„Glaubt es oder glaubt es nicht“, begann Gerlinde Quack, denn heute war ihre Stunde. „Ich saß wie alle Abende auf meinem gemütlichen Bett und überlegte, welche Geschichte ich heute meinem Gertrudchen erzählen sollte – du weißt, sie weicht nicht von meiner Seite und quäkert, bis ich ihr eine Gutenachtgeschichte erzähle. Rudi war ausgeschwommen, er schwimmt, wie du weißt, immer gern eine Runde, bevor er sich zur Ruhe legt – nicht wahr, mein Rudi? Du warst nicht da. Du bist ja eigentlich nie da, wenn es was zu erleben gibt. Quack.
Ich überlegte also und schaute überlegend zum Mond hinauf, der gerade so wie jetzt da oben schiffte …
da verfinsterte sich der Himmel und es erhob sich ein heftiger Wind und ein Höllenlärm, ich dachte schon, unsere nette kleine Insel geht gleich unter. Und wie ich schon dachte, die Welt geht unter, da erscheint doch genau dort, wo du jetzt sitzt, liebe Susi, ein gewaltiges geflügeltes Wesen.
Und wie ich noch vor Erstaunen ganz baff bin und mein Gertrudchen einen Schluckauf bekommt, da verschwindet das bunte laute Wesen grad so wie es erschienen war, und stattdessen stehen da zwei hohe Personen. Sie waren sehr elegant gekleidet, der Herr mit einem bunten Frack und die Dame ganz in Schwarz. Der Herr trug den Sichelmond, der eben noch am Himmel gestanden hatte, als Federschmuck auf dem Kopf und die Dame hatte ein Hütchen auf, du glaubst es nicht, wie elegant das war.
Die beiden Herrschaften musterten mich von oben herab und begannen abwechselnd in einem Kauderwelsch auf mich einzureden. „Pardon pouvez – na mas – tell what in Gods name – einai auto to – damned – lieu? Nous sommes justement arrivez – apo to planiti Dingsbums – kai – nous voudrons a visiter le – planet Earth – Sie wirken ja – non pas tres intelligent – alla elpizoume – that you can give us a hint where – echei endiaferon – Sightseeing…“
„Und?“ fragten Nachbarin Susi und Gerlindes Gemahl Rudi gleichzeitig, als Gerlinde Quack nachdenklich schwieg. „Was geschah dann?“ – „Was soll schon geschehen sein“ quakte Gerlinde, die nun schon recht müde war von der langen Geschichte. „Ich konnte nicht schlau werden aus ihrem Palaver und schickte sie weg. Es war ja auch Zeit für Gertrudchen, schlafen zu gehen. Ich sah noch, wie das große Flügelwesen erneut landete und das Paar darin verschwand.
Ein Glück! Man stelle sich vor, was geschähe, wenn sich jeder, der dazu Lust hat, hier niederließe. Würde dir das wohl gefallen, Susi?“
Geschrieben und illustriert habe ich diesen Text für den Mitmachblog, zum Wochenthema „Die Nachbarn vom Planeten Dings“.
Hat dies auf MitmachBlog rebloggt und kommentierte:
Versehentlich habe ich diesen Beitrag zuerst auf meinem persönlichen Blog veröffentlicht.
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Herrlich Deine Geschichte und die Illustrationen dazu super! Das war dann wohl eine friedliche Begegnung der Dritten Art!😊👏👏👏👏👍
❤ Grüße Babsi
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👍
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„Man stelle sich vor, was geschähe, wenn sich jeder, der dazu Lust hat, hier niederließe.“ Tja … und wenn es dann zuviel wird, dann baut man eben wieder Mauern, schottet Grenzen ab und bleibt eben unter sich-
danke für die sehr fein bebilderte Geschichte, liebe Gerda
herzlichst
Ulli
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Sehr fein. Nur eines verwirrt mich:
“Was soll schon geschehen sein” quakte Gerlinde, die nun schon recht müde war von der langen Geschichte. “Ich konnte nicht schlau werden aus ihrem Palaver und schickte sie weg. Es war ja auch Zeit für Gerlindchen, schlafen zu gehen.
[Hervorhebung von mir] Meint sie sich da selbst und will ausdrücken, dass sie müde ist/war oder ist das Getrudchen gemeint und du hast dich versehentlich vertippt?
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o danke, dergl, ich habe mich verschrieben! GERTRUDCHEN muss es heißen, ich korrigere es gleich.
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…und wenn sie nicht gestorben sind, dann quaken sie noch heute….. also ich glaube es blindlings, Vor allem das schicke Outfit der Dame in Schwarz hat es mir angetan, auch wenn sie etwas eingebildet daherkam. Aber ob Gertrudchen nach all dem Wirbel einschlafen konnte, wage ich zu bezweifeln. Ich bin ja selber ganz aufgewühlt und will noch nicht ins Bettchen. Quak!
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Liebe Marie, dank dur schön für deine aufgeregten Grüße! Ich las eben bei Ulli, dass du sehr beschäftigt und kreativ bist. Da brauche ich dir nur eins zu wünschen: Bleib, wie du bist! Liebe Grüße von Gerda
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Klasse – gefällt mir sehr 🙂
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Danke dir, Sommerkunst! Liebe Grüße und kalo mina – „guten Monat“, wie man sich hier am Ersten wünscht.
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