Irrer Wind

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Als ich heute aus der Tür trat, blies ein herrlicher irrer Sommerwind durch unseren Garten, zerrte an den Decken, ließ die Kissen durch die Luft segeln. Das Meer glänzte weit hinaus und wild rauschend warf es seine Wellen gegen die Küste. Der Wind zerrte an den Sonnenschirmen, ließ die Fahnen knattern und die Hüte fliegen. In das Brausen hinein mischte sich das Geschrei der fröhlichen Menschen.

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Und mir kam ein Lied in den Sinn, das ich vor Jahren oft hörte, denn es war das Lied des Liebsten meiner liebsten Freundin.  Es heißt Avra (Wind), Text und Melodie sind von Dimitris Panagopoulos. Erstmals veröffentlicht wurde es 1986 und gehört in die Kategorie des griechischen Rock. Das Video, das ich dazu fand, kommt dem Original (Singstimme und Gitarre) am nächsten. https://www.google.gr/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwiyz6Pu-PrNAhUD1xQKHWIQD-gQtwIIJzAB&url=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3Daf4qvoG7d1M&usg=AFQjCNGRgJvK01OjgVuVCci6HN71Oi6A7A

Meine Übersetzung des Liedes:

Wenn ich aus der Tür trete, /werde ich die Sonne sehen, rund / und mit deinem schönen vertrauten Lächeln /

Einen Guten Morgen werde ich dir wünschen / Danach werde ich gehen, werde verschwinden / Und vielleicht wirst du mich nur noch in deinen Träumen sehen./

Denn ich bin der Wind der vorbeigeht / In den engen Straßen der Stadt / Und an den geschlossenen Fensterläden rüttelt /

Denn ich bin der abendliche Lufthauch / Reiner lebendiger Atem / Der die dürren Blätter rascheln lässt /

Ich gehe weit hinauf in die Berge / Und lasse mich in den Abgrund fallen / Ich schwinge zwischen den Tiefen und Höhen /

Und trage mitten ins Schweigen hinein / Einen ungezähmten Schrei / Und eine unausgesprochene Hoffnung, die du versteckt hast. /

Denn ich bin der Wind der vorbeigeht / In den engen Straßen der Stadt / Und an den geschlossenen Fensterläden rüttelt /

Denn ich bin der abendliche Lufthauch / Reiner lebendiger Atem / Der die dürren Blätter rascheln lässt. //

Die obigen Legebilder habe ich ein wenig bearbeitet. Das Original des zweiten könnt ihr, zusammen mit anderen,  sehen unter https://gerdakazakou.com/2015/09/15/zu-viel-wind/

Wünsche eine herrlichen Sommersonntagsabend!

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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12 Antworten zu Irrer Wind

  1. waehlefreude schreibt:

    Deine Bilder sind einfach toll!

    Liebe Abendgrüße,
    Frank

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  2. kunstschaffende schreibt:

    Die Bilder sind phantastisch! Wobei mir die bearbeiteten, gerade zum Thema Wind, ganz besonders gut gefallen! Das Lied ist ebenfalls eine gute Empfehlung, also mir hat es sehr gut gefallen!
    Und ❤ Dank Gerda, für die Übersetzung, die Du gleich mitgeliefert hast!

    Liebe Abendgrüße Babsi

    Gefällt 1 Person

  3. Arabella schreibt:

    Lieder sind gute Gedankenbringer

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  4. bruni8wortbehagen schreibt:

    Es ist ein schönes Video eines feinen Liedes mit gutem Text. Ich finde diese Version nicht zu kindlich, liebe Gerda.
    Gerade Kinder genießen den Wind und rennen freudig mit ihm.
    Meine Tochter war damals noch zu leicht und zu klein, um mit ihm rennen zu können.
    Er hätte sie in die Luft gehoben, so stark blies er *lächel*

    Ich frage mich, wie Du Dein Legebild überarbeitet hast. Unglaublich, was eine leichte Veränderung bewirken kann.

    Herzliche Sommerwindgrüße von Bruni

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    • gkazakou schreibt:

      He, Bruni, immer willst du meine technischen Tricks erfahren! Ich würde sie dir gern genau beschreiben, wenn ich es könnte. Ich arbeite vor allem mit drei Gruppen von Filtern (einfache Version Fotoshop): die, die die Farben verändern, die graphischen und die anderen, die das Motiv verzerren. In diesem Fall habe ich die Filter „Kreide und Kohle“ und „Wind“ benutzt sowie die Farben verändert, beim ersten Bild im oberen und unteren Teil getrennt . LG Gerda

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      • bruni8wortbehagen schreibt:

        Klingt nach *raffinierter* und sehr kreativ eingesetzter Fotokunst, liebe Gerda *lächel*

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  5. mmandarin schreibt:

    oh, herrlich dieser Kitsch, neben den vielen anderen Bildern, die wir derzeit zu sehen bekommen ist es doch sehr tröstlich. Mehr davon. – Du schaffst es aber wirklich, die Sehnsucht nach Griechenland wach zu halten. Es erinnert mich daran, wie ich vor vielen Jahren einmal in Thessaloniki in einen Schallplattenladen (du siehst es ist wirklich lange her…) gegangen bin und dort ein Lied, dass ich auf einem Campingplatz auf Thassos gehört hatte vorsummte, um die Platte zu kaufen. Ich bekam sie. Es war ein Lied von Manos Hadjidakis, (hoffentlich richtig geschrieben) den ich sehr mag. Es ist von einem Sänger die Rede, der durch die Straßen zieht … und ich summe jetzt das Lied wieder uns suche erneut danach, denn ich habe die Schallplatte beim Umzug an einen Unbekannten verschenkt. Gerda du bist schon eine Zauberin …. du hast es in der letzten Nacht sogar in meine Träume geschafft. Aber genaues weiss ich nicht mehr …. liebe Grüße, Marie

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  6. gkazakou schreibt:

    Liebe Marie, das Liedchen, das ich hier gepostet habe, hat auch Manos Hadjidakos gelobt, es sei das beste, das in den 80ern entstanden sei. Da siehst du mal, welche Bauchlandung die gr Musik nach den Höhenflügen mit Theodorakis, Hadjidakis, Xarthakos etc gemacht hat. Aber ich mag dies Lied auch, da es einen luftigen Text hat und mich an die Zeit erinnert, als meine Freundin noch mit dessen Urheber zusammen war.

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