Zeilenende hat eingeladen zu einem neuen Jahreszyklus (hier oder hier) : Fotografiere einen Gegenstand einmal monatlich übers ganze Jahr. Und ich beteilige mich mit Vergnügen. Denn es ist nicht schlecht, sich der langsamen Veränderungen jedenfalls eines klitzekleinen Lebensausschnittes bewusst zu werden, einen Augenblick aus dem steten Fluss herauszunehmen, ihn ein wenig genauer zu betrachten.
Ich werde das Jahr hindurch einen Teil meines Ateliers fotografieren. Doch welchen? Da ist die halb geöffnete Tür mit dem Ausblick auf den Garten. Dieses Mal befinden sich im Abschnitt diesseits der Tür drei Stühle, die dort stehengeblieben sind von der gestrigen Therapie-Arbeit mit einer Klientin. Auf zweien haben ihre „Eltern“ gesessen, zeitweise auch ich in der Rolle der Mutter oder des Vaters, auf dem dritten saß ihr Bruder – nicht wirklich, sondern die Stühle waren Stellvertreter. Ich weiß nicht, ob man das den Stühlen noch anmerkt.
Oder soll ich doch lieber den Blick von meinem Zeichentisch aus dem Fenster nehmen und dokumentieren, was ich denn da eigentlich treibe? Vielleicht wäre das für den Betrachter interessanter.
Der Blick auf meine zusammengebrochene Staffelei, vor, neben und auf der ich allerlei Sachen gestapelt habe, könnte natürlich auch reizvoll sein. Raffe ich mich auf und bringe die Staffelei samt Umfeld in Ordnung? Und entstehen dort neue Bilder?
Ich bitte um Entscheidungshilfe! Denn ein Jahr – zwölf Monate! Zwölf Fotos! Das muss reiflich überlegt sein.
Die drei Fotos habe ich heute, 28.2., um Punkt 12 Uhr mittags aufgenommen. Draußen ist ein köstlicher verhangener Frühlingstag mit Amselgesang. Ob es wohl Regen gibt?
Ich wäre für die Tür. Für mich am Aussagekräftigsten, da eine Tür immer ein Teil eines Weges (und damit auch Prozesses) ist, metaphorisch oder im Bild ganz konket gesprochen. Die anderen zwei Ansichten sind interessant, haben für mich aber nicht dieselbe Kraft. Gerade eine Atelier-Tür ist so schön mehrdeutig.
Was ganz anderes, fällt mir gerade ein: Hast du im Rahmen deiner Arbeit mal von Deena Metzger gehört? Ist mir letztens empfohlen worden.
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Danke, dergl, die Tür war auch meine erste Wahl. Nein, Deena Metzger kenne ich nicht, hab eben schon mal nachgeggogelt.
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Der Tipp kam von einer Frau aus them lot, Mrs. Metzger ist meiner Recherche nach nicht übersetzt worden. Ich hätte gern gewusst, wie sie „unamerikanisch“ gesehen wird, aber kein Mensch scheint sie zu kennen.
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erhole dich, eine gute neue Woche wünsche ich
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Ich finde den Zeichentisch sehr reizvoll, schließlich wird dann ja auch jedes Mal ein anderes Bild dort liegen
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Na, hoffentlich doch….
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Ich bin für den Zeichentisch!
herzlichst
Ulli
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Liebe Gerda,
mich bewegt die Frage warum nicht die zerbrochene Staffelei. Es ist ein Teil von dir. Warum ist das Fenster verschlossen, wenn es Frühling ist. Was willst du in diesem Raum behalten, an diesem Fensterplatz, warum ist er so bescheiden und genügsam.
Die Tür (wunderschön) nach draußen, ist nur ein wenig geöffnet. Das was hier drinnen ist, flieht, fliegt oder zieht nur langsam hinaus. Dieser Raum bist du, wie willst du nur über einen Teil von dir schreiben (fotografieren). Meiner Ansicht nach ist es der Raum, mit drei mal vier Bildern, oder vier mal drei Bildern.
Sich selbst gerecht zu werden muss man schon, indem man sich als Ganzes sieht.
LG. Monika
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Ich denke drüber nach. Danke schön, Monika.
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Ich finde die offene Tür auch sehr symbolisch, sozusagen die Kunst nach draußen tragen und neue Inspirationen hinein lassen! Also ein Wechselspiel quasi!
Ein sehr schönes und spannendes Projekt!
❤Grüße Babsi
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Mir gefällt der Zeichentisch – hier sieht man auch etwas vom Garten und auf dem Tisch die Veränderungen.
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Der Zeichentisch ist auch in meinen Augen erste Wahl. Kormoranflug hat sehr gut erklärt, warum.
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Der Zeichentisch ❤ die herzlichsten Grüsse
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Wie wäre es mit „und“ statt „oder“ – und gut is… 😉
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Danke allen! Nun bin ich so klug als wie zuvor, aber das macht nichts. Bis zum nächsten Monatsende sind es dreißig Tage…..
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Eine Entscheidung fällt schwer. Die Türe ist ein schönes Bild und der Baum dahinter wird sich wunderbar mit den Monaten verändern. Neugierig bin ich auch auf deinen Zeichentisch und das was sich darauf befindet und ähnlich geht es mir mit dem letzten Bild. Ist es nicht auch erlaubt als Motiv das Atelier zu nehmen und es einfach aus drei darin befindlichen Blickpunkten zu fotografieren? Zeilenende ist da sicher großzügig in der Auslegung. Im Ernst – ich finde den Raum als Thema sehr schön.
Liebe Grüße
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Das wäre allerdings eine schöne Alternative. ich könnte die drei gewählten Blickwinkel genau einhalten und jedesmal einen Drilling ablichten. Danke schön für dein Interesse!
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Genau, eine Collage, ist ein Bild!😜
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Als Collage, Babsi? Wenn ich das man hinkriege. Ich dachte eher an drei Fotos …
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Ich finde alle drei Bilder schön. Die Tür ist ein Weg, die Kunst ist ein Weg und auf dem Schreibtisch nimmt er Gestalt an.
Herzliche Grüße
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danke herzlich!
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Ja, mir gefallen auch alle drei Bilder, doch am spannensten finde ich, wie sich wohl im Laufe des Jahres deine Staffelei entwickeln wird.
Einen Moment hatte ich auch an meine Staffelei gedacht, die zeitgleich mit dem gewählten Topf bei mir einzog. Sie hat auch noch keinen wirklichen Platz bei mir gefunden und ich nutze sie gerade täglich, da ich erst seit kurzem zeichne, viel Freude daran habe und mit Begeisterung täglich übe.
Ich entschied mich dann für den Topf, weil sein Ankommen in meiner Küche thematisch gut zu meinem Blog passt. Und ehrlich gesagt habe ich meine Kochutensilien, so treu und unterstützend sie mir auch sind, noch niemals derart beachtet und gewürdigt 😉
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Die Staffelei wird mir wohl am meisten abverlangen. Und es ist schon recht, wenn ich mich ihr ein wenig fürsorglicher zuwende als in der letzten Zeit. Dir wünsche ich einen guten Start in die selbst gemalten und gezeichneten Bildwelten!
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TÜR ist immer gut!
Aber geöffnet sollte sie schon sein!
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na klar! jedenfalls auf dem Foto….
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Pingback: Zwölf Monate Fensterblick (1) – Strahlen – Zeilenendes Sammelsurium
Hei, das ist ja eine Entscheidung. Zunächst möchte ich dich zu diesem wunderbaren Zeichenplatz beglückwünschen, der würde mir als Schreibplatz auch gut gefallen. Man merkt dem Bild an, dass es ein angenehmer Ort ist, um zu sitzen und den Gedanken freien Lauf zu lassen.
Was die Frage angeht, welches Motiv es nun werden soll, das wirst du dir am Ende selbst beantworten müssen. Ich kann dir nur sagen: Wenn ich es wäre, der das Bild machen sollte, es wäre die zerbrochene Staffelei geworden. In dem Ort scheint mir sehr viel Bewegung zu sein – Unordnung vielleicht gar? Jedenfalls ein Ort mitten in einem Prozess, noch nicht in einem Rhythmus. Vielleicht einer, wo aus Chaos Kosmos geboren wird. Wer weiß?
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… und ich m;chte mich ganz herzlich für deine schöne Initiative bedanken, die dir ja etliches an Arbeit eingebracht hat. Ich denke, da kann einiges bei rauskommen. Schon der Zwang, sich auf eine Sache zu konzentrieren, bringt innere Kräfte in Bewegung.
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Ich bin für das erste. Es hat etwas Geheimnisvolles, aber auch Einladendes. Babsi hat mir mit ihrem Kommentar aus dem Herzen gesprochen. 😀
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danke dir!
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(Ich weiß, ich bin sowieso wieder zu spät gewesen 😢)
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Pingback: Der Zwölfmonatsblick |
Ich finde die offene Tür auch am Schönsten.. den Baum, den Tisch davor.. man kann schon ahnen wie es sein könnte, wenn es wärmer wird..
Der Zeichentisch ist o.k. , nur die Puppe auf dem Fensterbrett… die könnte für mich ruhig etwas mehr nach rechts… noch mehr…. noch etwas mehr… aaaah… jetzt sitzt sie ausserhalb des Fotos.. ja .. so gefällt mir das auch 🙂
Gruss
S.
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Schau mal hier, Kat, https://gerdakazakou.com/2016/10/23/die-puppe-mit-dem-blauen-haar/ , vielleicht magst du die Puppe dann etwas lieber. Oder auch nicht. Sie hat inzwischen ihre Rolle als Modell verloren, aber sie wird gelegentlich als Kind gebraucht. . Mein Atelier hat eine Doppelfunktion, die irgendwie auch mit ins Bild muss. (ich mache im Atelier auch Therapien)
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Oh, liebe Puppe mit den blauen Haaren.. whs. bist du auch ganz lieb und wirst geschätzt.. ob Kat. dich mag weiss ich nicht…
ich denke einfach leider immer an Chucky und Co…und hatte schon als Kind Angst vor Puppen die so echt aussehen.
Gruß S.
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Och, weißt du, als Kind mochte ich Puppen gar nicht. Ich bekam schon mal eine mit Tonkopf, die schlenkerte ich so sehr herum, dass der Tonkopf – leider – an der nächsten Wand zersprang. Dann hatte ich eine, die war aus einer Kunststoffmasse gegossen und der Kopf abschraubbar – na ja, eigentlich sollte er dran bleiben. Ich wollte kein Mädchen sein und also auch keine Puppe haben, weil das mit lauter Einschänkungen verbunden war. So schien es mir damals. Inzwischen bin ich toleranter geworden und auch gerne Frau. jedenfalls meistens. 🙂
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Für mich eindeutig Dein Bild mit der Puppe auf der Fensterbank *lächel*
Ich erinnere mich so gerne daran, wo Du sie her hast, liebe Gerda
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🙂
Ja, sie trägt viel Erinnerung in ihrem nun struppigen Haar.
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*lächel* vielleicht könnest Du sie waschen? hm, oder vorsichtig reinigen?
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ach nee. Das mag sie bestimmt nicht. Aber das Fenster könnte ich ja mal putzen.
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*lach*, vermutlich ein guter Versuch
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