Darf ich euch mein Atelier zeigen so, wie es gerade ist? Unaufgeräumt. Doch so sieht es meinstens aus, wenn auch nicht jeden Tag gleich.
Du näherst dich dem Eingang, nachdem du eine steinerne Treppe hinabgestiegen und um die Ecke gebogen bist. Ein alter Olivenbaum, ziemlich überwachsen von allerlei Winden, Ranken und Geranien, hält Wache.
Die Eingangstür aus grau gestrichenem Eisen steht offen. Also darf man eintreten.
Auf den ersten Blick sieht es ja ganz ordentlich aus. Die Stühle vom gestrigen Meeting (ich mache hier Sonntags immer Gruppenarbeit, insbesondere systemisches Aufstellen) stehen noch im Kreis, und hinten links lehnt die Gitarre an dr Wand. Ein Fernrohr, kaum gebraucht, da mir das Justieren nicht gelingt, wartet rechts hinten auf einen Fachmann. Dahinter geht eine Rampe hoch zu Hilfsräumen. Unter der orange Decke verbirgt sich das schwarze Ledersofa, das in Johns Atelier eine Rolle spielte. (https://gerdakazakou.com/2016/01/29/fortsetzung-iii-mit-atelier-flo-komm/)
Beim näheren Hinschauen wird das Durcheinander schon ein bisschen störend. Ich müsste mich wohl doch mal entscheiden, ein paar Sachen hinter die Regale zu stopfen. Aber nun sind sie halt da, und ihr könnt sie betrachten: eine Art „Wandzeitung“, in der ich die Legearbeiten zum „Volksgeist und dem Ring der Herrschaft“ vom Januar 2015 für meine Ausstellung in Koroni (Oktober 2015) ausgedruckt habe. (https://gerdakazakou.com/2015/06/21/der-volksgeist-und-der-ring-der-herrschaft-eine-unendliche-geschichte/), einen Gong aus 12 Metallen, der den Sonnenton in sich trägt, Zeichnungen und Bilder überall, vollgestopfte Regale. Es riecht angenehm nach Farbe – ich finde den Geruch berauschend.
Draußen lacht ein sonniger Tag, und mein Hund wartet auf seinen Spaziergang. Also erlaube ich mir hinauszugehen. Aufräumen kann ich auch später, ein andermal oder eben auch nicht. Wenn du magst, begleitest du mich noch ein Stückchen, es lohnt sich!
Denn trittst du aus dem Atelier: „Wie herrlich leuchtet mir die Natur“ , der Feigenkaktus und das voll erblühte Quittenbäumchen, die Ölbäume und die blaue Bucht von Kalamata.
Hinaus, hinunter den Weg, vorbei an dem Feld, auf dem eine Ziegensippe grast (und flieht) … und schon bist du am Meer.
Beeile dich ein bisschen, sonst ist die Sonne weg!
Eine schöneWoche wünsche ich! Καλή εβδομάδα
Schön hast du’s! Und sogar ein rotes Sofa (kennst du Andreas Glumm, dessen Frau? Lebensgefährtin? Susanne Eggert, auch Künstlerin, wurde in irgendeinem Post von ihm irgendwann damit zitiert, dass sie deshalb nicht berühmt sei, weil sie kein rotes Sofa im Atelier hätte. Möglicherweise war das augenzwinkernd gemeint. Ich verzichte auf das Sofa – ich habe wirklich keins – und nehme die Ziegen und das Quittenbäumchen. Ebenfalls eine schöne Woche!
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das Sofa ist aus glattem schwarzem Leder, nur die Decke rötlich (für den Hund, der mag das Leder nicht so). Wir haben es mal auf einem Flohmarkt gefunden. Die Ziegen gehören mir nicht, die kannst du nicht haben. Nimm doch den Feigenkaktus als Ersatz 🙂
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Es ist immerhin ein Sofa mit rotem Überwurf, also ein rotes Sofa. Für den Kaktus kann ich mich leider nicht erwärmen, ich fürchte er ist, wie die Art von Kakteen ist, nicht barrierefrei, so dass man sich weh tut, wenn man rein fällt. Außerdem gehen bei mir alle Pfanzen ein. Kann ich stattdessen eine Quitte haben?
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Ich frag den Baum mal, ob er zu dir ziehen will, auch wenn alle Pflanzen bei dir eingehen. Vielleicht hat er Neigungen zum Märtyrertum.
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Ordnung hin – Unordnung her: das ist ja wunderschön bei Dir!
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hm, ja. ein Paradies.
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Allerdings!
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stöhn, stöhnt LUISE, wie schön
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Hach, bald, bald sind wir wieder da : ) Schöne Fotos, liebe Gerda!
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o ja! Wann?
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Wonniglich im Wonnemonat – wir telefonieren : )
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Welch wunderschöner und zauberhafter Ort und Quelle für Inspirationen, Gedanken sowie für künstlerisches Schaffen.
Kurz traumhaft schön!
Du hast Dir Dein kleines Paradies geschaffen, liebe Gerda.
Ich wünsche Dir auch eine schöpferische Woche!
Babsi
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… und dir ein Paradies, Babsi!
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Schön so ein Steinhäuschen und ein Atelier mit Raum innen und außen….
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Wo ist denn hier der Platz zum Bilder-legen? Auf dem Schreibtisch oder legst Du noch eine Platte auf den Boden?
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Die Frage ist gut, schließe mich an. Wenn zwei sich fragen, antwortet womöglich die Dritte 😉
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Das zweite der vier Detailbilder vom Atelier zeigt zwei Pappen mit Legebildern auf einem breiten Regal links. Davor stehen Faltsessel mit Eisenlehnen. Beim Arbeiten lege ich ich Brett oder eine umgedreht Leinwand über die Armlehnen, darauf eine Pappe. Auf einem Stuhl daneben platziere ich ein Brett mit Schnipseln. Ich setze mich auf einen dritten Sessel davor. Auf geht’s.
Diese Technik lässt sich überall, natürlich auch am Boden, ausüben. Sie ist unabhängig von der Größe eines Raums.Esgeht genauso gut in meinem kleinen Studio in Athen.
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Liebe Gerda!
Ein Blick in ein Atelier ist wie der Blick in das Innere desjenigen, der es belebt. Habe ich mal irgendwo gelesen, sinngemäß.
Von daher war ich zu Beginn des Artikels mehr als gespannt auf die Fotos des Raumes (denn Ateliers von Künstlerkolleginnen und Kollegen fand ich schon immer äußerst spannend. Ich glaube, dass man direkte Bezüge zu Ergebnissen ihrer Kunst und den Inhalten und Gehalten über das Betrachten des Atelierraumes herstellen kann) und werde mir Deine Fotos mit Sicherheit in den nächsten Tagen noch mehrmals anschauen. Vielen Dank für Deine Bereitschaft zu solch „intimen“ Einblicken.
Liebe Grüße Juergen
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danke, Jürgen! Ich hatte schon den heimlichen Gedanken, ob ich vielleicht den einen oder die andere MitkünstlerIn animieren könnte, sein oder ihr Inneres offenzulegen. Manche haben uns ja schon einen Blick in ihr Atelier gegönnt. –
Das Durcheinander in meinem Raum ist tatsächlich das Ergebnis meiner multitask-Situation – und insofern charakteristisch. Ich überlege hin und her, wie ich ihn umgestalte – und zugleich auch meine Kunst neu erfinde. Drum auch all die Rückschauerei der letzten Wochen.
Die Zeichnungen, die ich in der letzten Zeit zeigte, sind alle früher, in einem recht funktionalen Gemeinschafts-Atelier in Athen, entstanden.
Raum und Kunst stehen in Wechselwirkung.
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Liebe Gerda!
Den Gedanken, das eigene Atelier im Blog vorzustellen, finde ich interessant. Das werde ich mal für mich selbst überlegen.
Mich persönlich stört ein unaufgeräumtes Atelier nicht. Dieser Zustand gibt ja einen kreativen Prozess wieder. Mehr nicht.
Steht Dir der Sinn nach einer anderen Art von Kunst? Oder stört Dich nur Deine eigene Unordnung? Oder versuchst Du den roten Faden Deiner kreativen Aktivitäten über die Jahre herauszufinden? Das sind die Fragen, die mir durch den Kopf gegangen sind.
Ach ja, noch ein letzter Gedanke: Dein Atelier ist nach den gezeigten Fotos ja nicht zu trennen von der Umgebung, in die es eingebunden ist. Vielleicht ist beides zusammen Dein Atelier: der Raum und die Landschaft als Einheit.
Gruss Juergen
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Lieber J[rgen, „Der Raum und die Landschaft als Einheit“. Das machte jetzt bei mir Klick. In diese Richtung ging mein Denken: wie kann ich die Abschließung des Innenraums gegen den Außenraum durchbrechen?
Solange die Unordnung Ergebnis eines kreativen Prozesses ist, ist das in Ordnung. Hier aber handelt es sich darum, dass ich in diesem Raum verschiedenen Tätigkeiten nachgehe, insbesondere auch Therapiegruppen durchführe. Die brauchen eine andere Ordnung als die, die für meine Arbeit praktisch ist. Das andere ist, dass sich Bilder aus allen möglichen Phasen meines Lebens angesammelt haben, die durcheinander fliegen. Ich möchte eine Art innerer Ordnung herstellen, ohne der Vielfalt den Garaus zu machen.
Ich hatte kürzlich ein Gespräch mit einem Geologen, der sagte mir, dass das Gebirge oberhalb von uns (der Taygetos) wegen immer wiederkehrender Erdbewegung einen komplizierten Aufbau habe: Uralte Schichten hätten sich über neuere gelegt – ein großes Durcheinander und eine Herausforderung, wenn man die Erdgeschichte begreifen will. Ich bezog das sogleich auf mich selbst und mein Bedürdnis zu begreifen, wer ich bin und wie ich geworden bin. 🙂
Herzlichen Dank für deine Kommentare, die ich mit großem Interesse lese.
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Ein schöner Ort, schön auch, um draußen zu arbeiten. Die Bilder strahlen Ruhe aus.
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Liebe Maren, danke. Schon lange habe ich das Arbeiten mit natürlicher Beleuchtung aufgegeben. Manchmal denke ich mit Sehnsucht an die Zeit, als ich inmitten der Natur saß und malte. Ob das noch mal wiederkommt? Ich weiß es nicht.
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Du arbeitest immer drinnen? Interessant. Und für mich umgeben von so vielen alten Bäumen, mit dem Geruch des Meers in der Nähe… kaum vorstellbar. Irgendwie war ich ganz automatisch von dieser Einheit aus Drinnen und Draußen, aus Innenraum und Landschaft ausgegangen, wie sie auch Jürgen anspricht. Wohin schaust du denn, wenn du arbeitest? In den Raum? An eine Wand? Nach draußen?
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wow, echt beneidenswert, ein eigenes Atelier und dann noch so so schön gelegen, toll. Ich hatte zumindest zu Studienzeiten mal für 2 Semester ein eigenes, das war echt schön, auch vorher das Gemeinschaftsatelier, fehlt mir schon.
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Gemeinschaftsatelier hat auch was. Es ist anregend. Man kann sich austauschen. Meine fruchtbarste Zeit hatte ich, als ich ein Atelier lcoker mit zwei anderen Frauen teilte. Das völlige Alleinsein, jeden Tag, viele Stunden, stellt eine Herausforderung an die Disziplin dar, wenn man, wie ich, ein eher kommunikativer Typ ist. Wenn man unter Blockaden leidet, sucht man Ausreden, nicht hinzugehen. etc.
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ja kenn ich als ich den Raum alleine hatte mußte ich mir einen Stundenplan zulegen um jeden tag hinzugehen – die Diplomarbeit wollte ja auch fertig gemacht werden. Gemeinschaftsatelier war aber auch deshalb schön weil selten alle da waren aber man halt immer wieder jemand traf, wir haben auch zusammen gekocht manchmal usw. Damals waren Wir auch oft spätabends noch dort, ganze Nächte 🙂 hachja
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genau! Gekocht haben wir nicht, aber lange, bis weit über Mitternacht waren wir zusammen dort, oder wir bummelten durch Ausstellungen. Und immer beschauten wir mit großem Interesse das, was der andere trieb, gemeinsam, sprachen es durch. Maria brachte mir bei der Gelegenheit das meiste Griechisch bei, sprach über Literatur und Poesie, worin sie sich ausgezeichnet auskannte. Es war eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit.
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Bin berauscht… Wunderschön!
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ja, dies ist ein herrliches Stück Erde. Ich nenne es mein Paradies.
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Danke, dass du mir Einblicke in dein Leben gewährst. Es ist schön bei Dir, so lebendig und dann das Meer in der Nähe ….. ich meine ich rieche es…… stimmt aber gar nicht, es duftet nach Bärlauchpesto, die ich eben gemacht habe. Ich wohne nämlich am Wald und da wächst jede Menge davon. Morgen gibt es Giersch ….. die meisten hassen es, ich esse es gerne ….
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Wald ist auch gut. Was genau ist Giersch? Ist das so eine Art wilder Mangold?
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Giersch ist das meisstgehasste Unkraut in den Gärten, weil es sich schlecht beherrschen läßt, aber ich mag die schönen Blätter und Blüten. Und ausserdem sind sie sehr vitaminreich und schmecken wirklich gut. Das wissen aber die Wenigsten. Schau mal in deinen Garten, vielleicht wächst er dort auch.
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Liebe Gerda,
was hast Du es schön in Deinem Atelier. Ganz beneidenswert.
Viele Grüße, Claudia
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ja, danke, Claudia, für mich ist es ein Paradies.
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Liebe Gerda, ganz herzlichen Dank für diesen schönen Rundgang, ich habe ihn sehr genossen!
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sehr gerne! Meiner freundin Elke in Lübeck habe ich von deiner Lesung geschrieben, weiß aber nicht, ob sie dort ist. Schönen Abend noch!
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Vielen Dank, das freut mich sehr!
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kreative Ordnung würde ich dies nennen….mir gefällt dein Atelier mit Umgebung sehr gut….
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Gerda mou, frage mich, was wohl als Nächtes in deinem Atelier im Paradies entstehen wird?
♡ liches von Ingrid
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gespannt bin ich auch. Heute war wieder Legen dran.
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Bitte Gerda, lass mich wieder Spieker heißen.
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der Fehler kommt von dir, liebe Ingrid. Am besten ist wohl, du gehst noch mal in die Anmeldung und korrigierst den Namen dort. Von hier aus geht es nicht.
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Herrliches Atelier..und fantastische Umgebung ❤ Der richtige Platz zum Wirken:)Ich wünsche das Allerbeste ,Gerda 🙂
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herzlichen dank, Jeannette. Dein Platz steht dem meinen ja nicht nach 😉
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Da hast Du recht liebe Gerda ❤ bis bald ❤
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Liebe Gerda, ich lese es bei dir, ich lese es bei Susanne, aufräumen … aber es ist doch Frühling, da wollen die Beine laufen, ganz so, wie du es mit uns gemacht hast. Ich danke dir für deinen Rundgang durch dein Atelier, um das ich dich aufrichtig beneide und den wunderbaren Gang!
herzliche Grüsse
Ulli
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komm mal vorbei, dann machen wir noch größere Spaziergänge, hinauf in die Berge.
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Im nächsten Februar oder März, gell?! 🙂
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well!
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…was für ein zauberschöner Ort — du Glückliche…
liebe Frühlingsgrüße vom Lu
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auch dir helle Frühlingstage, wo immer du bist.
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Tagsüber immer mitten in der City der feinstaubigen Kesselstadt,
Nachts zuhause in meinem Wohnturm auf dem Roten Berg am Rande der Kesselstadt.
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och, wenn sich das draußen nicht lohnt, bleibt ja fast nur der Ausweg in die Innerlichkeit.
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Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt…
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Ach, schön…. Du machst nicht zufällig ab und an mal ein Künstlermaltreffen dort?
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Wär ja mal was, Sabine! Willst du dich schon mal anmelden?
Bisher mache ich nur kunsttherapeutische und Aufstellungsarbeit im Raum, wozu er grad so reicht.
Einen wunderschönen Tag wünsche ich dir!
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Danke, Gerda! In der Tat melde ich mich schonmal an. Ginge aber erst nächstes Jahr!
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O, das ist fabelhaft! mit dir zu malen würde ich auf ganz neues Terrain führen! wann würde es denn ungefähr passen?
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März oder die ersten beiden Aprilwochen würde gut passen….
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Pingback: Atelier: Um- und Aufräumen, Freiräume schaffen. | GERDA KAZAKOU
da gibt es ja schon was zum Freuen! Sollen wir noch zwei drei andere KünsterInnen dazu laden? Oder gar fünf? Unterbringen könnte ich so viele allerdings nicht bei mir.
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