbe, die große Teile des Material bedeckt.
So. Und nun mach mal etwas aus diesen Impulsen.
Der Fotograf wird zum sehenden Auge, zum Gesicht. Seine Art zu sehen ist: Positiv und Negativ. Schatten. Sichtbares und Unsichtbares, Bekleidetes und Nacktes.
Wieso fiel mir erst beim Legen auf, dass das Material mich an die schwarzen Figuren auf griechischen Vasen erinnert?
Die obige Legearbeit hat als Grund eine grau-weiße Pappe im Format 70 x 100 cm.
Liebe Gerda, deine Legearbeit: sichtbar-unsichtbar, bekleidet-nackt (c) Gerda Kazakou ist in meinen Augen ein ganz großes Kunstwerk! Chapeau …
herzliche Spätabendgrüße, Ulli
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Dir Frau…wie sollte es anders sein. Komplementäre Wesen, zart dargestellt
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Ich mag die scheinbar inverse Darstellung, Gerda. Du hast recht, jeder Schnipsel erzählt eine eigene Geschichte!
Liebe Grüße von Susanne
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herzlichen Dank, Susanne.
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Wie recht Du doch hast, liebe Gerda. Vor allem bei der rechten Figur ist das Bekleidete(Unbekleidete so gut zu sehen und ich erkenne jetzt auch das, was auf den antiken Vasen zu sehen ist.
Wundervoll hast Du die Puzzelei gelöst und Dein Legebild wurde unglaublich gut!
Ein wahres Kunst – Werk ist entstanden
herzlichst, Bruni
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Hab Dank, liebe Bruni!
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