Auf der Via Appia Antica wandernd, mögen dir erhabene Gedanken kommen. Denn sie ist nicht nur alt, sondern sehr schön eingebettet in eine herrliche Landschaft. Rom – Via Appia In Athen entspricht der Via Appia die Hiera Odos, die heilige Straße, auf der die Menschen einmal jährlich zu den Mysterien von Eleusis pilgerten. Von der Straße ist nicht viel mehr als der Name erhalten – und eine kleine Ausgrabung: ein paar Meter sinds, gleich neben der Metrostation des Athener Arbeiterstadtteils Ägaleo. Über die Straße, die einst heilig genannt wurde, donnert der Schwerverkehr.
Und doch, als ich vorgestern hinabschaute auf diese paar Meter, dort unten im Grabungsbereich, vorne und hinten grässlich begrenzt durch Betonmauern, die dies brüchige Gestein schützen – sprach sie zu mir, regte mein Gefühl, mein Denken an.
Eine heilige Straße – 22 Kilometer führt sie am Meer entlang und durchs Gebirge, um zu enden an den heiligen Stätten der Demeter und Persephone. Hier wanderten sie in Erwartung eines starken inneren Erlebnisses. „Einweihung in die Mysterien“ – von denen alle sprachen, aber niemand wusste, was es denn sei. Ein Geheimnis. Hier, so hofften sie, würden sie endlich begreifen, warum sie lebten und was es mit dem Tod auf sich habe.
Das Geheimnis blieb gewahrt. Auch ich werde den Schleier nicht heben.
Heilige Strassen, heilige Wege, heilige Berge und überall kommen die Männer mit den Bulldozern, die von Heiligkeit noch nie etwas gespürt haben- gerade eben wieder in den USA- aber du wirst das wissen …
wir haben uns gestern hier mit einem lieben Freund¨über den Odilienberg (um die Ecke im Elsass) lange unterhalten, wenn ich dann die Zeiträume begreife, dann staune ich immer noch, dort steht eine Mauer, die soll 40000 Jahre alt sein! Auch dort, so viele Mysterien …
Wir werden sie nicht lüften, aber ein Lüftchen spüren, dann und wann …
herzliche Abendgrüsse
Ulli
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Ja, vieles ist zerstört. Aber es gibt immer Menschen, die darunter das Lebendige aufspüren. So auch am Hiera Hodos. Unterwegs https://www.google.gr/url?sa=i&rct=j&q=&esrc=s&source=images&cd=&ved=0ahUKEwjdrbyDz5LQAhVKCywKHVytC-kQjhwIBQ&url=http%3A%2F%2Flizziecalligas.blogspot.com%2F2014%2F11%2Fiera-odossacred-way-again-12112014.html&bvm=bv.137904068,d.bGg&psig=AFQjCNFv4wEpd-lUqv0IWjDv3s5KK7knWw&ust=1478469665580348&cad=rjt
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Beim Lesen Deines Beitrags erinnerte ich mich daran, wie ich auf der Langen Mauer – so heisst sie ja eigentlich, die „Große Mauer“ in China – wanderte. Abseits der von Touristen besuchten, gut restaurierten Strecken. Auf holprigen Steinen, die Jahrhunderte atmeten. Alte Wege sind etwas ganz Besonderes… Man kann sie „leben“ fühlen, finde ich…
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Liebe Eulenschwinge, die lange Mauer – soweit bin ich nicht in der Welt herumgekommen. Alte Wege auch dort. Ja, sie fühlen sich ganz besonders an, lebendig. Der Autoverkehr tötet sie.
Heute abend hörte ich das Käuzchen bei uns im Wäldchen rufen. Ich liebe diesen Ruf sehr. Sei herzlich gegrüßt zur Nacht.
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Hab auch Du eine gute Nacht! Den Ruf des Käuzchens zu hören, ist wunderbar – ich liebe ihn auch!
p.s. Weiterhin sinniere ich über alte Wege, die ich kenne… und der mir liebste ist nicht die weit entfernte Lange Mauer, wie ich merke, sondern ganz nah der alte Schmugglerpfad über die deutsch-niederländische Grenze, durch Wald und Moor hindurch… was alles dieser Weg wohl erlebt haben mag…
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Schmugglerpfad durch Wald und Moor – Eulenschwingenwege. Welch geheimnisvolle Nacht tut sich da auf.
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Oh ja… und nun kommen die Nächte, die besonders geheimnisvoll sind, mystisch. Ich war heute bis in die Dunkelheit hinein in einer Heidelandschaft unterwegs, die ich inzwischen recht gut kenne. Und es war intensiv zu spüren, dass alles um mich herum wach und aufmerksam war.
Eine gute Nacht wünsche ich nun Dir, wo auch immer Du sie verbringst!
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das klingt wundervoll und so recht nach eulenschwinge. Hier habe ich nur ein Wäldchen, in dem ich nachts einen kleinen Spaziergang mit dem Hund mache. Da höre ich dann das Käuzchen mit klarem klagendem Klang. Und die Zikaden schrillen. Gute nacht – und nicht aufgeben, bitte.
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Ich danke Dir!
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Liebe Gerda.
Heilige Straßen, Prachtstraßen, Pilgerwege, Heerstraßen, Schlachtfelder, Grabfelder, Mauern, Pyramiden, Olymps, Kirchen: alles Zeugen eines vergangenen Leben, einer vergangenen Zeit. Staub, getragen vom Wind der Zeit, hat alles bedeckt. Begraben, verschollen. Ausgrabungen, beweisen uns Menschen, die geboren und heranwachsen, wir sind nicht die ersten Menschen. Auch nicht die einzigen. Sie zeigen nur, dass ich als Mensch nichts gelernt habe. Ich habe nicht gelernt, Frieden zu halten. Nicht gelernt, nach den kirchlichen Geboten, den ältesten Gesetzen der Menschheit zu leben. Lehnen Regeln, Rituale ab.
Sie beweisen mir, dass das Leben begrenzt ist und ermuntern mich die Bemühung, dahin zu gehen, wohin ich will und muss. Die Relikte des Altertums sind das Fundament unseres Denkens und Handelns. Sie fordern uns auf sinnvoll das Leben, wie lange es auch währt, auszugestalten. Statt dessen, füllen wir es mit Banalitäten, langatmigen Reden, Debatten, geistigen Ausschweifungen. Verschieben Unternehmungen nach hinten, das – kann noch warten -. Ich habe noch – Zeit -. Der Mensch wird nicht klug. Wie will er dann weise werden.
Mich packt das nackte Unbehagen, das kommt selten vor. Nichts hindert mich an meinen Vorhaben, wenn nicht ICH selbst. Und wenn mein Ich mich hindert, dann bin Ich aufgefordert darüber nachzudenken und es zu ändern. Manchmal kann Ich es aber nicht, dann ist immer eine höhere Macht, als Ich selbst, daran beteiligt.
Ein erweiterndes Denken wünscht ich dir. Monika
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erweiternde Denken – das ist schön gesagt. Danke dafür und für deine klugen Gedanken zur Klugheit der Menschen
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Heilige Straßen und alte Wege voller Geheimnis,
welch eine Mystik und welche Fantasie entzündet sich da.
Hier gibt es einen Weg der Steine, der zu einer Versammlungsstätte der Kelten führt.
Lege ich meine Hände auf die sehr großen bemoosten uralten Steine, habe ich das Gefühl,
diesen versunkenen Zeiten sehr nahezukommen und ich stehe ganz still voller Staunen.
Liebe Abendgrüße zu dir, liebe Gerda
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ach ja! Aber diese Steine sind „eingesperrt“, liegen tief unten, man kann sie ansehen, aber nicht anfassen. Auch ist rundherum wahrhaftig keine mystische Stimmung….Ganz liebe Grüße dir.
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