Sonntags möchte ich künftig eine andere Sorte von Beiträgen publizieren: griechische Kunst – alte und neue.
Von meinen Streifzügen durch die Stadt Athen oder durch andere antike Stätten Griechenlands, durch Museen und Galerien, Art fairs und Werkstätten bringe ich meist auch ein paar Fotos mit. Ab jetzt und jeden Sonntag werde ich eines der Kunstwerke zeigen, die mich bewegt haben.
Das heutige stammt aus der klassischen Zeit Athens. Es gehört zu einem Grabmal auf dem antiken Friedhof Athens, dem Kerameiko. Es befindet sich in dem dortigen sehr schön gestalteten Museum.
Abgebildet ist ein junger Athener, Dexileos, der in einer Schlacht bei Korinth gegen die Spartaner im Jahre 394 v. Chr. fiel. Er wurde kaum 20 Jahre alt. Seine Familie scheint ihn sehr geliebt zu haben, denn außer den beiden kollektiven Grabmälern, die die Stadt Athen für die gefallenen Kavalleristen an öffentlichem Platz aufstellen ließ, gaben die Verwandten des Toten diese heroische Darstellung des jungen Mannes in Auftrag.
Ungewöhnlich ist, dass der Held bekleidet und das Opfer nackt dargestellt wurde. Bekleidet stellte man sonst die Barbaren dar, während man in der Nacktheit das Heldentum der jungen Griechen feierte.
Die Komposition des Bildes mit seinen starken Diagonal-Komponenten ist spannend-angespannt. Da der Speer und die Zügel, die aus Bronze waren, fehlen (Metalle wurden häufig eingeschmolzen), ist die Wirkung ein wenig abgeschwächt. Man stelle sich die Diagonale des Speers und den scharfen Winkel der Zügel vor, der die angewinkelten Arme des Gefallenen wiederholt, um die ganze Raffinesse der Komposition zu erfassen.
Und noch etwas: der Reiter und der Gefallene schauen sich an. Die Tat bindet sie zusammen. In Wahrheit ist es Dexileos, der am Boden liegt, und der Held ist sein Mörder.
Sonntags möchte ich künftig eine andere Sorte von Beiträgen publizieren: griechische Kunst – alte und neue.
– Das ist eine sehr gute Idee.
LikeGefällt 1 Person
Welch schöne Idee. Danke Dir auch dafür – ebenso wie für den Einblick in Deine schönen, inspirierenden eigenen Werke! Einen schönen Sonntag wünscht dir Heidi
LikeGefällt 1 Person
Danke Heidi! Auch dir einen wunderschönen Tag!
LikeLike
Danke, Gerda, interessant!
LikeGefällt 2 Personen
Ja, ich finde es auch interessant. Zumal ich gerade primär im Alten Rom unterwegs bin.
LikeGefällt 1 Person
Wunderbare Plastik. Daß Töten in der Antike so schön ist…
LikeLike
Daß Töten in der Antike so schön ist…
– Das war damals genauso schlimm wie heute. Eher noch schlimmer, wenn man liest, dass ganze Städte aus Rache geschleift und die Bewohner alle ermordet wurden.
LikeLike
geschliffen natürlich, nicht geschleift -.-
LikeLike
geschleift ist schon das richtige Wort.
LikeLike
Nein, das war schon richtig, Bauwerke werden geschleift, alles andere geschliffen 😉
LikeGefällt 1 Person
Ich war mir nicht mehr sicher, nachdem ich über die Regel nachgedacht habe:
Die Bank wird geschleift. – An einen anderen Ort gebracht.
Der Diamant wird geschliffen. – In Form gebracht.
Und da die Form der Gebäude auch geändert wird, dachte ich, dass *geschleift* nicht stimmen könnte.
LikeGefällt 1 Person
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-abc-geschleift-geschliffen-a-315190.html
LikeLike
Das Töten ist nie schön, weder damals noch heute. Schön ist oft die Darstellung des heroischen Kampfes. Schön ist der Heros, der Held, der sein Leben für einen höheren Zweck gibt. Eine zwiespältige Sache, wie man grad mal wieder erleben musste. In diesem Bild gefällt mir die Austauschbarkeit der Positionen. Der geehrte Tote sitzt im Bilde hoch zu Rosse, während er in Wahrheit im Staub liegt und ihn die Lanze trifft. Die beiden – Täter und Opfer – sehen sich in die Augen. Sie sind eins.
LikeLike
Das Problem ist wohl die Definition des höheren Zwecks …..
LikeGefällt 2 Personen
Töten ist nie schön ! Und hier wird ja auch nicht das Töten selbst verherrlicht
LikeGefällt 1 Person
wenn du magst, Myriade, lies meinen Kommentar zu Hella.
LikeLike
Ja, der Ausdruck ist sehr stark, der Blick zwischen den beiden ….
LikeGefällt 1 Person
Pingback: Montag ist Fototermin: Museumsspaziergang | GERDA KAZAKOU