Ich glaube, es ist Zeit, mal wieder ein paar meiner täglichen Kritzeleien zu zeigen. Diese schnelle konzentrierte „Handarbeit“ ist für mich notwendig. Ich stehe vor meinem Blatt Papier – und denke nichts. Lausche auf das Gefühl, das sich leise in mir regt. Ich kann es nicht leicht lesen. Also lasse ich meine Hand die Arbeit tun: Sie bewegt sich mit einem Stück Kohle bewaffnet über die weiße Fläche. Ich lasse es zu. Jeden Tag entstehen andere Gebilde, mit anderer Energie, anderem Rhythmus. Ich schaue mir die Zeichnungen eine Weile an, verändere sie, drehe sie um, lege sie auf den Stapel der anderen, vergesse sie.
An einem Tag sind es dann solche:
oder so?
oder doch lieber so?
An einem anderen Tag:
oder so
An wieder einem anderen Tag
und so weiter….
Ich nenne es mein Tagebuch der Gefühle. Wer es lesen kann.
ich lese, aber ob ich es kann?
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Es tut sicher sehr gut,
ein solches Tagebuch der gezeichneten Gefühle zu führen…
Liebe Morgengrüße
vom Lu
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stimmt, Lu. Kann ich empfehlen. Man kann sich da selbst drin sehen, besser als in einem Spiegel.
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Ich habe das so ähnlich wie du mal einige Jahre lang mit Noten gemacht,
begonnen habe ich damit, als ich mal längere Zeit in Plakias auf Kreta weilte…
Es waren Kompositionsskizzen, ein Art musikalischesTagebuch meiner täglichen Gefühlswelt…
Liebe Morgengrüße vom Lu
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Das klingt wunderbar. Hast du die Noten dann in Gesang oder instrumental umgesetzt ?
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Das war eine wundervolle Zeit, stimmt…
Es waren Kompositionskizzen für Klavier, Klarinette, Saxophon und Querflöte…
getrennt oder zusammen, irgendwo zwischen Jazz und Klassik angesiedelt.
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Das klingt ja sehr interessant, sehr ungewöhnlich die drei Blasinstrumente zusammen. ….
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Stimmt, meistens ja auch alternativ gedacht…
Mit der Flöte wurde ich groß, die anderen Instrumente kamen später dann alle noch dazu…
https://finbarsgift.wordpress.com/2014/10/21/vom-traum-eines-kleinen-musikalisch-ziemlich-begabten-jungen/
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…sie sind alle sehr bewegt, dynamisch…die erste Arbeit erinnert mich an einen explodierenden Blumenstrauß, undiszipliniert nach außen gerichtete Kräfte…die zweite dagegen an einen umgesetzten Willensakt (da bin ich richtig froh darüber), die wirkenden Kräfte selbst zu bewegen…auf dem nächsten Blatt dann verwischt sich die vordem klare Kraft…auf dem Kopf gestellt beruhigt sich die Situation dann etwas…
…interessant…und es macht Freude nehme ich an…
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ich versuche es tatsächlich täglich zu tun – ohne Zensur und Bewertung. Egal was kommt. Wenn eine bewusste Absicht dazwischenfunkt, macht es keinen Sinn mehr. Es ist gar nicht so leicht, den Kopf auszuschalten. Manchesmal geht es nur, wenn ich beim Zeichnen die Augen schließe.LG Gerda
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…das verstehe ich gut, ich versuche auch, den Kopf auszuschalten…das fällt schwer…hab einen schönen Tag!
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Wichtiger ist vielleicht weniger das lesen als das raus-lassen …
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da hast du vollkommen recht. Da ich aber ein Mensch bin, der ständig an Erkenntnisgewinn über mich selbst interessiert ist, ist für mich das Lesen ebenfalls wichtig. Außerdem will ich ein Instrument für Kunsttherapie draus entwickeln.
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Das ist eine wundervolle Idee – das mit der Kunsttherapie – kann ich mir sehr gut vorstellen!
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Ich will es erstmal für mich selbst ausprobieren. Bei der Kunsttherapie arbeite ich mit verschiedenen Ausdrucksformen, zB auch mit Tanz. Für manche ist das schwierig, vielleicht hilft es, wenn.sie erst mal auf dem Papier ihre Gefühle „tanzen“ lassen.
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Das kann ich unterschreiben. Tanz wäre für mich auch sehr abwegig – da hätte ich irgendwie Hemmungen, denke ich. Papier ist evtl. tatsächlich „geduldiger“, auch mit einem selbst ….
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toll, dieses konzentrieren auf nichts anderes als aufs innere! ein meditieren! lieber gruss barabara
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Danke, Barbara. Tatsächlich sehe ich es als eine Art Meditation über das unübersichtliche, verworrene Feld der Gefühle an.
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Ein sehr guter Titel, Gerda, Vielleicht kann ich demnächst zeichnerisch antworten — :-).
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da bin ich echt gespannt! Danke, Susanne!
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Gerne, Gerda, ich bin schon am zeichnen 🙂 und werde nachher weiter zeichnen ….
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Wo ist dein mein Kommentar geblieben? Bitte Gerad sag mir, ob ich ihn nur nicht sehen kann- gerade habe ich nämlich auf „Drachenbrut“ kommentiert, nichts erschien, als ich es ein zweites Mal sendete, kam von WP die Nachricht, dass ich es schon gesagt hätte, ich habs dann gelassen, obwohl ich wieder nichts gesehen habe. Kann es sein, dass meins bei dir im Spam landet?
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immer noch muss ich „genehmigen“… die spinnen.
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Ja manchmal spinnen die wirklich – du kannst es vielleicht in den Einstellungen ändern-
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Pingback: Geschlossene Räume und gleitende Gedanken – Susanne Haun | Susanne Haun
Ich freue mich, Susanne, dass du dich mit meinem Kommentar zeichnerisch auseinandergesetzt hast, doch das Ergebnis zeigt mir eigentlich, dass du geschlossene Räume nicht so magst. Du zeichnest Container, Boxen. Das meinte ich eigentlich nicht, sondern Architektur als raumschaffend, Innen und Außen auf einander beziehend und strukturierend. Ein Beispiel von vielen wäre Feininger, der mehr von außen kommt. Oder Rembrand mit seinem alten Mann in großem Innenraum (ummauerter Raum).
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