„Mirror of the Mind“, Nachtrag 1: Wenn du gewinnst, verlierst du.

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Was du hier siehst, ist ein Schachbrett aus Spiegelscheiben, das anstatt mit Figuren mit Gläsern verschiedener Höhe und Machart besetzt ist. Das Spiegelbild dieses Schachbretts strahlt dir noch einmal als Lichtbild von der Wand entgegen.

Erfunden hat dies Arrangement Nicolas Calas 1944, jetzt wurde es erneut aufgrund seiner schriftlichern Anweisungen nachgebaut. Bei der gestrigen Führung waren die Gläser gefüllt: mit rotem Wein die einen, mit weißem die anderen.

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Die Spielregel ist so einfach wie raffiniert: Wenn du eine gegnerische Figur schlägst, musst du das Glas leeren. Je näher du dich dem Sieg wähnst, desto betrunkener wirst du. Du verlierst die Übersicht – und verlierst gegen den verlierenden, daher noch nüchternen Gegenspieler.

(Dieses Arrangement gehört nicht zu den 11 Werken des ursprünglichen Portfolio der Ausstellung. Vergleiche meinen heutigen Beitrag https://gerdakazakou.com/2016/11/20/kunst-am-sonntag-mirror-of-the-mind/)

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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14 Antworten zu „Mirror of the Mind“, Nachtrag 1: Wenn du gewinnst, verlierst du.

  1. petra ulbrich schreibt:

    …oder, man muss sehr trinkfest sein!

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  2. mmandarin schreibt:

    die Leber wächst ja bekanntlich mit ihren Aufgaben, aber alt wird man nicht bei dem Spiel, will mir scheinen. Marie

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  3. tikerscherk schreibt:

    Wir haben etwas ähnliches früher mit Gin gespielt. Es endete in einem riesigen Besäufnis.

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    • gkazakou schreibt:

      Gin für Weiß und Whiskey für Schwarz?

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      • tikerscherk schreibt:

        Nein, nur Gin, denn wir spielten Sakt. Wenn ein Spielmacher sein Spiel gewann, durfte/ musste er ein Glas Gin kippen. Am Anfang hat das noch Spaß gemacht, irgendwann hat man sich natürlich keinen einzigen Stich mehr merken können. Der Beinahe-Sieger verlor nach und nach an Vorsprung, bis die anderen durch ihre Siege endlich auch so blau waren, dass nichts mehr ging. Ich war immer das einzige Mädchen in der Runde und konnte mit den anderen nie mithalten. Besonders Spaß hat mir das auch nicht gemacht…

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  4. teggytiggs schreibt:

    „…wenn du gewinnst, verlierst du…“, ein Gedanke, der mir auch ohne Wein und Gin gut gefällt…gewinnen macht einsam, verlieren auch, daher sollte man sich gütlich einigen und lieber Spiele wählen, bei denen alle gewinnen oder keiner…aber, gibt es das?

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