Schon wieder rot. Gestern die Farb-Kraft-Felder,
heute eine Galeriewand. Die Erinnerung kam mir durch die rote Wand von lz, dessen „Bespielungen“ ich genieße (https://derverstecktepoet.wordpress.com/2016/05/15/die-rote-wand-05-theater/).
Bei euch ist heute Pfingsten, und, wie ich lese, ist Rot die pfingstliche Kirchenfarbe. Eine doppelte Motivation.
Doch nun gehts zurück zum Februar 2009. Ich schleppe meine Bilder in eine Galerie der Athener Innenstadt, um sie zu hängen. Als ich eintrete, stelle ich erfreut fest, dass die Wände frisch gestrichen sind: in Hellgrau. Topp! Grau enthält alle anderen Farben und spielt daher als unaufdringlicher Hintergrund ausgezeichnet mit. Doch ein wichtiger Raum, der rechts abzweigt, prangt in intensivem Rot. Schock! Ich bitte untertänigst um Neuanstrich, doch die Galeristin guckt mich bloß verständnislos (um nicht zu sagen: böse) an. Also muss ich mit der Farbe leben.
Und es geht. Es geht sogar weit besser, als ich mir hätte träumen lassen. Als Hauptbild des Raumes wähle ich eines mit signalrotem Stab. Das hält prima stand.
Zur Vernissage binden mein Mann und ich uns rote Schlipse um, die das Rot des Stabs und der Wand auch durch die hellgrauen Räume tragen. Wir werden sozusagen ein lebender Teil des Ausstellungskonzepts.
Den Gästen scheint der rote Raum zu gefallen, denn er strahlt eine angenehme Wärme aus. Es ist Februar, und da kommt einem das Rot ja gerade recht.
Mit unserem roten Schlips sind wir Botschafter des Rots.
An einer grauen Wand versinkt still der rote Stab in der steigenden Flut. Die Lichtreklame über der blauen Wand nennt das Wort, das die rote Farbe mehr als alles ausdrückt: EΡΟΣ / EROS – in Spiegelschrift.
Sehr schön Gerda, Du und Deine Vernissage! Dein Mann und Du strahlen eine große Sympathie aus! Machst Du Vernissagen? Vielleicht kannst Du uns Links zu Deinen ganzen Vernissagen einstellen. Ich hätte großes Interesse daran!
Einen schönen Abend
Babsi
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ne Vernissage mache ich nur, wenn ich meine eigene Ausstellung eröffne – und das kommt nicht so oft vor. Einen extra Link habe ich nicht dafür.
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Ah, machst Du dass dann in Deinem eigenen Atelier in Athen?
Also Du hattest dieses mal in einem Beitrag erwähnt.
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Also machst Du noch Vernissagen?
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Übrigens, Heute gefällt mir die rote Version sehr gut! Seltsam gestern war mein Empfinden anders, vielleicht liegt es am Vergleich mit den verschiedenen Versionen.
Die geflutete Stadt finde ich phantastisch dargestellt!
Babsi
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Diesmal ist die rote Version größer, das macht wohl den Unterschied. Wegen Vernissage: das ist einfach die Ausstellungseröffnung, manchmal mit einer Rede, ein bisschen Musikprogramm, einem Imbiss. Man macht sie da, wo die Ausstellung stattfindet, also nicht im Atelier, sondern in der Galerie oder wo sonst die Bilder gezeigt werden. Manchmal macht man auch eine Finissage – das ist dann eine kleine Feier am Ende der Ausstellung. Ich hoffe, ich habe deine Frage richtig verstanden?
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Danke Dir für die Erklärung, ich dachte nämlich bisher Ausstellung und Vernissage ist das dasselbe.
Es gibt aber auch Künstler die in Ihrem Atelier ausstellen. Wenn es die Räumlichkeiten zulassen.
Danke erstmal!
Babsi
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Die Vernissage macht einen netten Eindruck. 🙂
Das Bild oben gefällt mir allerdings überhaupt nicht.
Rot gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsfarben…
Aber die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
Hauptsache, die Vernissage war ein Erfolg für dich! 🙂
Gruß Chris
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ach, weißt du, Chris, „Erfolg“ ist relaticv und sicher nicht die Hauptsache. Bilder wollen gesehen sein. Deshalb stelle ich aus.
Ob dir eine Farbe zusagt, ist tatsächlich deine Sache. Du magst kein Rot, ich mag das Wort „nett“ nicht (BILD: „seid nett zu einander“) – so hat halt jeder seine Eigenheiten.
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Da ich die BILD noch nie auch nur mit spitzen Fingern angefasst habe, kenne ich solche Slogans natürlich nicht. Wenn ich nett sage, meine ich wirklich nett. Aber es stimmt schon, der Begriff wurde teilweise inflationär entwertet. Nur, soll ich mir davon meine Sprache diktieren lassen… ? 😉
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Ein gelungener Eindruck deiner Ausstellungseröffnung. Hat die Galerie immer noch einen roten Raum? Dir ist es hervorragend gelungen, den Raum mit deinen Arbeiten zu bespielen.
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ich glaube, nicht. Es war wohl eine Weile Mode. In der Athener Pinakothek gab es wenig später eine Ausstellung von Art-Decor um die Jahrhundertwende, und alle Trennwände und Fußböden waren knallrot ausgelegt.
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In der Gemäldegalerie Berlin sind die Räume je nach Epoche farblich gestrichen. Mir ist so als ob Carravagio auf rot hängt, ich weiss es aber nicht.
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Ja, bei uns ist Pfingsten, ein zweiter Feiertag. Ein fauler (bewegungsarmer), also kein arbeitsintensiver Tag, oder doch. Denn, nun heißt es, alles für den Alltag der kommenden Woche, vor zu bereiten. Ab Mittag ist der Urlaubsgedanke verflogen. Es ist ein eingefahrenes Ritual. Vielleicht ist es auch so in den Haushalten der Griechen. Ich weiß es nicht.
Ein Geschenk solche farbigen Wände als Hintergrund, angeboten zu bekommen. Ich kann nur staunen und das tue gern.
LG: Monika
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Einfach toll, liebe Gerda, habt er diese Vernissage im Griff gehabt! Es ist eine Freude dein Mann und dich so gut gelaunt zu sehen und das Rot passt einach super . Lieben Gruss Martina
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Cari saluti! Gerda
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Pingback: Montag, den 16. Mai 2016 | Kulturnews
Freue mich sehr über die Fotos, Euch quasi „live“ zu sehen. Danke dafür.
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ein sehr interessanter Beitrag von Dir, liebe Gerda.
als erstes: ich mag das Wort nett auch nicht, weil es weder Gutes noch Schlechtes aussagt.
Es ist also nichtsagend *g*
Eine feine Vernissage muß es gewesen sein, den Bildern nach zu urteilen. Eine Eröffnung ist immer spannend und hier ist gut zu erkennen, wie wohl sich die Menschen fühlten bei Dir und Deinem Mann und den Bildern.
Gerade die rote Wand bringt den roten Stab so gut zur Geltung. Sie gibt einen Hintergrund, der nie gewählt wurde, der aber von Deinem Bild überzeugt. Die Idee, mit den roten Schlipsen die Räume zu vereinen, war toll und sehr gut zu verstehen.
Und wie wohltuend ist das Hintergrundgrau, vor dem der rote Stab nun langsam versinkt.
Wundervoll sind beide Bilder!
Wieviele hattest Du denn dort? Oder waren es nur diese beiden, die mir vollkommen ausgereicht hätten, um die Künsterin zu verstehen.
LG von Bruni an Dich
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Deine Kommentare, Bruni, bereiten so viel Wohlbehagen! Danke! Also, ein paar mehr Bilder waren es schon, ich glaub, 36. Andererseits hast du völlig Recht in der Annahme,. dass zwei Bilder eigentlich auch genug wären. …Gekauft wurden freilich andere.
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Hauptsache, du fühltest, dass deine Leistung anerkannt wird!
Wobei es natürlich immer gut ist, wenn Geld in die Kasse kommt 😊
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wunderbar! Und wie schön du bist!!!
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🙂 Ist schon acht Jahre her….
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willst du mir jetzt damit sagen, dass du innerhalb von acht Jahren absolut hässlich geworden bist 🙂 🙂 🙂 ich gackere … ja, ich hatte es gelesen, dass es 2009 war …
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Ach was. Heute bin ich viel schöner als damals. Jedes Jahr schöner! das wollte ich andeuten. 🙂
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🙂 ich schrieb mal: jünger werde ich nicht mehr, nur immer schöner 😉
so, jetzt aber ab mit mir …
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schon wieder eine schön überscheinstimmende Weltsicht! Gute Nacht!
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Überschein ist aber auch tolles Wort, ab in den Zettelkasten mit ihm – herzliche Sonntagmorgengrüsse – der Kochlöffel ruft, auf einen guten heutigen Tanz, du dort, ich hier …
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Da war ich noch nicht dabei, in deiner Rotphase 🙂
Der signalrote Stab passt augenfällig 🙂
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