„Der geheimnisvolle Nachen“ ist der Titel eines Gedichts von Friedrich Nietzsche,das mir immer durch den Sinn geht – geheimisvoll, betörend, in der Stille und im Nichts endend. Meine Zeichnung ist keine Illustration des Gedichts. Und doch wirken die Zeilen stets untergründig mit, wenn ich, wie gestern, ein Boot, einen Kahn oder Nachen zeichne.
Der geheimnisvolle Nachen
Gestern nachts, als alles schlief,
Kaum der Wind mit ungewissen
Seufzern durch die Gassen lief,
Gab mir Ruhe nicht das Kissen,
Noch der Mohn, noch, was sonst tief
Schlafen macht, – ein gut Gewissen.
Endlich schlug ich mir den Schlaf
Aus dem Sinn und lief zum Strande.
Mondhell war’s und mild, – ich traf
Mann und Kahn auf warmem Sande,
Schläfrig beide, Hirt und Schaf: –
Schläfrig stieß der Kahn vom Lande.
Eine Stunde, leicht auch zwei,
Oder war’s ein Jahr? – da sanken
Plötzlich mir Sinn und Gedanken
In ein ew’ges Einerlei,
Und ein Abgrund ohne Schranken
Tat sich auf: – da war’s vorbei!
– Morgen kam: auf schwarzen Tiefen
Steht ein Kahn und ruht und ruht …
Was geschah? so rief’s, so riefen
Hundert bald: was gab es? Blut? – –
Nichts geschah! Wir schliefen, schliefen
Alle – – ach, so gut! so gut!
(Friedrich Nietzsche)
Ich habe die Zeichnung (Kohle auf grauem Karton, 70 x 100 cm) heute mehrfach mit Fotoshop-Filtern bearbeitet, in der Hoffnung, das Gemeinte dadurch deutlicher zu machen. Ein paar der Bearbeitungen sind hier zu sehen. Zum Vergrößern bitte anklicken.
Jede einzelne Bearbeitung besonders, wie ich meine
Die letzte vielleicht vorzuziehen, weil die Flucht besser gelungen scheint.Das Ungefähre, Unprognostizierbare kommt so besser zur Geltung wie in der Ausgangszeichnung.
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vielen Dank für die Rückmeldung!
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Boot, Kahn, Nachen, Schiffchen…
Er ruderte mich auf dem Tiefen See am Kloster Maulbronn vor kurzem, unter herabhängenden Ästen hindurch…
Deine Zeichnungen ….anmutend! Sie erinnern mich daran. Ein lebenswarmes Gefühl!
Das Gedicht kann/will ich heute Nacht nicht beachten.
Gute Nacht.
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Kloster Maulbronn. auf dem Tiefen See. Ich nehme diese Wörter als Morgengeschenk
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Entschuldige, Zeichnung, Singular!
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Ich denke gerade an einen Absatz aus meiner Novelle: Die kleine, blaue Frau:
„Die kleine blaue Frau wäscht ihr Kleid am Fluss, als ein leeres Boot an ihr vorübergleitet. Sie sieht keine Ruder, keine Frau und keinen Mann. Zarte Schleier umwehen das Boot. Die kleine blaue Frau hört einen leisen Gesang, schwimmt zum Boot und nimmt es an die Leine, sie zieht es bis zum Strand. Dort setzt sie sich hinein.
Die Sonne geht unter, die Sonne geht auf, die Sonne geht wieder unter. Die kleine blaue Frau sitzt in dem ruderlosen Boot und lauscht seinem leisen Gesang. Sie lernt die Totenlieder. Die Sonne geht auf. Jetzt erhebt sich die kleine blaue Frau, sie trägt die Lieder zur Alten mit dem erdigen Gesicht. Die nimmt die Lieder in ihr Herz, dann lässt sie sie wieder frei. Da wird es still. Zarte Schleier wehen ins Blau des Morgenhimmels.“
Herzengsgrüße an dich und Dank für das Gedicht und die Bilder, liebe Gerda,
Ulli
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Mit dieser Assoziation und deinem Text hast du mir eine große Freude gemacht, liebe Ulli.
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Das freut mich sehr!!!
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Was für ein wunderbares Gedicht, von Geheimnis umweht, liebe Gerda, und ich sinke hinein …
Von allen Deinen Bearbeitungen spricht die kleine rechts oben mit mir
und erzählt von einem winzigen Boot auf stürmender See.
Tiefschwarz
ist die Nacht
Ob die übellaunige See
ein Einsehen hat,
weiß nur sie
sonst keiner
Vielleicht noch
der Mond, der bisher
hinter den Wolken ruhte,
bis er sie unwirsch
zur Seite schob und
dem kleinen gebeutelten Boot
doch noch zu Hilfe eilte …
(Doch wo verbirgt es sich nun?
Vielleicht in den tiefen lyrischen Schatten)
Liebe lächelnde Sonntagsgrüße von Bruni
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wunderbar deine lyrische Antwort, liebe Bruni! deins und Ullis sind Bildvorgaben für weitere Bootsbilder, die zu malen wären! Einen wunderschönen Sonntag wünsche ich dir. Unser Sonntag hier lacht aus allen Knopflöchern.
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schöön, liebe Gerda
Hier wurde es auch noch ein goldensonniger Sonntag und meine große weiße Kaktusblüte konnte sich doch noch öffnen
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HUCH, tiefe lyrische Schatten sollten es sein …
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hab ich schon richtig gelesen und werde es jetzt verbessern.
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Im letzten Bild klappt das „Weißeln“ der Flächen doch prima. Geht das nicht auch so bei den Zeichnungen „was willst du mal werden?“
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das habe ich ja gemacht, so gut es eben ging. Falls ich dasProjekt des Ausmalens weiter verfolgen wollte, müsste ich Ausdrucke machen, die ich per Hand bearbeite und dann kopiere.
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Also nicht zuerst am PC „weißeln“ ? Warum das?
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Das geht nur mit Filtern, die die Linien zu sehr verfälschen, bzw mit stark aufhellenden Filtern, durch die viele Feinheiten verloren gehen. Besser als die schon vorgestellten kann ich es nicht. .
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