Was du hier siehst, ist ein Schachbrett aus Spiegelscheiben, das anstatt mit Figuren mit Gläsern verschiedener Höhe und Machart besetzt ist. Das Spiegelbild dieses Schachbretts strahlt dir noch einmal als Lichtbild von der Wand entgegen.
Erfunden hat dies Arrangement Nicolas Calas 1944, jetzt wurde es erneut aufgrund seiner schriftlichern Anweisungen nachgebaut. Bei der gestrigen Führung waren die Gläser gefüllt: mit rotem Wein die einen, mit weißem die anderen.
Die Spielregel ist so einfach wie raffiniert: Wenn du eine gegnerische Figur schlägst, musst du das Glas leeren. Je näher du dich dem Sieg wähnst, desto betrunkener wirst du. Du verlierst die Übersicht – und verlierst gegen den verlierenden, daher noch nüchternen Gegenspieler.
(Dieses Arrangement gehört nicht zu den 11 Werken des ursprünglichen Portfolio der Ausstellung. Vergleiche meinen heutigen Beitrag https://gerdakazakou.com/2016/11/20/kunst-am-sonntag-mirror-of-the-mind/)
…oder, man muss sehr trinkfest sein!
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richtig. Oder man muss, wie die russischen Diplomaten, zuvor ein Gläschen Olivenöl trinken….
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die Leber wächst ja bekanntlich mit ihren Aufgaben, aber alt wird man nicht bei dem Spiel, will mir scheinen. Marie
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Wir haben etwas ähnliches früher mit Gin gespielt. Es endete in einem riesigen Besäufnis.
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Gin für Weiß und Whiskey für Schwarz?
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Nein, nur Gin, denn wir spielten Sakt. Wenn ein Spielmacher sein Spiel gewann, durfte/ musste er ein Glas Gin kippen. Am Anfang hat das noch Spaß gemacht, irgendwann hat man sich natürlich keinen einzigen Stich mehr merken können. Der Beinahe-Sieger verlor nach und nach an Vorsprung, bis die anderen durch ihre Siege endlich auch so blau waren, dass nichts mehr ging. Ich war immer das einzige Mädchen in der Runde und konnte mit den anderen nie mithalten. Besonders Spaß hat mir das auch nicht gemacht…
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„…wenn du gewinnst, verlierst du…“, ein Gedanke, der mir auch ohne Wein und Gin gut gefällt…gewinnen macht einsam, verlieren auch, daher sollte man sich gütlich einigen und lieber Spiele wählen, bei denen alle gewinnen oder keiner…aber, gibt es das?
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Ich dachte (auch aus aktuellem Anlass) vor allem an den „Siegesrausch“, dem so mancher Sieger leicht verfällt. Dem Triumphator steigt der Sieg in den Kopf. Die Römer ließen bekanntlich ein Kind (oder war es ein Narr?) vor dem Triumphzug herziehen, mit einem Schild, auf dem stand: Vergiss nicht, dass du sterblich bist. Das sollte den Hochmut des Siegers mäßigen.
Beim Spielen scheint es mir nicht weiter schlimm zu sein, denn mal gewinnt man, mal verliert man, das gleicht sich aus.
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…ja, Spiel ist Spiel…doch ich erlebte immer wieder, wie ernsthaft Menschen um einen Sieg ringen, verzweifelt geradezu um kleine Plastikfiguren bangen, die hinausgeworfen werden können…denen täte dann ein Wein ganz gut…
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Die Gefühle sind halt dieselben im großen und im kleinen Spiel. Ich persönlich finde, wie eben jetzt, ein Glas Rotwein sehr gewinnbringend. 😉
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…dann auf Dein Wohl und das Wohl aller Spieler!
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Gerne, teggytiggs. ich lese übrigens grad „Der Spieler“ von Dostojewski …
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…wie schön, Dostojewski zu lesen zur Winterszeit…
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Zu Dostojewski wäre Vodka gut, denn Vodka isse kein Alkohol sondern Medizin!😜😊Prost!
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