Du willst nach Osten, und segelst nach Westen? – Ja, warum nicht! Das tat auch Kolumbus mit schönem Erfolg. Er vermutete: die Erde sei rund. Und siehe da: sie war rund. Er war natürlich nicht der erste, der das glaubte. Die immer wissbegierigen Griechen waren schon lange davon überzeugt – schließlich waren sie Seefahrer und wussten Bescheid. Doch erst nach Kolumbus und den ungeahnten Schätzen, die seine Entdeckung dem alten Kontinent bescherte, ließen sich die kirchlichen Dogmatiker von der Kugelfom der Erde überzeugen.
Auch ich wende nun den Bug meines Schiffes gen Westen, um mein Ziel, Ephesos im Osten, zu erreichen. Aber ich tue es aus einem anderen Grund als Kolumbus. Ich möchte nicht länger den geographischen Illusionen folgen, sondern will mich den Zeitläuften anvertrauen.
Was ich damit meine? Der Raum ist, wie wir sahen, relativ. Fährst du lange genug nach Westen, gelangst du in den Osten – und umgekehrt. Aber wie ist es mit der Zeit? Wenn ich mich in den Zeitläuften rückwärts bewege, stoße ich auf Rom, bevor ich nach Athen oder gar nach Ephesus gelange.
Nimm das Christentum, zum Beispiel.
Wie klein und unscheinbar war der Samen des Christentums in Ephesus, als Johannes dort sein Evangelium schrieb und Paulus die Händler des Artemis-Tempels verärgerte, weil er ihre Idole, mit denen sie ihren Lebensunterhalt verdienten, verdammte! Als der Same dann Richtung Westen getragen wurde, begann er zu keimen: Paulus predigte den Athenern auf dem Aeropag, und Petrus den Handwerkern und Fischern in Korinth. In Rom wuchs der Same zum Baum, der sich mit mächtigem Gezweig über die westliche Hemisphäre breitete. Später wurde es dann ein ganzer Wald – aber darüber will ich mich hier nicht auslassen.
Von heute aus betrachtet tritt mir zuerst Rom, die „ewige Stadt“, vor Augen. In ihr wurde all das verdaut und ins Große gewendet, was zuvor in Athen herangewachsen und an der asiatischen Küste gesät worden war. Also gehe ich jetzt nach Rom, um mich von dort vom Zeitstrom rückwärts tragen zu lassen ….
Ich bin zuversichtlich, dass ich so sicher in Ephesus lande. Denn bei allen großen Strömungen, deren Oberfläche wir beobachten, bemerken wir eine feine Unterströmung, die in die entgegengesetzte Richtung führt. Auf nach Rom! Von dort soll mich die feine Unterströmung in den Hafen von Ephesos treiben.
Mit besten Grüßen aus Athen!
Strom, Ströme und Zeitstrom, damals war es das Christentum und heute?
Ich wünsche Dir eine gute Reise und eine herrliche Zeit in Rom, sicher bringst Du interessante Eindrücke mit!
Deine geschichtliche Reise mit Deinen Legearbeiten ist wieder genial gemacht!
LG Babsi
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Danke dir, Babsi! Der Hauptstrom geht, so scheint mir, heute wie damals nach Westen: (Europa -) Amerika – China und im Sog und als Nachzügler die heutigen Flüchtlinge. Und auch jetzt gibt es darin die Unterströmung West-Ost: Amerika – Europa – Asien.
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Ich kann dir bei deiner Theorie mit den Zeitströmen nicht so ganz folgen, erwarte aber interessiert wo und wann du nun ankommen wirst 🙂
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Wo ist das Problem? Rückwärts im Zeitenstrom treibend kommst du von Mitteleuropa erst nach Rom, dann weiter rückwärts treibend nach Griechenland und Kleinasien und ins Zweistromland. Das ist übrigens auch die Drehrichtung der Erde. Wir drehen uns ja sozusagen der Sonne entgegen. Pardon, ich verstehe deine Verwirrung angesichts all dieser Dreherei, an der ich aber unschuldig bin. Sie liegt in der Natur der Sache.
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Hmmm, während du dich aber zurückdrehst nach Rom passiert ja in Mitteleuropa auch so einiges und obwohl du noch nicht im Zweistromland angekommen bist ebenfalls und ach, die Zeit kann doch nicht wegen einer einzigen Person rückwärts laufen, Ach, ich bin verwirrt ….. 🙂
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hm, hm. Alsooo, nee. Ich meine schon das Große Ganze. Dies Ding, das sich „Kultur des Abendlandes“ nennt. Hast du denn keinen Geschichtsunterricht gehabt? Wurde da nicht diese Abfolge Mesopotamien-Ägypten, Hellas, Rom, Aachen, Wien, Berlin (mit noch ein paar Abzweigungen) in deinem Kopf befestigt? Woher hast du denn, was du bist und denkst und sprichst? Aus welchen Traditionen hat es sich gebildet?
Und das Ganze wurde dann nach Amerika umgetopft, wo es paar weitere Ingredienzien aufnahm, aber im Prinzip dasselbe blieb.
Du hast allerdings einen Punkt gut: ich habe so getan, als ob ich von Wien-Berlin nach Rom ginge (also rückwärts), bewege mich aber tatsächlich von Athen nach Rom, und das bedeutet vorwärts: aus dem Früheren ins Spätere.🙂😉😦
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Huch …. doch doch, ich hatte eine Menge Geschichtsunterricht. Der Bau einer Zeitmaschine kam da aber nicht vor 🙂 Mein Einwand hatte ja mit der Bewegung durch die Zeit zu tun. Vielleicht hast du es aber eigentlich geografisch gemeint….
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Westen, Osten …. ganz egal. Deine Fetzengeschichten sind wunderbar. Lassen wir uns weitertreiben und schauen, an welchen Strand es uns wirft. Marie, die gedanklich mit dir reist.
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danke, Marie, du Herumtreiberin! Dem Odysseus gleich….Ihm wars aber irgendwie dann doch nicht so egal.
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Liebe Gerda ,so ein Zufall ,auch ich werde mich auf Geschichtsuche begeben im März.Ich freue mich schon sehr darauf ❤ Aber nun,wünsche ich Dir eine herrliches Reise ❤ Viel Glück ❤ Die liebsten Grüsse aus Chania
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und wohin, liebe Jeannette? Auch nach Rom?
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ja nach Rom ❤ mit meiner älteren Tochter und meinem Sohn ..youpie 🙂 und ich werde viel fotografieren 🙂
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Super! ich schau inzwischen schon mal nach, ob noch alles steht. 😉
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Eine wundervolle Geschichte, die voller Wahrheiten steckt, und ich mag Deinen Schreibstil, dem ich so gerne folge, liebe Gerda. Da sitzt mittendrin immer Dein augenzwinkernder Humor u. nimmt unter die Lupe, was sich dann nach und nach auch dem Leser öffnet.
Schön, Deiner Reise zu folgen und dabei jede Menge Stoff auf leichte Art zu lernen.
Dein zweites Legebild ist so irre gut, daß es das erste sehr gute nochmal hell überstrahlt! Toll
Lieber Gruß von Bruni
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Danke liebe Bruni! Von dir fühle ich mich immer verstanden, und das tut ausnehmend gut. Nun isi mein Körper schon zurück aus Rom, sitzt in Athen auf einem Schreibtischsessel, aber geistig-seelisch fliege ich noch irgendwo zwischen Via Aüpia und Trastevere herum. Sei lieb gegrüßt!
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*lach*, das glaube Dir gerne, liebe Gerda, daß Du gedanklich noch ein kleines Weilchen in Rom weilen wirst, der Stadt auf den sieben Hügeln
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Huch, das ist ja an mir vorbei gegangen … umso schöner, dass ich es jetzt finde, und gespannt bin, wohin dich denn nun der Weg in die ewige Stadt wirklich trug …
ich bin deiner zeitreise gerne gefolgt, sie macht richtig Sinn!
herzliche Willkommenszurück- und Abendgrüsse
Ulli
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Bin schon zurück u versuche, die gewaltige Flut an Eindrücken zu ordnen.
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