Rom – Via Appia

Rom. Wie soll ich dich fassen? Bist du diese alten Steine, auf denen Petrus und Paulus ihrem auferstandenen Heiland begegneten? Via Appia Antica heißt sie heute, war einst eine viel befahrende und durchwanderte Handelsstraße.

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Auch ich ging über diese Steine, suchte den Schatten der Zypressen und Pinien an einem heißen Septembertag des Jahres 2016. Das war gestern.

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Das Antik-Römische und das Christlich-Römische sind eine tiefe Verbindung eingegangen.

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Versuche nur recht gelehrt und fleißig, ihre Steine und Ausdrucksformen auseinander zu dividieren …

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…im Gegenlicht der Geschichte werden sie eins mit den Bäumen und dem Land, aus dem sie erwachsen sind.

Auf der nun fromm gewordenen Via Appia begleiten dich die Stationen des auferstandenen Heilands, geformt aus gebrannter Erde.

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Aber auch die vorchristlichen, nun heidnisch genannten  Kulturen kannten dieselbe Sehnsucht nach einem Leben, das den Tod überdauert, und die Herrschenden bauten sich gewaltige Grab-Monumente …

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oder füllten die Asche ihrer Verstorbenen in Vasen zwecks ewigen Andenkens.

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Ein wenig mag das geholfen haben, um den Schmerz zu ertragen, den der Tod zu allen Zeiten bedeutete. Mich aber erfreute, dass ich an eben dieser Straße einen kleinen Park mit neuzeitlichen Skulpturen fand, mit denen das Leben gepriesen wurde.

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Besonders freute mich, dass dieser Künstler aus Kolumbien

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einer Schaukelinhaberin ein Denkmal setzte. Denn geben wir es zu: das Schaukeln ist reine Lebensfreude, ja des Lebens selbst, das mal rauf, mal runter geht.

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Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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26 Antworten zu Rom – Via Appia

  1. Myriade schreibt:

    Sehr lebendig finde ich die Skulpturen von Fanor Hernandez ! Und gar eine Schaukelinhaberin, da wird sich Arabella freuen 🙂
    Weiterhin schöne Eindrücke und Erlebnisse in Rom, liebe Gerda

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  2. bruni8wortbehagen schreibt:

    Ein wundervoller Bericht über die berühmte Stadt, einer, der nicht überladen ist, sondern in seiner Schlichtheit besonders wirkt. Moderne Kunst gegen römische Traditionen – Sehr eindrucksvoll!

    Herzliche Sonntagabendgrüße von Bruni

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  3. karfunkelfee schreibt:

    Da wird sich eine freuen! Eine römische Schaukelinhaberin! Das ist adorabile grandezza…senora Gerda Eliniki.
    Deine Impressionen nehme ich mit in Schlaf und Taum. Dir wünsche ich daselbst nur schöne…Liebe Grüße von Stefanie✨

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    • gkazakou schreibt:

      Liebe Stefanie! Herzliche Morgengrüße aus einem erfreulicherweise sonnigen, kühlen Septembermorgen in Athen. Geträumt habe ich, glaube ich, nichts, aber die römischen Bilder schaukeln mir im Wachzustand unentwegt im Kopf rum, treiben mit dem Tiberwasser und stürzen in die antike Unterwelt. Mme Arabella scheint meine Verbeugung vor ihrer Schaukelinhaberin nicht gesehen zu haben, ich glaub, ich muss ihr einen Schupps geben. Eine wunderschöne Woche wünsch ich, wo auch immer! Gerda

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  4. Madame Filigran schreibt:

    Du entführst mich immer wieder in eine andere Welt und Gedankenwelt. Gute Nacht Grüße.

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  5. mmandarin schreibt:

    Danke für’s Mitnehmen auf deine Reise. Die Freude und das Staunen steckt an. Alles so lebendig und sprudelnd vor Lebensfreude. Weiter so liebe Gerda und lass uns auch weiter teilhaben., ja ? Es grüßt Marie aus der nördlichsten Vorstadt von Rom

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    • gkazakou schreibt:

      Buongiorno, Marie! Et tu eine Römerin? Sehr gern schreibe ich mehr von dieser grandiosen Stadt, in der und um die herum ich mich drei Tage lang bewegte, staunend und mit schmerzenden Füßen. Es war mein dritter und der bei weitem gelungenste Rombesuch.

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  6. teggytiggs schreibt:

    ..nicht weit von hier gibt es heute noch erhaltene Römerstraßen und Römerbrücken…und ich staune über deren Bautätigkeit, mit einfachen Mitteln so etwas Haltbares und Schönes errreichtet zu haben, das bis in unsere Zeit hinein wirkt…was wird von den heutigen Architekten in tausend Jahren noch zu sehen sein?

    Danke für Deinen Bericht, es gefällt mir gut, dass Du so Sachen am Rande aufnimmst…mit lieben Grüßen

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  7. Ulli schreibt:

    Liebe Gerda, ich teile deine Freude über das Neue im Alten, ich mag besonders die erste on dir gezeigte Skulptur, aber natürlich auch die Schaukelinhaberin, wer denkt da nicht an Arabella, lach …
    Das Alte kann mich faszinieren, seine Haltbarkeit durch die Jahrhunderte hindurch und doch bin auch ich immer mehr auf der Suche nach Neuem … ob es an der durchlöcherten Aura liegt 😉
    liebe Grüsse
    Ulli und hab eine gute Fahrt in die Mani

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  8. Arabella schreibt:

    Ach Gerda, so huschte das an mir vorbei…wie ein schaukelnder Moment. Wohl dem, der als Erwachsener das Gefühl des Fliegens nicht vergessen hat.
    Ich danke dir…

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  9. Arabella schreibt:

    Schlaf…ohne g:-)

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